Eigentlich hatt ich mir vorgenommen, niemals drüber zu sprechen. Zumal es auch noch ein Doppelschlag war.
Hatte damals den Führerschein noch frisch und aus Kostengründen (ich war in der Lehre

) gerade mit der Schrauberei angefangen. Mein alter 1200er NSU (Luftgekühlter Heckmotor) hatte Probleme mit der Kompression, und es lag eindeutig an der Zylinderkopfdichtung. Also hab ich den Vergaser gerupft, und anschließend den kompletten Kopf demontiert (Nockenwelle musste vorher raus, da der Kopf vom NSU zweigeteilt war). Die Kopfdichtungen (4 Kupferdichtungen) waren dann auch schnell ersetzt, also Kopf wieder draufgesetzt, Nockenwelle rein, Steuerkette drauf, und Vergaser aufgesetzt.
Als ich dann Gaszug und Choke wieder anschließen wollte, war ich baff

. Die Züge hatte ich beim rupfen des Vergasers nicht weggebunden, sondern einfach hinter andere Kabel im Motorraum gesteckt. Und die hatten sich beim Einbau des Kopfes gelöst, und steckten nun zwischen Motorblock und Zylinderkopf fest. Endresultat: Die eine Seite des Leichtmetallkopfes war komplett hin, da Einkerbungen von den "einmontierten" Zügen. Da sich das alles hinterm Motor abspielte, hatte ich bis da hin auch nichts bemerkt

.
Hab den Krempel dann fluchend wieder zerlegt, einen neuen Kopf vom Schrott besorgt, und den dann eingebaut (dieses mal hatte ich die Züge vorher beiseite gebunden, man lernt ja). Also Nockenwelle wieder rein, Kettenrad draufgesetzt, Steuerkette drüber (ging bei den alten Hündchen von Motoren noch gut, da eindeutige Markierungen für Steuerzeiten im Motorblock) Vergaser drauf, Züge angeschlossen und fertig.
Beim anschließenden Probelauf ist er auch ohne Probleme angesprungen, scheinbar alles OK. Als ich den Wagen dann rückwärts aus der Halle rausfahren wollte, gab es plötzlich einen heftigen Schlag, und der Motor stand. Überprüfung ergab eine Öllaache direkt unterm Kettenkasten für die Steuerkette. Was passiert war: Das Kettenrad wurde meim NSU an der Nockenwelle durch einen herausnehmbaren Keil fixiert. Und da hatte sich beim Einbau irgendwas verkantet, do dass das Kettenrad nicht richtig anlag. Durch das Anlassen hat sich das Kettenrad zwar dann in die richtige Position gesetzt, allerdings war damit die Halteschraube lose. Und die hat sich dann rausgedreht, und ist durch den Kettenkasten geschlagen. Hatte dabei noch Glück, dass nur der Kettenkasten ruiniert war. Der "neue" Kopf hatte glücklicherweise nichts abbekommen.
Den Kettenkasten hab ich dann mit Kaltmetall wieder dicht gemacht, und das Kettenrad dieses mal ohne Verkantung aufgesetzt. Danach lief dann alles wieder. Glück gehabt
Tja, peinliche Aktion, aber ich hab dadurch auch ne Menge gelernt.
