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Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 16:53
von dr.scirado
ich bleibe bei dem standpunkt man lernt fürs leeben. ganz subjektiv gesehen sollte man noch dazu sagen!
eigene wohnung hatte ich schon mit 17

Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 17:11
von dr.scirado

danke norbert!
wie man sieht ist es sehr ungünstig zu pauschalisieren!
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 20:02
von Daywalker
Tach
Ich sach nur FlaPo
Zum Thema Zivi. Ich bin selber Fahnenanpisser (Zivi) gewesen. Das lag aber daran das ich bis 25 aus familiären Gründen zurückgestellt wurde (Pflegefall den ich versorgen musste) und dann mit fast 26 sollte ich dann einrücken. Wohnte mit Freundin zusammen und für den Lebensunterhalt kommt der Bund dann net auf, da ja nur Freundin. Leider verdiente sie kaum was und ich konnte kaum mit dem Wehdienstsold das finanzielle Loch auffangen.
Ferner endet das böse, wenn ich mich als 26 jähriger von nem 18 jährigen Ufz anschreien lassen soll. Einer der nicht mal gelernt hat gescheit zu arbeiten ;) Sorry.
Nix gegen den Bund, aber nicht mehr mit 26. Da hab ich dann lieber Dienst am VOLK getan und bedürftigen menschen geholfen und Zivi gemacht. Nebenbei durfte ich nen Nebenjob machen (meine eigene Vertretung auf Arbeit) und somit mein finzielles Loch stopfen.
Wenn ich mit 18 gekonnt hätte, hät ich mir wohl den Spaß beim Bund angetan... aber das muss letztlich jeder selber entscheiden.
Man sollte sich halt im klaren sein, das man beim Wehrdienst lernt letzten Endes Menschen zu töten. Viele verharmlosen das, aber im Zweifelsfall werde ich dann gezwungen dahin zu gehen wo es knallt und selber schießen zu müssen. Das ist nicht jedermanns Sache und das sollte man tolerieren.
Solche Sätze wie "Macht das mal um vom Rockzipfel wegzukommen" sind unter aller Sau. Sorry, meine Meinung. Es gehört sicherlich mehr dazu in ner Klinik Oma und Opa die am Ende sind zu helfen als Krieg zu spielen.
Ich bin kein Pazifist und wenn hier der falsche der Meinung ist denen die ich liebe ans Leder zu gehen, kann ich echt ungemütlich werden, aber ich toleriere die Einstellung von Zivis und habe Achtung vor denen. Die tun zuweilen viel mehr als nen Wehrdienstleistender.
Grüßle
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 20:53
von macknet
@Eugen: Bei mir wurde bemängelt, dass ich meine Begründung nach einem Muster angefertigt habe, obwohl mein Bruder vor zwei jahren fast dasselbe geschrieben hat und durchgekommen ist. woher weißt du das, dass nur EIN zweiter antrag gestellt werden darf?
Also ich werd jetzt morgen erstmal widerspruch einlegen, in dem ich schreibe, dass ich meine begründung zwar nach einem muster hin angefertigt habe, aber trotzdem voll und ganz dahinter stehe (was ich eigentlich auch wirklich tue), und parallel noch eine zweitantrag mit einer diesmal komplett von mir selber angefertigten richtig ausführlichen und plausiblen begründung mitschicke.
ich hoffe mal das wird dann hinhauen...
@koga: woher weisst du, dass ich jetzt keine guten chancen mehr habe?
weil der allgemeine o-ton ist ja, dass das kein problem sein sollte mit einem guten zweiten antrag.
@Daywalker: danke für die flapo! hast auch gleich eine......
greets
mo
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 21:17
von GTX
Ich sage dazu mal folgendes, man kann sich auf beiden Seite um die unangenehmen Arbeiten drücken. okay, vielleicht nicht unbedingt in der Grundausbildung aber ich habe auch da schon von vielen Leuten gehört wie man sich wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist sehr gut eine angenehme Zeit beim Bund verschaffen kann.
Das werden bestimmt einige von euch wissen.
Ich habe Zivi als Hausmeister in einem Altersheim gemacht, sprich Glühbirnen getauscht, Fernseher programmiert, Wohnungen eingeräumt und nach dem Tod wieder ausgeräumt. Ich habe dabei sehr viel über mich selbst und andere Menschen gelernt, klingt zwar irgendwie kitschig ist aber so.
Es kommt bei jedem auf die persöhnliche Einstellung an was einem mehr bringt, welche Interessen man hat und welcher Typ Mensch man ist. Meine körperlichen Grenzen kenne ich auch so schon, Sport machts möglich habe ich mir sagen lassen.
Beim Bund weiß man was einen erwartet, bei den Zivildienststellen ist das allerdings anders. Da kann man entweder die lockere Stelle im Fahrdienst bekommen wo man schön testen kann wieviele Meter man mit dem Astra Kombi über den Bahnübergang springen kann oder man erwischt die Stelle wo man ALLEINE auf 5-10 schwerbehindert Kinder aufpassen muss, diese auch noch wickeln muss und einen krasses Arschloch als Chef hat. (Ist einem Kumpel passiert) Leider sieht man vorher nicht IMMER was man bekommt und wechseln ist dann auch nicht mehr so leicht.
Es kommt wirklich immer drauf an was man macht, Vorurteile bestätigen sich leider auf beiden Seiten aber die wirklichen Drückeberger sind die die sich ganz darum drücken.
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Fr 16. Dez 2005, 23:06
von Eugen
Leute, ich wollte hier niemanden angreifen. Ich habe auch ausdrücklich gesagt, dass ich den Bund nicht verurteile.
Ich verurteile aber Leute die meinen Zivis würden sich vor irgendwas drücken.
Ja, ich habe mir den Weg selbst ausgesucht und ich bin froh darüber. Ich habe in diesen 10 Monaten so viel über Menschen und über mich selbst gelernt wie im ganzen Leben zuvor. Mal ganz nebenbei, ich hatte auch sehr viel Spaß dabei.
Ach ja, den Arsch abwischen musste ich auch niemanden. Nur Leute fahren, dabei sind aber leider auch welche umgeklappt. Ich habe bei den OP's nicht dabei sein müssen, habe aber die Tumore und anderes wiederliches Zeug dann transportieren müssen. Leider habe ich auch Menschen sterben sehen.
Das muss kein aber auch wirklich kein Soldat im Grundwehrdienst tun. Kein Wehrpflichtiger wird dazu gezwungen in den Kosovo zu gehen, das machen dann schon Berufssoldaten. Also bitte hier trennen. Ärzte machen ihren Job auch freiwillig.
Also Leute, bleibt cool. Ob Soldat oder Zivi, alles hat seinen Sinn, aber der Zivildienst ist kein Bisschen leichter als der Bund.
@macknet:
der Einspruch und der Zweitantrag sollten aus einem Stück bestehen, sind also keine zwei unterschiedlichen Verfahren.
Das Spiel mit dem vorgefertigten Formular kenn ich zu gut. Ich war bei meinem ersten Antrag auch zu faul und habe auch so ein Teil benutzt. Wurde dann ebenfalls abgelehnt und habe dann im zweiten Antrag wirklich geschrieben was Sache ist.
Gruß,
Eugen
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Sa 17. Dez 2005, 09:03
von B12
Ich will ihr auch keinen angreifen. Aber ich habe auch nur meine Meinug vertreten.
OK, vielleicht ein wenig streng formuliert -> aber habe ich nicht nen Smilie oder nen Ironischen Spruch da hinterlassen?
NEIN!
OK - habe mir gerade selber ne Ohrfeige dafür verpasst.
Gruß
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Sa 17. Dez 2005, 12:50
von el loco rocco2124
jedem so wie er es will,nur ganz verweigern find ich auch nicht so doll(also nur aus unlust),denke mal wenns hier wierklich mal kracht sitzen wir eh in einem boot! ------ hoffentlich wissen ein paar vom bund wie man son mg nüchtern bedient!!!-
was ich auch nicht versteh:ein kumpel wollte als zeitsoldat zum bund ,abgelehnt und ein jahr später gezogen worden.seinen zwillingsbruder haben sie gleich genommen !wenn sder bund nur dir hälfte der freiwilligen nehmn würde bräuchten nicht so viele gezogen werden oder ??
und zivildiens leisten ist auch kein zuckerlecken so wie viele sich das denken.
Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: Sa 17. Dez 2005, 13:11
von FF81
>>>ich hab 20 kilo abgenommen
Das war auch der Grund warum der Harry da so gebettelt hat dass die den überhaupt nehmen! In der ersten Musterung von ihm stand umissverständlich: Ausgemustert wegen Mangels an Menschenähnlichkeit!
Aber darauf können sich ja nur wenige berufen...
Meine Verweigerung ging auch glatt durch, wollte erst zum Bund aber mein Antrag auf Zurückstellung wegen einer Ausbildung wurde abgelehnt weshalb ich einen sehr sehr guten Ausbildungsvertrag auflösen musste. Daher habe ich noch versucht gehabt zu verweigern um dann zurück gestellt zu werden. half aber nix.
Aber ich kann auch sagen dass ich mir gut vorstellen kann dass der Bund einem etwas bringt in punkto selbstständigkeit, allerdings hat mir persönlich der Zivildienst auch eine Menge gegeben. Ich war in einem Alten und Behinderten Heim, was mir vom sozialen Denken und Verständniss gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe sehr viel gebracht hat. Ich will die zeit nicht missen...
Ich guck aber auch mal heute Abend meine alten CD's durch irgendwo müsste ich meine Verweigerung gesichert haben

Re: Kriegsdienstverweigerung abgelehnt - was jetzt?
Verfasst: So 18. Dez 2005, 11:45
von RoccoPete
Ach Leute ich bin der Meinung dass die Paar Monate beim Bund zum Leben dazugehören.
Sicher ich hatte auch kein Bock und als ich dabei war hat es mich ziemlich angekotzt.
Aber wenn man fertig ist dankt man immer wieder daran was man da erlebt hat. Ob Lustig (Biwak) oder minder Lustig (11. September) wenn Ihr versteht was ich meine...
War nämlich genau in der Zeit beim Bund.
Das sind erinnerungen die man nie im Leben vergisst.
Ob es jetzt sinnvoll war sei mal dehingestellt.
Wenn jemand grad am aufsteigen in seinem Beruf ist z.B. dann kann ich das nachvollziehen dass man keine Lust hat fast ein Jahr aus dem Berufsleben gerissen zu werden.
Peter