Seite 2 von 11
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Do 28. Nov 2019, 12:03
von christian_scirocco2
BTW,
das was du beschreibst kann ich nachvollziehen. Spaß am Fahrzeug haben und erhalten - auch wenn die Komplettzerlegung nicht machbar ist. Vor meiner Komplettrestauration habe ich den Wagen sehr lange so erhalten. Und ehrlich gesagt reicht das auch.
Da du den Wagen nicht komplett zeregen möchtest, laß es mit dem Strahlen/kompletten UBS entfernen.
Bock den Wagen auf, nimm eine Bürste, kräftigen Reiniger und Gartenschlauch. Dann geh mal dabei und schau wie dein Unterboden auf einmal hell wird wenn der Schmock runter geht.
Danach entfernst du nur an gammeligen Stellen den UBS (fest sitzender original UBS ist eigentlich der beste Rostschutz).
Nach Wunsch entrosten, grundieren, Decklack und danach wieder UBS drauf - ich empfehle auf Kunststoffbasis denn der geht ohne Sauerei auch mal wieder ab.
Hohlraumschutz dann entweder selber machen oder machen lassen. Kompressor + gute! Hohlraumdruckbecherpistole + Material dürften zusammen unter 500€ kosten. Kompressor und Pistole kannst dann noch für 150-200€ danach weiter verbimmeln.
Gruß Christian
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Do 28. Nov 2019, 18:53
von cekey
christian_scirocco2 hat geschrieben:BTW,
das was du beschreibst kann ich nachvollziehen. Spaß am Fahrzeug haben und erhalten - auch wenn die Komplettzerlegung nicht machbar ist. Vor meiner Komplettrestauration habe ich den Wagen sehr lange so erhalten. Und ehrlich gesagt reicht das auch.
Da du den Wagen nicht komplett zeregen möchtest, laß es mit dem Strahlen/kompletten UBS entfernen.
Bock den Wagen auf, nimm eine Bürste, kräftigen Reiniger und Gartenschlauch. Dann geh mal dabei und schau wie dein Unterboden auf einmal hell wird wenn der Schmock runter geht.
Danach entfernst du nur an gammeligen Stellen den UBS (fest sitzender original UBS ist eigentlich der beste Rostschutz).
Nach Wunsch entrosten, grundieren, Decklack und danach wieder UBS drauf - ich empfehle auf Kunststoffbasis denn der geht ohne Sauerei auch mal wieder ab.
Hohlraumschutz dann entweder selber machen oder machen lassen. Kompressor + gute! Hohlraumdruckbecherpistole + Material dürften zusammen unter 500€ kosten. Kompressor und Pistole kannst dann noch für 150-200€ danach weiter verbimmeln.
Gruß Christian
einige Liter Versiegelung samt Pistole kann ich mal abgeben, bin so gut wie fertig
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Sa 7. Dez 2019, 19:19
von Thomas94
Abend!
Danke für die vielen Antworten!
Ich werde wohl nur an anfälligen Stellen den Unterbodenschutz entfernen. An geraden Blechen, die keine Kanten oder Falzen haben, werde ich wohl den Ori-Schutz drauf lassen, wenn die Stellen unverdächtig aussehen.
Aber erst mal Unterboden sauber machen, da hat sich ziemlich klebriger Dreck angesammelt, wenn man damit in Berührung kommt, hilft selbst aufwendiges Hände waschen nicht, so sehr klebt das Zeug. Hat irgendwer eine Idee, womit man das schwarze, klebrige Zeug runter bekommt? Ist echt widerliches Zeug.
Viel Rost ist an der Karosserie nicht vorhanden. Schweller wurden im Frühjahr gemacht, neue Hinterachse kommt im Winter rein. Stoßdämpfer/Querlenker alles neu, also langsam komme ich voran. Langsam aber mit starker Betonung :D
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Sa 7. Dez 2019, 21:50
von christian_scirocco2
Thomas94 hat geschrieben:Abend!
Danke für die vielen Antworten!
Ich werde wohl nur an anfälligen Stellen den Unterbodenschutz entfernen. An geraden Blechen, die keine Kanten oder Falzen haben, werde ich wohl den Ori-Schutz drauf lassen, wenn die Stellen unverdächtig aussehen.
Aber erst mal Unterboden sauber machen, da hat sich ziemlich klebriger Dreck angesammelt, wenn man damit in Berührung kommt, hilft selbst aufwendiges Hände waschen nicht, so sehr klebt das Zeug. Hat irgendwer eine Idee, womit man das schwarze, klebrige Zeug runter bekommt? Ist echt widerliches Zeug.
Viel Rost ist an der Karosserie nicht vorhanden. Schweller wurden im Frühjahr gemacht, neue Hinterachse kommt im Winter rein. Stoßdämpfer/Querlenker alles neu, also langsam komme ich voran. Langsam aber mit starker Betonung :D
Hhm, klingt nach Bitumen. Scheiß Zeug, das wirst du eigentlich nur mechanisch + Verdünner wieder los.
Oder mit Eisstrahlen.

AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Sa 7. Dez 2019, 21:58
von Borstel
Gude - Verdünnung und Garagen/Hallentür auf.
Gruss Torsten
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Sa 7. Dez 2019, 22:46
von COB
Thomas94 hat geschrieben:
Ich werde wohl nur an anfälligen Stellen den Unterbodenschutz entfernen. ...wenn die Stellen unverdächtig aussehen.
Was sind denn anfällige Stellen ?
Freilich musst du wissen, wie viel Arbeit du dir machen willst und letztlich kann es mir auch Bockwurst sein, ob dir deine Karre unterm Arsch weg gammelt, ABER ich wollte am Anfang auch so vorgehen, habe mir das dann aber anders überlegt und den ganzen Dreck da runter geholt. Da waren Stellen in durchaus beeindruckender Größe dabei, die von außen noch 1A blitzesauber und völlig intakt aussahen. Das Bodyplast unterrostet völlig unmerklich und unsichtbar, bis es zu spät ist und dafür braucht es nur ein winziges Loch von einem Steinschlag zB. Da zieht dann Wasser rein und schon hat man den Salat. Absolut sicher gehst du nur, wenn du den Rotz komplett runter holst.
Kleiner Tipp, schau mal in den Faden zur Sanierung der Scarlette vom Andy rein. Er hat dann auch die Komplettkur gemacht und hat es NICHT bereut. Da wirst du Stellen mit Gammel sehen, die hättest du so nicht auf dem Schirm und die äußerlich auch zuerst topp aussahen.
Um dem Bitumendreck beizukommen, ist a) die bequeme Lösung = Eisstrahlen oder b) die DIY aber sehr dreckige Methode = Bremsenreiniger und eine straffe Bürste.

AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: Sa 7. Dez 2019, 23:23
von Thomas94
COB, Du hast mich umgestimmt, das ganze Zeug kommt runter, egal ob ich 120h unterm Auto liege.
Ich muss mir nur nach der richtigen/vernünftigen Bestandsaufnahme nen geeigneten Betrieb suchen, der Lust auf "meine Probleme" hat. Aber ich denke ich kenne da schon wen. Werkstätten wollen heutzutage ja nur tauschen und wenns Auto älter als 5j ist am liebsten gleich in die Schrottpresse... Oder ich lerne selber Karosseriearbeiten, aber dann kann ich den Sciro eigentlich direkt zum Schrottplatz fahren :D Übung fordert auch mal Opfer.
Aber ich will den Scirocco doch noch ein paar Jahrzehnte fahren, von daher eigentlich das einzig sinnvolle mit komplett nackig machen.
Demnächst bekomme ich wohl nen neuen Job und dann sollte Zeit und Geld auch nicht mehr so stark im Weg stehen. Also läuft alles ganz gut!
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: So 8. Dez 2019, 01:01
von COB
Thomas94 hat geschrieben:
Oder ich lerne selber Karosseriearbeiten, aber dann kann ich den Sciro eigentlich direkt zum Schrottplatz fahren :D Übung fordert auch mal Opfer.
What a brilliant idea...
Im Ernst, du hast scheinbar Platz zum Arbeiten, handwerklich unbegabt klingt das auch nicht, was du vor hast, also los... trau dich.
Brauchbare MIG/MAGs gibt es schon für akzeptables Geld. Gasflasche dazu, 1, 2 Tafeln Karo-Blech, das wichtigste Blechbearbeitungswerkzeug und Feuer frei.
Und wenn man wüsste, wo du herkommst (kein Wohnort im Profil), findet sich vlt. auch einer aus deiner Ecke, der dir im schlimmsten Fall mal mit Rat und Tat zur seite stehen kann. Eins kann ich dir aber versichern, selber machen, macht zufrieden. Man bekommt genau das was man möchte, genau so wie man es möchte und es kostet erst mal nur Zeit... und man kann immer sagen, Werkstatt, baah, selbst gemacht, halt so wie in der TOOM Werbung, Respekt, wer's selber macht.

AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: So 8. Dez 2019, 14:07
von Stephan
Moin,
die gummiartige Masse lässt sich übrigens auch mittels Heißluftföhn und einem Spachtel mit Griff ganz gut entfernen. Dafür sollte aber vlt kein Teppich auf der Rückseite sein. Außerdem könnte der Lack auf der Innenseite dann auch ab sein.
Vorteil der Methode wäre aber, dass die KTL Beschichtung, die in den meisten Bereichen ja noch intakt sein dürfte, dann auch erhalten bleibt. Geht man mit Flex und Drahtigel heran, ist ein Großteil der KTL Beschichtung mit weg und man hat damit deutlich weniger guten Rostschutz.
Ich sags aber gleich, das dauert ne Weile. Allerdings ist der Dreckhaufen, der dabei entsteht, nachher auch deutlich kleiner als die haufenweise Fäden die man sonst mit der Flex produziert, wenn sich die gummiartige Beschichtung auflöst.
Rost, der irgendwo vorhanden sein wird sollte, wenn es ne Weile vorhalten soll, penibelst entfernt werden. Also Ausschleifen oder mittels eines RICHTIGEN Rostentferners ablosen. Es gibt da z.B. auch so ein Gel, nennt sich Rostio und besteht aus einer verdünnten Säure in Gelform. Damit ist der Rost wirklich weg. Allerdings muß das dann nachher auch wirklich gut gereinigt werden, um die Säurereste zu entfernen.
Meine Favouriten sind aber Flex und Schweißgerät. Rostige Bleche kommen bei mir direkt raus. Keine Spielerei mehr mit Rostumwandlern und ähnlichem Zeug. Einfach ersetzen und gut.
Als Rostschutz solltest Du den Unterboden komplett mit einer 2K EP-Grundierung grundieren. Idealerweise mit einer zinkphosphathaltigen EP Grundierung. Gibts z.B. bei Mipa. Vor deren Auftrag alles mit Bremsenreiniger richtig fettfrei machen und aufs Mischungsverhältnis achten. Man kann das Zeug auch gut pinseln. Damit ist es dann schon wirklich gut geschützt.
EP Grund zieht auch keine Feuchtigkeit nach. Notfalls wäre diese Beschichtung also schon so nutzbar.
Trotzdem sollte als Schutz auf diese Schicht noch eine Lage Farbe drauf. Ich habe mich hier für einen 2K PUR Lack entschieden. Diese Lacke, die auch an LKW Fahrgestellen genutzt werden, sind ziemlich abriebfest und haben eine gewisse Flexibilität. Dadurch ist eine nachfolgene Rissbildung (der Unterboden verwindet sich ja) eher unwahrscheinlich.
Darauf sollte dann noch ein Wachs oder, wenn man will, wieder eine Steinschlagschutzschicht. Für ein Alltagsfahrzeug würde ich letzteres empfehlen.
Steinschlagschlagschutz auf PU Basis kann dabei aber auch VOR der PUR (Farb-)Schicht drauf.
Aufbau wäre also:
EP-Grund, PU Steinschlagschutz, PUR Lack, Schutzwachs
oder
EP-Grund, PUR Lack, Schutzwachs
oder
EP-Grund, PUR Lack, PU Steinschlagschutz (gibts auch farbig), Schutzwachs
oder
EP-Grund, PUR Lack, PU Steinschlagschutz, PUR Lack, Schutzwachs
Wofür man sich letztlich entscheidet hängt vom Geldbeutel, den persönlichen Bedürfnissen und Vorstellungen ab. Es sollte aber auf jeden Fall mit einer EP Beschichtung beginnen!!!
Der Steinschlagschutz hat übrigens auch gleichzeitig eine entdröhnende Wirkung.
AW: Unterboden langfristig erhalten - wie vorgehen?
Verfasst: So 8. Dez 2019, 19:07
von Borstel
Gude - schau dir mal diesen Beitrag an und besorg dir die Kippvorrichtung.
https://1957oldsmobile.jimdo.com/liqui- ... engewicht/
Dann sollte ein gutes Arbeiten möglich sein.
Gruss Torsten