Moin in die Runde,
ich habe meinen letzten Beitrag mal editiert und um TN ergänzt.
Das Thema CO und Leerlauf beschäftigt mich schon seit mehreren Jahren, da der Rocco selten bewegt wird.... Fehlende Zeit, Trennung, Haus... Es ist einfach verblieben, auf gründliche Fehlersuche zu gehen. Im letzten Jahr der Beginn mit der Revision vom Zylinderkopf, aber der Sommer 2023 war mal wieder zu kurz.
Das Problem war mit dem Reinigen der Kontakte des Thermoschalters leider nicht behoben. Sobald der Motor länger als (gefühlt) 5 Minuten im Leerlauf war, ist die Spannung am Messstecker gesunken, Taktventil aus, um wieder in den Regelbereich zu kommen half nur, ca. 30 Sekunden Motor auf ca. 3.000 Umdrehungen zu halten. Motor im Leerlauf und das Spiel begann von Vorn. Aufgefallen war mir, dass das Taktventil lief, aber man musste schon recht dicht mit dem Ohr an den Mengenteiler gehen, um das Tickern zu hören. Ich hatte das Tickern "kräftiger" in Erinnerung...
Aber, in meinem Alter, ist das mit den Erinnerungen manchmal so eine Sache.

Schlecht Hören geht gut, gut Sehen geht mittlerweile schlecht.
Da ich gerade Urlaub und Zeit habe, habe ich mich an der Fehlersuche regelrecht "festgebissen", in diesem Jahr muss das Problem gelöst werden. Also, Schaltpläne studiert, das JHIMS fast auswendig gelernt, Foren durchstöbert....
Verdacht Nummer 1: Spannungsversorgung Taktventil und/oder Steuergerät nicht in Ordnung. Also, Kontakte gereinigt, Relais 200 gegen ein Neues getauscht (ca. 20 Euro), keine Veränderung
Verdacht Nummer 2: Thermoschalter. Vielleicht meldet er ja ständig "Kalt" ans Steuergerät? Nach langer Suche die TN gefunden und als Neuteil beim Oldtimerwerk (auch ca. 20 Euro) bestellt. Austausch ist ein wenig Bescheiden, da von unten in den Flansch geschraubt. Auch keine Veränderung.
Verdacht Nummer 3: Leerlaufdrehzahlanhebungsventil schließt vielleicht nicht richtig oder teilweise gar nicht? Ventil geprüft, in Ordnung.
Verdacht Nummer 4: Zusatzluftschieber. Geprüft, in Ordnung.
Verdacht Nummer 5: Ratlosigkeit
Vor Ausbau des Zylinderkopfes im letzten Jahr hatte ich Bilder gemacht. Damit auch jeder Schlauch und Stecker wieder seinen richtigen Platz finden möge. Also, Haube auf und den Ist-Zustand mit den Bildern verglichen. Hmm... Alles so angeschlossen, wie es Vorher war...
Noch mehr Ratlosigkeit... stundenlange Recherche in Foren usw. Irgendwann (ich weiß gar nicht warum und wieso) habe ich nach Bilder "JH Motor" gesucht. Viel "Gebasteltes" gefunden aber dann doch eine recht gute Aufnahme, auf der die Unterdruckleitungen und Stecker gut zu erkennen waren.
Die Auflösung ist mir etwas - hüst- Peinlich.
Ich habe vor Jahren, wirklich vor Jahren, die Unterdruckleitungen am Leerlaufdrehzahlanhebungsventil verwechselt.
Folge: ständige Falschluft über die Leitung zum Luftfilter.
Leitungen am Leerlaufdrehzahlanhebungsventil getauscht, neue Grundeinstellung, und dann der Extremtest auf einem Feldweg Irgendwo im Nirgendwo: 40 Minuten im Leerlauf mit angeschlossenem Messgeräten (der Rocco sah aus, wie ein Patient auf der Intensiv

), Störgröße für die Lambdaregelung aufgeschaltet, Leerlaufdrehzahlanhebung bei Belastung durch Servo getestet, ... Alles funktioniert, wie es soll.
Auch das Taktventil tickert wieder "kräftig" vor sich hin.
Eine Odyssee ist wohl beendet.
Abschließend wieder für die Nachwelt (aus Erfahrung der ausgiebigen Recherche und Prüfungen)
1. Unterdruckschlauch gerader (heller) Anschluss am Leerlaufdrehzahlanhebungsventil geht auf T-Stück am Saugrohr, Anschluss mit Winkel (Schwarz) zum Luftfilter.
2. Prüfung Thermoschalter (neu, VW Originalteil): Kalt (lag im Tiefkühler): kein Widerstand messbar, aber Durchgang (Pieps-Funktion am Multimeter), Warm: kein Durchgang, aber Widerstand von ca. 0,2 Ohm messbar. Es sind andere Angaben im Netz zu finden.
3. "Zündung an, am Kabel vom Steuergerät zu Lambdasonde müssen 0,5V anliegen (Stecker getrennt)" Hier im Forum gelesen. Stimmt nur bedingt.
Bei neueren JH mit Kontakt 15A am Starter ist der Ablauf Folgender: Bei Betätigung Starter wird über 15A Spannung auf das Relais Kraftstoffpumpe gegeben, von dort auf das Relais 200 für das Steuergerät Lambdaregelung. Also, entweder Zündung lahmlegen, Starter kurz betätigen, (Zündung NICHT ausschalten), oder Motor starten, Steckverbindung zur Lambdasonde trennen und dann die Messung durchführen.
4. "Störgröße für Regelkreis aufschalten" Im Netz liest man sehr häufig: "Unterdruckschlauch vom Zündverteiler abziehen" oder Ähnliches. Von einem alten Kfz-Meister (der den Meistertitel wirklich zurecht hatte) kenne ich "Störgröße aufschalten" während der damaligen ASU (Abgas-Sonder-Untersuchung, heute AU), als schnelles Pumpen mit dem Bremspedal. Leerlaufdrehzahl steigt auf 1300/1400 Umdrehungen, Pumpen einstellen, Drehzahl fällt wieder auf eingestellten Wert. (R.I.P. Friedel B.)
5. Auch wenn m(M)an(n) der Meinung ist, jede Schraube am Rocco mit Vornamen zu kennen, Selbstsicherheit kann zu blöden Fehlern und jahrelanger Fehlersuche führen.
Gruß
Udo