Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

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Superhobel

Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Superhobel »

Hallo,

endlich konnte ich heute mal meine neue Lamda Anzeige richtig testen und den Wagen über die Bahn jagen. Ergebnis: Beim Beschleunigen ist alles ok, l immer zwischen 0,8 und ca 1. Aber halte ich dann die Geschwindigkeit zeigt die Uhr erschreckende l=1,3 :erschrecken: Je höher der Motor zudem dreht, desto schlimmer wird es, bei 160 komme ich kaum mehr unter 1,1. Das killt mir auf Dauer den Motor! Das Taktventil kann dagegen auch nicht anregeln, gleiches Ergebnis, egal ob es dran oder ab ist.

Kann die 16V Schubabschaltung das vielleicht verursachen?

VW meinte übrigens, dass sie ausser der CO Schraube nichts anfassen an der K-Jetronic, den MT mit seinen Schrauben schon gar nicht. Ein Tuner würde messen welcher Kolben mit welcher Geschwindigkeit drehen würde (ist unterschiedlich, hängt von der Kompression ab mit welcher Kraft die nach unten sausen) und danach die Einspritzmengen für jeden Zylinder einstellen sagte mir einer.

Stimmt das oder ist das nur Schrauberlatein?



Beitrag bearbeitet (20.04.06 21:24)
sublime
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von sublime »

Die serienmäßig verbaute Lambdasonde ist KEINE Breitbandsonde sondern eine Sprungsonde und demnach zeigen die Spannungswerte NICHT den realen Lambdawert an sondern höchstens ob Lambda = 1, drüber oder drunter ist.

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Pigga
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Pigga »

Eben. Solange der Spannungswert munter pendelt, ist bei ner SPrungsonde alles in Butter. Aber ganz unrecht hast Du gewiss nicht: Vielfach ist die Lambdaregelung bis kurz vor Gaspedal-Anschlag aktiv. Nicht umsonst sagen einige Fachleute z.B., dass die meisten G40 Motoren bei 180Km/h auf der Bahn nen Loch im Kolben bekommen. Das sind dann 3/4 Gas, Ladedruck und Lambda~1, das ist zu viel des guten. Mein Tipp: Den Vollastschalter so "tunen", dass er früher schaltet. Sollte dann bei Vollast die Lambdaspannung so bei 0,85V oder höher liegen ist gewiss alles im grünen bereich (wobei diese Spannungsangabe sich auf Polos bezieht. Die Sprungsonden haben eine sehr starke Temperaturdrift. Wenn die Sonde bei Dir z.B. im Krümmer sitzt kann die Spannung deutlich niedriger ("magerer") sein, obwohl das Gemisch an sich OK ist). Abhilfe könnte hier evtl. eine Breitbandsonde mit Controller schaffen, der eine Sprungsonde "simuliert" (die Jungs bei Megasquirt haben so komische Sachen im Sortiment). Damit kannste dann quasi jedes beliebige Gemisch als "Lambda 1" simulieren.
Pigga
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Mr.Burnout
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Mr.Burnout »

:rotfl: >>welcher Kolben mit welcher Geschwindigkeit drehen würde ist unterschiedlich, hängt von der Kompression ab mit welcher Kraft die nach unten sausen<< :rotfl:

Die hängen ja auch einfach so da rum und sind nicht über Pleuel, Kurbelwelle und Schwungscheibe zum Gleichlauf verdammt...


Die Menge/Zusammensetzung des angesaugten Gemischs sollte für alle Zylinder gleich sein....die Kompression beeinflusst zwar den Wirkungsgrad durch die absolute Höhe des mittleren Verbrennungsdrucks aber durch Überfettung wird sich daran nichts ändern.

Es gibt nur EINE optimale Gemischzusammensetzung, das s.g. stöchiometrische Gemisch, mit der sich die maximale Leistungsausbeute pro Zylinder erzielen lässt.

Mit wem hast du bei VW gesprochen??? mit der Putzfrau??? :crazy:

Du solltest dir vielleicht endlich mal entsprechende Fachlektüre zulegen bevor du an Dingen herumbastelst die du nicht verstehst...und dann als erstes für optimale Hardwarevorraussetzungen sorgen...das heisst ein perfekt und verschleissfrei aufgebauter Motor.

Gruß
Stefan
"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: Das ist technisch unmöglich!" ( Zitat von Peter Ustinov)

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Superhobel

Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Superhobel »

Hallo,

meine Sonde (Walker) hat diese Kennlinie. Sie pendelt zwar auch aber hat auch linear auswertbare Bereiche. Ausserdem mittelt meine Anzeige per Software die Werte, so dass auch pendelnde Signale einen Mittelwert haben, eben je öfter sie prozentual oben oder unten liegen. Im Leerlauf schöne 0,85. Die Breitbandsonden sind leider nicht ganz billig sonst würde ich mir die sicher einbauen.

Bild



>>Es gibt nur EINE optimale Gemischzusammensetzung, das s.g.
>>stöchiometrische Gemisch, mit der sich die maximale Leistungsausbeute
>>pro Zylinder erzielen lässt.

Diese Aussage ist nicht ganz richtig. Die optimale Leistung ergibt sich bei ca 0,8. Alle Kats regeln aber auf 1.0 weil da am wirtschaftlichen gefahren wird und weil zu fette gemische den Kat langsam "vergiften", die aktiven Oberflächen mit einer Schicht überziehen. Ideal wäre natürlich eine Einzeldrosseleinspritzung aber die haben wir halt nicht, ist mir auch zu teuer.

Bild

Ansonsten ergbibt sich das Verständnis indem man sich mit den Dingen befasst, der bei VW schien mir allerdings eine Nullnummer gewesen zu sein, daher habe ich ihm auch nicht widersprochen. Ich werde morgen mal zu Rüddel fahren, die sollen die Kennlinien mal auf dem Prüfstand aufnehmen und mich beraten was zu tun ist. Dem Wagen fehlt schlichtweg die Kraft ab 150, zieht zwar schnell hoch aber dann verliessen sie ihn.



Beitrag bearbeitet (21.04.06 00:28)
Eluccel
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Eluccel »

Hallo:

Das ist falsch das stöchiometrische gemisch ist nicht das optimalste sondern 1:13......es ist lediglich ein gemisch den man so braucht damit der KAt arbeiten kann....(nicht zerstört) und die K-Jetronic (weiss ich von Mechaniker welche wirklich ahnung haben) kann man einstellen und zwar fürjedem zylinder..
-Gran Turismo-
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Mr.Burnout
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Mr.Burnout »

>>und die K-Jetronic (weiss ich von Mechaniker welche wirklich ahnung haben) kann man einstellen und zwar für jedem zylinder<<

Naturlich kann man die K-Jetronik für jeden Zylinder einstellen....das hat ja gerade den Sinn auf möglichst gleiche Gemischzusammensetzung für jeden Zylinder zu kommen um eben Leistungsunterschiede zu minimieren.


>>Die optimale Leistung ergibt sich bei ca 0,8<<

Sorry,hast da recht, falsch ausgedrückt...zuviel Abweichung vom stöchiometrischen Gemisch verträgt der Kat auf Dauer nicht, daher ist diese Zusammensetzung als optimal anzusehen.
Klar, die beste Leistung erzielst du mit 13:1, aber von der Abgasseite leider nur eingeschränkt bei nem Kat-Auto.

Gruß
Stefan
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Pigga
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Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Pigga »

Mein SENF:
Die Sprungsonde mit Auswerteelektronik ist an scih ja schon mal eine feine Sache, aber du darfst dabei nicht vergessen, dass diese Sprungsonden eine extreme temperaturdrift haben. Ich erinnere mich an den Turboumbau eines Bekannten, der scheinbar unter Vollast "abmagerte" (Laut sonde), in wirklichkeit war dies aber nur die Abweichung der Sonde aufgrund der hohen Abgastemperaturen, das Gemisch war fett genug.
Dem Kat ist die Gemischzusammensetzung -solange sie nicht zuuu mager ist (Überhitzung, Kernschmelze)- erstmal "egal". Nur...da der Kat ja ein Nachverbrenner ist (nix anderes macht das Teil) braucht er zum Arbeiten Sauerstoff. Und wenn der Restsauerstoff im Abgas annähernd 0% beträgt iss sich auch nix mit Nachverbrennen, dann ist kein o2 mehr da, was mit CO zu CO2 reagieren kann usw usw.
Maximale Leistung hat ein Motor bei Lambda=0,87 wenn ich das richtig in Erinnerung habe? Problem ist es, das so genau hinzubekommen, daher laufen die meisten Anlagen reichlich "fett", bei Weberversagern iss Lambda 0,7 sicher auch keine Seltenheit.
Die Aussage von VW zu der "individuellen Einspritzmenge" pro Zylinder iss natürlich der Brüller *ggg*. Aber daran muss man sich wohl gewöhnen. Ich denke mit grausen an die Denkversuche eines KFZ-Meisters, der bei einem VR6 die Funktionsweise der Wasted-Spark-Zündung veranschaulichen wollte. Fazit: Er hatte null plan wie sowas funzt. Oh mann. Ich denke mal wenn alle EInspritzdüsen bei der K-Jetronic die gleiche Menge SPit por Zeit liefern biste auf nem guten weg ;-)
Pigga
Superhobel

Re: Abmagern des 16V bei Gleichlaufbetrieb

Beitrag von Superhobel »

Hallo,

ich war heute bei Rüddel Motorsport. (Tolle Capris standen da :-) Die fassen die Einstellschrauben auch nicht gern an sondern tauschen solche Serienteile als Ganzes aus. Herumgespielt wird nur an hochwertigen Systemen. 75€ kostet die Diagnose auf dem Prüftand mit CO Wert Messung.

Naja, jedenfalls steht er jetzt wieder in der Scheune, bei den Spritpreisen macht es einfach keinen Spass. 30€ für 180km fahren... :crazy:
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