Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

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MadCat02
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von MadCat02 »

Das ist eine schwierige Frage. Die meisten Todesfälle in meiner Familie konnte ich als gegeben so akzeptieren. Weil die betreffenden in einem entsprechenden Alter waren und zum Teil auch sehr krank.
Mit jungen Menschen ist das ganz anderst. Oder mit den ganz Nahestehenden.
Aber Trauer ist ja auch ein Gefühl des Verlustes, etwas verloren zu haben.
Ich für meine Fälle habe einfach versucht mit der Zeit loszulassen auch wenn es schwerfällt.
Bei wichtigen Menschen ist Abschiednehmen immer schwierig. In dem Falle sind Gespräche mit gemeinsamen Bekannten immer noch das Beste.
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Mister_Mangels
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Mister_Mangels »

Hmm,genau das ist die Frage die mich persönlich seit 3 wochen beschäftigt.....wie komme ich damit klar?Wenn die Diagnose lautet:Unheilbar....Lebenserwartung ca.3-8 Monate.
Warum wohl plane ich nach Boekel keine Treffen mehr?.....weil ich genau die gestellte Frage nicht beantworten kann.
Gruß Boris :wink:

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Maggus
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Maggus »

Ich habe diese Erfahrung im Zarten Alter von 10Jahren machen dürfen. Bei mir war es meine Mutter.
Wie mann damit klarkommt? Bei mir ist es der Weg das du dich damit auseinander Setzt. Verdrängen bringt gar nichts. Mir hat das die Kindheit versaut.
Auf der anderen Seite muss mann sich eingestehen das das nunmal der Weg des Lebens ist, so Kalt das auch klingen mag.
Mann muss damit Leben.
Boris, schliess dich nicht ein, das ist nicht Gut. Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe mich damals auch Stark zurückgezogen was absolut falsch war!

Gruss Markus
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mYthology
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von mYthology »

Innerhalb weniger Jahre sind bei mir quasi die ganze Großelternschaft wegstorben. Eine Beerdigung jagde fast die nächste. Hinterher hatte ich immer das Gefühl, dass ich mehr Zeit hätte mit ihnen verbringen sollen. Dass ich sie vor dem Tode nicht mehr gesehen habe. Dass ich ihnen nicht gesagt habe, wie dankbar ich für die gemeinsame Zeit gewesen bin.
Ich denke, das wussten sie, auch wenn sie sich teilweise nicht mal mehr an mich erinnern konnten.
Was mir geholfen hat? Garnichts. Und zwar wortwörtlich. Ich habe weitergemacht wie gehabt und mich "abgelenkt" so gut es geht.
Manchen Leuten hilft der Glaube. Ich glaube an garnichts. Dadurch kommt bei mir seitdem immer öfter die Frage hoch: Und dann?
Eine Frage, die nicht mal der Glaube beantworten kann. Denn in meiner Überzeugung ist "Glauben = nicht Wissen".
Das wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.
Von NICHTS eine Ahnung - zu ALLEM eine Meinung!
- aber ich gebe mein Bestes!


:drive: haut rein !! :bier:
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Mister_Mangels
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Mister_Mangels »

@Markus: Nein,ich versuche mich derzeit abzulenken mit roccoschrauben,und Spielplatz bauen.

@Alle die sich bei mir per PN und Sms gemeldet haben:Danke das ihr euch Gedanken macht :danke:

Wie gesagt es geht nicht um mich,Jessy oder der Kleenen(ich hätte mich gestern bischen besser ausdrücken können/sollen)....uns müßt ihr noch weiter auf etlichen Treffen "ertragen".

Dazu fällt mir noch ein:Tod ist nur derjenige der in Vergessenheit gerät....
Gruß Boris :wink:

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SCOstfriesland
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von SCOstfriesland »

mYthology hat geschrieben:Manchen Leuten hilft der Glaube. Ich glaube an garnichts. Dadurch kommt bei mir seitdem immer öfter die Frage hoch: Und dann?
Eine Frage, die nicht mal der Glaube beantworten kann. Denn in meiner Überzeugung ist "Glauben = nicht Wissen".
Das wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.
Und daran wird sich mit deiner Einstellung "ich glaube an garnichts" auch nichts ändern!

Wer im Glauben ist, der weiß auch was danach ist. Nur weil du als an garnichts glaubender an dieser Stelle am Ende bist, bedeutet das für andere nichts negatives.

Ich komme z.B. recht gut mit dem Tod zurecht, was nicht heißt das ich auch sehr trauere. Aber ich vertraue auf meinen Glauben auch in Stunden des Schmerzes. Ich habe selber schon mit dem Tod gerungen und die Ärzte hatten mich aufgegeben. Aber mein Glaube gab mir Kraft und mein Wille wurde belohnt. Seit fast zwanzig Jahren lebe ich immer noch, auch wenn ich nicht heilbar Krank bin.
Was mir persönlich wirklich gut tut wenn ich trauere ist, neben meiner Frau, auch meine Gemeinde. Ich habe das Glück in einer wirklich herzlichen und aufopfernden Gemeinde zu sein, die schöne und schmerzhafte Stunden zusammen teilt. Ablenkung finde ich auch durch Schrauben, Sport und Scirocco fahren. Für mich ist es wichtig meine Trauer zu teilen, mich zu öffnen und abderen zu zeigen das mich gerade etwas beschäftigt. Nicht zurückziehen und verschließen. Nach meinem Glauben ist der Tod nur das Ende des weltlichen Lebens und eine Erlösung von allem was uns hier auf dieser Welt belastet. Krankheit, Armut, Leid usw. existieren danach nicht mehr. Und darum sehe ich den dem Tod gelassen entgegen und es soll auch bei aller Trauer ein freudiger Tag werden wenn ich einmal sterbe, denn ich gehen nur in eine bessere Welt. Und dort sehe ich alle wieder die mir etwas bedeuten- die, die schon da sind und die, die nach mir kommen werden.
Webseite http://www.original-scirocco.de Jetzt nur noch 20. Scirocco's in der Sammlung.
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HellBilly
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von HellBilly »

Ein starker Glaube ist eine große Hilfe in jeder Trauer-Situation, aber ein solcher Glaube kann auch nur in der passenden Gemeinde entstehen. Die Kirchen-Gemeinde, der ich auf dem Papier angehöre, ist eine zum Abgewöhnen muss ich ganz ehrlich sagen. Ich habe allerdings das Glück, dass ich auf eine Schule in kirchlicher Trägerschaft gehe/gegangen bin/ dort gerade mein Abi mache.
Ich habe als ich 14 war in kurzer Folge meine Großmutter nach langem schwerem Krebsleiden und meinen Vater ganz plötzlich bei einem Tauch-Unfall verloren. Meine Oma lag mehrere Monate auf dem Sterbebett, ein großes geschnitztes Kreuz hing an der Wand zu ihrer Linken und sie hat es ununterbrochen angestarrt in der Hoffnung auf Erlösung. Das war der Punkt, an dem ich meinen Glauben schlicht und ergreifend verloren habe. Doch aufgrund meiner Schullaufbahn war der kirchliche Aspekt aus meinem Leben nicht wegzudenken, und so habe ich doch irgendwann wieder Unterstützung im Glauben gefunden.
MfG Steven
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Mr.Burnout
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Mr.Burnout »

Manchen Leuten hilft der Glaube. Ich glaube an garnichts. Dadurch kommt bei mir seitdem immer öfter die Frage hoch: Und dann?
nix "und dann"...es ist nunmal der Lauf der Dinge dass alle kohlenstoffbasierenden Lebewesen auf unserem Planeten in den natürlichen Kreislauf eingehen.

nur klammert sich der Mensch in seiner Arroganz etwas hinterlassen zu müssen an den Aberglauben irgendwelcher Religionen...was von den Vertretern der s.g. "Kirchen" natürlich finanziell ausgeschlachtet wird ;-)
Da hat sich z.B. um den Totenkult eine komplette Industrie gebildet die natürlich vermarktet werden will.

Wenn jemand stirbt existiert er nur noch in den Erinnerungen anderer...der Rest ist reine Marketing-Strategie, wenn auch clever aufgezogen ;-)

Gruß
Stefan
"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: Das ist technisch unmöglich!" ( Zitat von Peter Ustinov)

[SIGPIC]http.//www.scirocco-2.de/VaderSig.jpg[/SIGPIC] es gibt fast nichts was man nicht selbst machen kann...
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HellBilly
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von HellBilly »

Es muss nicht alles wahr sein, was der Mensch glaubt, damit es ihm hilft sein Leben oder seine Aufgaben zu bewältigen.
MfG Steven
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Peet!
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Peet! »

Der Glaube wurde geschaffen, weil der Mensch den Tod nicht begreift!

Vor seiner Geburt war nichts! Nach seinem Tode ist auch nichts!

Hier kommt wieder die Frage auf: Was ist der Sinn des Lebens? Was unterscheidet uns von einer "Eintagsfliege" in der Entstehungsgeschichte der Erde, oder noch weiter, des Universums?

Ein Sinngeflecht des Menschen der es sich selbst erschaffen hat.....

Gruß Peet

PS.: die ewigen Jagdgründe....
Wenn du redest,
muß deine Rede besser sein,
als dein Schweigen gewesen wäre !
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