Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Ihr habt ein Problem oder eine technische Frage? Bitte stellt Anleitungen aber in die FAQ!
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Roccily
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Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von Roccily »

Hi, ich hätt da gerne ma ein Problem, wie Bodo Bach sagen würde.

Es geht um einen Scirocco GTII mit JH Motor. Seit 2000 in meinem Fuhrpark und immer zugelassen.
Ich war mit dem Wagen demzufolge schon oft beim TÜV. Und in der Zeit hatte ich immer Probleme mit der Bremswirkung an der Hinterachse. Ich muß jetzt wieder hin und diesesmal ist der Unterschied bei der Betriebsbremse zwischen links und rechts zu groß. Recht ist die größere Wirkung.
Die Fakten:
An Der Bremse sind im Laufe der Zeit neue Seile, Radbremszylinder und Bremsbeläge verbaut worden. Flüssigkeit wurde auch gewechselt.Und natürlich immer entlüftet.
Was eigenartig ist. Bremse vorn ist beide Seiten 1A und gleichmäßig. Handbremse ist 1A und gleichmäßig, womit Beläge und Trommel für mich auszuschließen sind. Zylinder sind neu, daher kann es nicht sein, dass eine Seite klemmt. Entlüftet habe ich auch. Also kann auch keine Luft in der linken Leitung sein.
Meine letzte Hoffnung und auch meine Vermutung, der Bremskraftregler auf der linken Seite ist defekt. Oder kann es auch der rechte sein, wobei dieser nicht mehr stark abregelt und dadurch hier die größere Bremsleistung anliegt?
Thx for answering!
Gruß

Roccily

:wink:
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cekey
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AW: Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von cekey »

die Regler könnten es natürlich beide sein, würd auch beide tauschen da die 3/35er ja eh billig sind, sonst musst 2x entlüften
ich bau meine bald aus, die könntest dann testweise haben (samt der restlichen Jh Bremse, aber die isses wohl nicht)

Entlüften ist übrigends auch so ein Stichwort, ebenso die Schläuche, wenn da einer ne Blase wirft erklärt das einiges...
"Das geht nicht" das haben die anderen schon rausgefunden
Jetzt musst du den Weg finden dass das doch geht.
@ michael manousakis

Scirocco ABF, Klima, 6-Gang Erweiterung, Wavetrac-Sperre, Tempomat, ABS
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Roccily
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AW: Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von Roccily »

Hi Cekey,

Mensch, die Schläuche, die könnten wir auch mal checken. Siehste, an die hab ich jetzt noch garnicht gedacht. Danke erstmal. Wann baust Du die Druckregler aus?
Gruß

Roccily

:wink:
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Haiko
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Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von Haiko »

Es könnte leider im schlimmsten Fall auch der Hauptbremszylinder sein, was ich aber nicht hoffen will.

Viel Spaß beim hinteren Bremsschlauch wechseln beim GT II auf der Beifahrerseite...
:kotz: :kotz: :kotz:
:auto: Scirocco Clique Nord :auto: In love with Scirocco Club Dissen e.V. :auto: Scirocco Clique Nord
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scirocco1979
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AW: Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von scirocco1979 »

Hallo Roccily,

ich denke, daß dein Verdacht bezüglich der Bremsdruckminderventile richtig ist.
Normale Werte für die hintere Betriebsbremsanlage liegen irgendwo um 100 +/-10. Ist beispielsweise das rechte Bremsdruckminderventil defekt, werden die hinteren Bremswerte für links/rechts: bei 70/110 liegen oder so ähnlich sein. Beim der hinteren rechten Bremse wird der "volle Druck" eingesteuert und dieses Rad erreicht bei ca. 110 die Blockiergrenze und der Rollenprüfstand schaltet ab, während auf der linken seite der Druck "geregelt wird" und somit nur eine wesentloich geringere Bremskraft erzeugt werden kann.
Zwar sagst du, daß die Radbremszylinder neuwertig sind, aber auch dort könnte die Ursache sein. Zwei Dinge würde ich "checken": Erstens, ob beide hinteren Radbremszylinder den gleichen Durchmesser haben und nicht der linke einen kleineren - ich hab´s tatsächlich erlebt, daß zwei "vermeindlich" gleiche Radbremszylinder einen unterschiedlichen Kolbendurchmesser hatten und ich dies erst (nach langem Suchen) durch das Messen der Kolbendurchmesser herausgefunden habe. Zweitens würde ich prüfen, ob eventuell beim linken Radbremszylinder nicht vielleicht ein Kolben im Radbremszylinder klemmt.
Beides sind recht unwahrscheinliche Dinge - kommen aber trotzdem vor. Aber es recht einfach zu prüfen - natürlich müssen dafür wieder die Bremstrommeln demontiert werden, was aber auch recht schnell und einfach machbar ist.

Ich hoffe, daß ich dir behilflich sein konnte. Vielleicht helfen dir auch diese "unwahrscheinlichen Ursachen" - zumindest kannst du nach dessen Prüfen, wessen Aufwand im erträglichen Rahmen ist, dessen Ursache ausschließen.

Berichte bitte, was tatsächlich die Ursache war/ist: Ich bin gespannt!

Mit freundlichen Grüßen


@Haiko, einen defekten Hauptbremszylinder schließe ich aus, weil es sich um ein zweikreisiges diagonal wirkendes Bremssystem handelt. Das würde bedeuten, daß neben einer zu geringen Bremskraft hinten links auch die Bremswirkung vorne rechts im gleichen Maße geringer sein müßte. Falls doch - wider Erwarten - der Hauptbremszylinder zu tauschen wäre, ist dies doch recht einfach: Stecker vom Bremslichtschalter abziehen, die Bremsleitungen abschrauben und den Hauptbremszylinder vom Bremskraftverstärker abschrauben. Neben normalen Werkzeug ist ein offener Ringschlüssel in der Größe "11" (ein sogenannnter Bremsleitungsschlüssel) sehr zu empfehlen. Sowas kostet im Fachhandel in guter Qualität um 10€.
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scirocco1979
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AW: Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von scirocco1979 »

Hallo Roccily,

ich denke, daß dein Verdacht bezüglich der Bremsdruckminderventile richtig ist.
Normale Werte für die hintere Betriebsbremsanlage liegen irgendwo um 100 +/-10. Ist beispielsweise das rechte Bremsdruckminderventil defekt, werden die hinteren Bremswerte für links/rechts: bei 70/110 liegen oder so ähnlich sein. Beim der hinteren rechten Bremse wird der "volle Druck" eingesteuert und dieses Rad erreicht bei ca. 110 die Blockiergrenze und der Rollenprüfstand schaltet ab, während auf der linken seite der Druck "geregelt wird" und somit nur eine wesentloich geringere Bremskraft erzeugt werden kann.
Zwar sagst du, daß die Radbremszylinder neuwertig sind, aber auch dort könnte die Ursache sein. Zwei Dinge würde ich "checken": Erstens, ob beide hinteren Radbremszylinder den gleichen Durchmesser haben und nicht der linke einen kleineren - ich hab´s tatsächlich erlebt, daß zwei "vermeindlich" gleiche Radbremszylinder einen unterschiedlichen Kolbendurchmesser hatten und ich dies erst (nach langem Suchen) durch das Messen der Kolbendurchmesser herausgefunden habe. Zweitens würde ich prüfen, ob eventuell beim linken Radbremszylinder nicht vielleicht ein Kolben im Radbremszylinder klemmt.
Beides sind recht unwahrscheinliche Dinge - kommen aber trotzdem vor. Aber es recht einfach zu prüfen - natürlich müssen dafür wieder die Bremstrommeln demontiert werden, was aber auch recht schnell und einfach machbar ist.

Ich hoffe, daß ich dir behilflich sein konnte. Vielleicht helfen dir auch diese "unwahrscheinlichen Ursachen" - zumindest kannst du nach dessen Prüfen, wessen Aufwand im erträglichen Rahmen ist, dessen Ursache ausschließen.

Berichte bitte, was tatsächlich die Ursache war/ist: Ich bin gespannt!

Mit freundlichen Grüßen


@Haiko, einen defekten Hauptbremszylinder schließe ich aus, weil es sich um ein zweikreisiges diagonal wirkendes Bremssystem handelt. Das würde bedeuten, daß neben einer zu geringen Bremskraft hinten links auch die Bremswirkung vorne rechts im gleichen Maße geringer sein müßte. Falls doch - wider Erwarten - der Hauptbremszylinder zu tauschen wäre, ist dies doch recht einfach: Stecker vom Bremslichtschalter abziehen, die Bremsleitungen abschrauben und den Hauptbremszylinder vom Bremskraftverstärker abschrauben. Neben normalen Werkzeug ist ein offener Ringschlüssel in der Größe "11" (ein sogenannnter Bremsleitungsschlüssel) sehr zu empfehlen. Sowas kostet im Fachhandel in guter Qualität um 10€.
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Roccily
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AW: Ungleiche Bremswirkung Hinterachse.

Beitrag von Roccily »

Hallo Scirocco1979,

erstmal danke für Deine ausführliche Einschätzung. Im oberen Teil beschreibst Du exakt, was beim Prüfstand passiert ist. Die Handbremswerte lagen genau beidseitig bei 105. Die Betriebs- bzw. Fußbremse wr links bei 70 und rechts bei 110. Daher bin ich auch auf den Fehler der druckabhängigen Bremskraftregler hier auch 3/35er genannt, gekommen.
Bezüglich der Radbremszylinder kann ich nur sagen, dass dieser Fehler mein Auto schon mehrere Jahre begleitet. Jedes mal, wenn ich beim TÜV war, ist die linke Betriebsbremse schlechter gewesen, als die rechte. Dann ist vor zwei Jahren der linke Radbremszylinder undicht geworden und ich hab die Radbremszylinder beidseitig inkl. Bremsbeläge neu gekauft. Daher tippe ich doch eher auf die Bremskraftregler. Ich hab mir erstmal 2 besorgt und werd die mal austauschen, entlüften und dann wieder beim TÜV auf den Prüfstand. Das Ergebris poste ich dann hier.

Als ich bei der TÜV-Prüfung war, riet mir der Prüfer, doch mal den Kofferraum zu beladen und mit diesem dann eine Zeit lang zu fahren. Irgendwie kommen die alle auf den Trichter, dass der GTII einen lastabhängigen Bremskraftregler hat. Also ich kenne keinen und hab schon mehrere von unten gesehen. Selbst im Zubehör, sei es im Internet oder bei den hiesigen Händlern bieten sie mir nur den Lastabhängigen an. Ist doch schon merkwürdig, oder?
Gruß

Roccily

:wink:
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