Mein Öpel hat gelegentlich mit leichten Zündaussetzern angedeutet, dass eine Inspektion ansteht. Zuerst im Gasbetrieb, später dann auch im Benzinbetrieb spürbar. Gelegentlich fing er auch mal im Stand an zu sägen, und ab und zu hatte ich das Gefühl, dass er das Gas nicht richtig annimmt, also manchmal bissel schwer aus dem Knick kommt.
Stoßdämpfer vorne rechts war auch total im Arsch.
Das Pfingstwochenende stand an, also war schon mal keine Langeweile angesagt. Ersatzteile lagen alle bereit.
"Kann ja alles nix Wildes sein", dachte ich.
Ich muss dazu sagen, dass ich bisher nur die Wasserpumpe an dem Wagen gemacht hab, und sonst noch keine Erfahrungen an diesen Dingern gesammelt hab.
Erst mal Kerzenwechsel.
Da machte sich dann schon Ernüchterung breit.
Kerzenwechsel beim Omega MV6:
Das kannst Du total knicken. Kommst kaum mit den Fingern an die Stecker dran. Da bei mir ja auch noch die Einspritzanlage und die Leitungen von der Gasanlage auch noch den letzten Spielraum verstopft haben, war ich erst mal knapp ne Stunde damit befasst, den ganzen Trödel da abzubauen.
Aber das Ansaugrohr war auch im Weg. Musste also auch runter. Gaszüge ab, Lufthutzen ab, Schläuche, Stecker, dies und das. Dann ist das ja kein normales Ansaugrohr, sondern ein Schaltsaugrohr. Da haste dann noch die Unterdrucksteuerung dran, und was weiss ich nicht alles. Versteckte Schrauben, usw.
Gut soweit...irgendwann konnte man dann an die Kerzen ran.
Wollte ursprünglich auch gleich noch die Kabel mit wechseln, aber ich hab das scheiss Zündmodul nicht gefunden. Kein Scherz jetzt, die Zündkabel verschwanden irgendwo im Nichts, irgendwo hinterm Motor...da ganz hinten irgendwo.

Nagut, dachte ich, es kommen ja noch andere Wochenenden.
Kerzen gewechselt. Alle? Nein, nicht alle. Eine Kerze leistete heftigsten Widerstand, und liess sich partou nicht rausdrehen. Nach einer halben Umdrehung hab ich es dann sein gelassen. Es kam dann die Befürchtung auf, dass die Werkstatt, in der ich den letzten Kerzenwechsel machn ließ, dass Gewinde versaut hat.
Mit 5 neuen Kerzen dann den ganzen Krempel wieder zusammengebaut.
Wie kann man nur so blöde sein? Warum hab ich nicht die alten Kerzen direkt wieder reingedreht. Aber dazu komme ich gleich noch mal.
"Was ist das?"
Der Leerlaufregler am Saugrohr sitzt nicht richtig. Der Gummipfropfen hatte sich wohl im Laufe der Zeit etwas verjüngt.
Das war dann auch der Grund, warum er schon mal im Stand gesägt hat. Und ich hoffte, er würde auch die gelegentliche Trägheit erklären.
Na wenigstens etwas. Bissel Gewebeband drumgetüdelt, das Teil in das Saugrohr gestopft, und dicht wars. Das Sägen ist danach auch nicht wieder aufgetreten.
Aber dafür was anderes.
Im Gasbetrieb schüttelt sich jetzt das Dingen jämmerlich. Na klasse.
Motor laufen lassen, alle Railstecker nacheinander gezogen, und festgestellt, dass sich bei einem Stecker überhaupt nichts ändert, wenn man ihm abzieht.
OK, gewackelt hatte er ja vorher auch schon mal. Hab mir dann gedacht, dass ich beim Kerzenwechsel evtl. ein Zündkabel geknickt habe, und dass jetzt nicht mehr genug Zündspannung für das Gas da ist. Im Benzinbetrieb lief er.
Nun gut...die Kabel wollte ich ja eh noch wechseln. Inzwischen war es aber schon spät geworden, und ich hab dann erst mal zusammengepackt. Ab in die Falle.
Am Sonntag dann mit Jörg die Dämpfer vorne getauscht. Das ging eigentlich ganz fix und problemlos.
So...wieder zurück zu den Zündkerzen:
Ich hab mich mit Jörg noch mal darüber unterhalten, und wir kamen zu dem Ergebnis, dass ich die alten Kerzen wieder reindrehen soll, dann zur Opelschrauberei, und die dann den Kerzenwechsel machen lassen soll. Die müssen ja dann über die verklemmte Kerze stolpern.
Also wieder alles von vorne. Das ganze Gerümpel wieder runter. Inwischen fluppt das aber ganz gut. War also nicht mehr so dramatisch. Aber trotzdem sehr lästig.
Alte Kerzen waren nun wieder drin. Tags darauf ab zur Werkstatt.
Tja....was soll ich sagen....die haben alle Kerzen ohne Probleme gewechselt bekommen. Wir haben da mit drei Mann hantiert, und das Drecksdingen nicht rausbekommen. OK...mit Gewalt wäre es wohl gegangen. Aber das hätte ja auch ins Auge gehen können.
Jedenfalls war das schon mal ein Griff ins Klo und 140,00 EUR für Nix. Risctisch...140,00 EUR haben die mir dafür abgeknöpft.

Nun gut. Während der Mechaniker dabei war, die Kerzen zu wechseln, hab ich ihn dann gefragt, in welchem Loch denn die Zündkabel verschwinden. Da hat er dann höflich gegrinst, und mir phantomimisch eine Wegbeschreibung vorgetanzt. War wohl ein Walldorfschüler.
Das heisst im Klartext:
Scheibenwischer ab, dann kann man die Plastikverkleidung darunter lösen (Wasserablauf), dann das Wischergestänge darunter aushängen und komplett rausnehmen, dann noch ein Gewusel an Schläuchen und Kabel wegdrücken, und schon kommt man an das Zündmodul ran.
Alternativ kann man auch das Armaturenbrett ausbauen, und ein Loch in die Stehwand schlagen, dann kommt man da auch ran

So trug es sich dann zu, dass ich heute abermals die ganze Demontageprozedur vorgenommen hab, plus obige Kurzbeschreibung, um an das Zündmodul zu kommen.
Hey...das lief ja wie geschmiert. Hab um 17:00 Uhr angefangen, und bereits um 21:30 Uhr war alles wieder zusammengebaut.

In der Zeit haste am Rocco den kompletten Motor raus und wieder reingebaut. Naja, so ungefähr aber.
Das ganze Theater hat aber nichts gebracht. Die Gasanlage fluppt immer noch nicht richtig.
Doch...es hat was gebracht. Hab nämlich bei der Gelegenheit festgestellt, dass der Leerlaufregler noch ne Macke hat. Und daher kommt auch der spontane Leistungsmangel. Das Dingen schließt nicht immer richtig. Und wenn man dezent mim Schraubendreher draufkloppt, macht er auch Faxen.
Teilerfolge sind ja auch Erfolge

Ich war mit meinem Latein am Ende. Was zum Teufel kann das jetzt sein? Was hat die Propanflöte nur?
Bei mir ist das ungefähr so:
Wenn mein Kopp keinen Plan mehr hat, dann fangen die Hände auf einmal an, irgenwelche Sachen zu machen. Völlig losgelöst von irgendeiner strukturrierten Handlung, und unbeeindruckt von jeglichem kognitiven Gedankengang.
Und was haben diese Fingerchen gemacht?
Sie haben einfach mal die Gasschläuche leicht zusammengedrückt, die von den Einspritzrails zu den Austrittsdüsen an der Ansaugbrücke gehen. Dabei haben die Fingerchen dann festgestellt, dass es in einem Gasschlauch heftigt pocht. Übrigens genau so, wie in meiner Halsschlagader inzwischen. Und es war zufällig genau an dem Anschluss, der auch nicht richtig läuft.
Da klemmt das Gas anscheinend irgendwo. Aber warum? Warum baut sich da so ein Druck auf?
Jetzt ist das so:
Die Schläuche, die von der Rail zur Brücke gehen, sind mit diesen kleinen Klemmschellen befestigt. Da ich keine passende Zange dafür hab, hatte ich die Dinger beim ersten mal, als ich des Geschisse da abgebaut hab, mit einem Schraubendreher losgemacht. Man muss da schon ganz schön rumstochern, um die Dinger los zu bekommen.
Ich gehe jetzt mal ganz schwer davon aus, dass sich dabei ein kleines Stück Schlauchgummi gelöst hat, und jetzt quer vor der Austrittsdüse sitzt.
Ich bin total begeistert. Zwischenzeitlich war ich nämlich mit dem Wagen bei den Jungs, die mir die Gasanlage eingebaut hatten, um das mal alles durchzutesten. Die haben mir natürlich dann auch gleich die Schläuche wieder richtig festgemacht, und zwar wieder mit diesen Klemmschellen, wofür ich immer noch nicht die passende Zange hab.
Ich muss jetzt die Leitung wieder abmachen, hoffen, dass sich meine Vermutung bestätigt, mit einem Draht die Leitung freistoßen, und dann Schlauch wieder dran machen.
Wenn das nicht hinhaut, kann ich den ganzen Scheiss nun ein virtes mal auseinandernehmen, und nun auch noch die eigentliche Ansaugbrücke abmachen, was mit Sicherheit wieder neue Überraschungen mit sich bringt. Dann muss die Austrittsdüse ausgebaut werden, alles sauber machen, und alles wieder zusammenbauen.

So....habe fertig
Gruß Maddin