Schweißgerät umbauen?

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Stephan
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Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Stephan »

Hi Leute,
ich habe seit längerer Zeit ein T.I.P. Tronic 160 Schweißgerät. Mit diesem schweiße ich an und für sich alles, was anfällt. Insbesondere Edelstahlauspuffanlagen gehen ganz gut damit. Das alles setzt allerdings vorraus, das die Materialstärke nicht zu dünn ist. Unter, ich sage mal 1,5-2mm, eher um 2mm, brennt man sich auch in der niedrigsten Schweißstufe Löcher ins Blech.

Ich habe die Tage mal wieder mit 0,6 und 0,8mm Schweißdraht (ich meine jetzt hier normalen, kein Edelstahl, da es um Karosserieblech geht) herumexperimtentiert. Niedrige Drahtvorschübe gegen mittlere und hohe. Die Nähte an sich gehen, nur leider, leider ist der Schweißstrom wohl einfach zu hoch. Nachdem, was ich bislang im Netz so gefunden habe, startet das Gerät mit minimal 40A. Ich denke, bei dem 0,8er Draht wird es eher bei 50-60A losgehen.

Weil ich die Tage doch mal Schweller schweißen muß und wenig Lust darauf habe, Löcher zu zu schweißen, wollte ich fragen, ob jemand eine Idee hat, wie man den Schweißstrom zusätzlich reduzieren kann. Vlt gibt es ja eine Möglichkeit, irgendwas im Gerät umzubauen?

Ich denke, der Schweißstrom sollte in der niedrigsten Stufe vlt die Hälfte, also so 25A betragen. Die Bleche, um die es geht, sind so um 1mm dick.
MfG,
Stephan


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Monk
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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Monk »

Hallo Stephan ,

poste doch bitte mal Fotos vom Innenleben und - falls Du einen hast - den Schaltplan vom Gerät.
Dann kann man eventuell näheres dazu sagen.

MfG
Monk
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Stephan
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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Stephan »

Schaltplan habe ich nicht. So, war gerade draußen und habe mal die Nieten aufgebohrt. Um es vorweg zu nehmen. Das Gerät "besticht" durch einfachsten Aufbau. Sieh selbst. Vlt hast Du, oder wer anders dazu ne Idee.
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Ist leider ein wenig unscharf geworden, ggf. mache ich nochmal neue.
Dateianhänge
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MfG,
Stephan


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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Monk »

Hallo Stephan ,

wird bei dem Gerät der Schweißstrom mittels Drehschalter in Stufen umgeschaltet ?
Falls ja wird die Netzspannung offenbar an verschiedene Anzapfungen der Primärwicklung geschaltet. Dadurch ändert sich das Übersetzungsverhältnis und damit die Ausgangsspannung und in Folge der Schweißstrom.
Eine Möglichkeit den Schweißstrom weiter zu reduzieren wäre wenn man den Schweißtrafo über einen Vorschalt(Spar-) Trafo an weniger als 230V anschließt.
Problem dabei: sinkt die Ausgangsspannung zu weit ab dann brennt der Lichtbogen nicht mehr (richtig).

Andere Möglichkeit wäre eventuell Du bastelst Dir aus blankem Zaundraht (Durchmesser etwa 2 bis 3mm) einen Hochlastwiderstand (den Draht mehrfach durch einen Ziegelstein fädeln) und schaltest den in die Masseleitung zwischen Schweißgerät und Werkstück. Die passende Länge des Zaundrahtes müßtest Du durch Versuche ermitteln. Eventuell Anzapfungen für die Feineinstellung vorsehen.

Sieht das nur auf dem Foto so aus oder hat da was wegen schlechtem Kontakt geschmurgelt an der Verbindungsstelle Schweißtrafo-Gleichrichter ?
MfG
Monk
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Stephan
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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Stephan »

Das mit dem Stein ist wohl gar nicht mal so ne schlechte Idee :-) . Gibts da vlt Hitzeprobleme im Trafo? An die Masseleitung kommt man zumindest gut ran. Weist Du, wie die Widerstandswerte von Zaundraht sind, sprich wieviel Leitungslänge man ca rechnen muß? Alternativ habe ich gerade überlegt, ob man nicht ne Art Drosselspule nehmen könnte.

Ja, Du hast recht. Sieht angeschmorgelt aus. Naja, ist so ne Art Lackpapierummantelung oder Folienummantelung. Das Ganze ist auch schon etwas älter. Werde mir die Kontakte mal angucken. Allerdings vermute ich mal, das ist einfach in der Auslegung begründet. Ist nunmal ein "billig" - Gerät und ich vermute,ohne das jetzt nachgeschaut zu haben, das das eine der höheren Schweisseinstellungen ist (3 oder 4).


Ja, Du hast recht. Die Spule wird an verschiedenen Stellen abgegriffen und über den Drehschalter an eben diesen angezapft.
MfG,
Stephan


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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Monk »

Hallo Stephan ,

das mit der Drosselspule wäre zwar auch eine Möglichkeit scheitert aber vermutlich an der Verfügbarkeit.

Als quickndirtylösung würde ich das zuerst mit dem Zaundraht probieren. Bevor Du den zerschnippelst ziehe die Windungen von der Rolle auseinander damit sich die Windungen nicht mehr berühren. Für den ersten Versuch würde ich eine Länge von zwei bis drei Metern wählen.
Deinen Trafo stört das nicht. Zu heiß wird er nicht da Du den Strom ja reduzierst . Außerdem wird der Widerstand auch nicht in das Schweißgerät eingebaut.

Mit freundlichen Grüßen
Monk
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Stephan
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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von Stephan »

Jo, das mit dem Zaundraht ist ne gute Idee. Muß mir erstmal noch welchen organisieren. Mal morgen in den Baumarkt schauen. Meinst Du eigentlich speziellen Weidedrahtzaun? Ich denke mal, solcher, den man zum spannen für Maschendrahtzaun nimmt, geht ja bestimmt auch. Der wäre zudem auch isoliert und man könnte ihn nur an Abnahmepunkten abisolieren.
MfG,
Stephan


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Monk
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Beitrag von Monk »

Hallo Stephan ,

nimm für den Widerstand den billigsten BLANKEN Zaundraht. Wichtig ist nur das er aus Stahl ist. Und bitte keinen Kunststoffummantelten weil der Draht beim schweißen richtig heiß (ggf. sogar glühen) werden wird.

Mfg
Monk
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Ok. Danke für den Hinweis.
MfG,
Stephan


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christian_scirocco2
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AW: Schweißgerät umbauen?

Beitrag von christian_scirocco2 »

Hallo,

ich weiß nicht obs weiterhilft. Ich hatte bei meinem Billigschweißer(ist nen gut 20 Jahre altes gerät) damals das Problem das ich immer mit recht hoher Einstellung schweißen mußte weils sonst Probleme gab mit dem Drahtvorschub. Also in den unteren Stufen konnte man nicht gescheit schweißen.
Habs gelöst indem ich dem Motor, bzw. dem Steuergerät für den Motor nen extra Trafo Spendiert habe, der unabhängig von der Schweißwicklung sitzt.

Gruß Christian
Scirocco 2 GT2 16V
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