Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

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bonsai007
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Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von bonsai007 »

Hallo Leute.


Tut mir leid das ich euch damit belästige, aber ich brauche jetzt gerade jemandem zum reden.

Vor mehr als einem Jahr wurde meine beste Freundin schwer krank und starb schließlich an einer unbekannten Nervenkrankheit.
Ich bin bis jetzt nicht richtig damit fertig geworden.

Deshalb meine Frage: wie kommt ihr mit dem Tod klar? was sind eure Traumatischsten ereignisse im bezug dazu?


euer nachdenklicher
bonsai
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Buggyboy
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Buggyboy »

Nur indem man jemanden hat , der immer in schwierigen Momenten da ist.

Manchmal hilfts je öfter man damit konfrontiert wurde, Keine Großeltern mehr, Onkel suizid, alles nach und nach verpackt, nur den Vater seit 25 Jahren nicht, das kommt immer wieder..
Scirocco ist nicht das wichtigste im Leben.

Es ist das Einzige

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bonsai007
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von bonsai007 »

hmm ja da hast du recht.

ich versuche mir immer einzureden das es ihr jetzt gut geht und das sie sichs auch wünscht das es mir gut geht. aber ein kleiner stoß und man wird wieder aus der bahn geworfen.
ist bei deinem vater warscheinlich das selbe. es gibt menschen die vergisst man nicht.
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Buggyboy
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Buggyboy »

So ist es, Die Guten gehen zuerst , aber vergessen werden Sie nicht.

Ein Patent rezept gibt es nicht, Trauer gehört dazu, aber das Leben geht auch weiter. Schwache Momente gehören dazu, sollten aber auch Momente bleiben
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bonsai007
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von bonsai007 »

Hmm, ja. das problem dabei ist das die momente offensichtlich immer mehr werden.

vor allem kann man nicht kontrollieren wo und wann.
vor ein paar wochen ist mir da blödeste in peinlichste passiert was man sich vorstellen kann, genau als ich mit einer frau schlafen wollte überkommt mich so ein moment. peinlich, heulend aus dem zimmer zu laufen.
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catstom
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von catstom »

...nun...Hermann Hesse's..."D'rum Herz, nimm' Abschied und gesunde..." kommt einem traurigen und schmerzhaften aber eben auch dem zukunftsweisenden und lebendigem Umgang mit unserer Vergänglichkeit ziemlich nahe...

Deine Freundin würde sich wohl nix mehr wünschen, als daß Du es Dir lebendig gut gehen läßt...

Du schreibst, daß Du bis heute nicht richtig damit fertig geworden bist...

Hast Du Dir wirklich alle Zeit der Welt genommen, um wirklich Deine Trauer auszuleben...zu weinen, bis die Tränen beginnen zu vertrocknen...??...

Alles im Leben geschieht immer zum genau richtigen Zeitpunkt...auch wenn diese Erkenntnis oft schmerzhaft ist...für einen Tod ist es für den Sterbenden immer der richtige Zeitpunkt - für uns Angehörige aber natürlich immer zu früh...wer weiß schon, was Deiner Freundin an noch viel schlimmerem Leiden erspart blieb...?...

Bleibe einfach ganz bei Dir und genieße Dein Leben - DU LEBST NOCH - nimm' den Tod Deiner Freundin zum Anlaß, den Dir noch verbleibenden Vorrat an Zukunft in vollen Zügen lebendig zu genießen...ich bin sicher, Deine Freundin würde sich über nix mehr freuen...

Und in dieser Trauerphase ist nix aber auch gar nix peinlich - Deine wirklichen Freunde werden Dich verstehen und Dich trösten...alle anderen Menschen lasse einfach links liegen...
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Ostseegrüße vom TOM

...puuuhh...und ich dachte, ZICKENALARM gäbe es nur in schwulen Chats und Foren...:hihi::hihi:...
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Mr.Burnout
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Mr.Burnout »

Na Ja...ist nicht unbedingt immer einfach damit klarzukommen. Ich hatte ja letztes Jahr "die Serie"...5 Todesfälle in der engsten Familie, darunter Vater und Oma.

Teilweise hatte ich da gut dran zu knabbern, aber je mehr das wurde um so stoischer hab ich das zur Kenntnis genommen.
Ein Patentrezept gibt es da glaube ich nicht...mir hats geholfen mich über die Verstorbenen zu unterhalten, insbesonders die Anekdoten die ich mit denen erlebt habe.
Richtig kann der Zeitpunkt IMHO niemals sein...

Wünsche dir viel Kraft bei der Trauerbewältigung...

Gruß
Stefan
"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: Das ist technisch unmöglich!" ( Zitat von Peter Ustinov)

[SIGPIC]http.//www.scirocco-2.de/VaderSig.jpg[/SIGPIC] es gibt fast nichts was man nicht selbst machen kann...
Eugen
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Eugen »

Am Tod gibt es nichts Richtiges und nur ganz selten kommt dieser zum richtigen Zeitpunkt. Das kann man sich versuchen einzureden.
Ich arbeite seit Jahren in einer Krebsklinik, da wird man zwangsläufig und nicht selten damit konfrontiert. Natürlich nimmt es einen nicht so mit, wenn es sich um einen Patienten handelt, als wenn es Menschen aus dem engeren Umkreis trifft. Damit einfach umzugehen ist schwer, man kann es eigentlich nur versuchen zu akzeptieren. Je öfter es aber passiert, umso mehr stumpft man ab, so brutal das auch klingt. Ich habe seit meinem Jugendalter viele Freunde und Familienmitglieder verloren. Am Anfang war es schwer, mit der Zeit wurde es fast zur Routine...

Einen Aspekt möchte ich aber noch nennen. Wenn man den Tod eines Menschen auch nach über einem Jahr nicht verkraftet hat, so dass es zum Beispiel zu emotionalen Ausbrüchen kommt, so sollte man ernsthaft darüber nachdenken psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Grund hierfür ist einfach und im Prinzip reiner Egoismus: die Trauer blockiert einen Menschen im privaten, beruflichen und sozialem Umfeld, zudem kommt eine extrem erhöhte Anfälligkeit für Erkrankungen, da sich der Hormonhaushalt entscheidend und negativ verändert (man sagt ja auch sprichwörtlich: er/sie starb aus Kummer). Es ist heutzutage auch nichts schlimmes mehr sich professionell helfen zu lassen. Das heißt auch nicht, dass man psychisch gestört ist oder ähnliches. Es geht nur darum für sich selbst Mechanismen zu finden, die für einen persönlich die Trauerverarbeitung ermöglichen. Der Psychologe leitet einen gezielt zu diesen Mechanismen, mehr nicht.

Gruß
Eugen
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Sk8erBoi
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Sk8erBoi »

Ich kann hier nicht so viel dazu sagen, weil die Leute die ich kenne bzw kannte erst im hohen Alter gestorben sind.
Ich sage mir immer, gucke immer nach vorne-niemals zurück. Und wenn ich doch mal zurück schaue, dann denke ich immer an die schönen Zeiten die ich mit der Person verbracht hab!
In meinem Herzen leben die Menschen weiter. Sie haben mich nie wirklich verlassen. Sie sind immer da....nur halt grad nicht zu sehen. Ja ich spreche auch manchmal auch mit Oma. Aber nur dann wenn ich grad was tolles erlebt hab! Dann weiß ich das sie sich mit mir freut. Ich denke also immer positiv und verarbeite damit meine "Trauer".

Gruß Henning
Weine nicht wenn der Regen fällt. Dam dam, dam dam....
Es gibt einen der zu Dir hält. Dam dam, dam dam...
Manta, Golf und Capri bricht, aber unser Scirocco nicht.
Alles, alles geht vorbei, doch wir sind uns treu!
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Buggyboy
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AW: Wie kommt ihr mit dem Tod klar?

Beitrag von Buggyboy »

Also den richtigen Zeitpunkt gibt es nie, selbst bei verhaßten Verwandten.

Manchaml dauert ist ein wenig , bis man realisiert, wie Wichtig einem der Mensch war, peinlich muss einem sowas bicht sein Gefühle zu zeigen, dennoch sollte man versuchen dies nur dann zu teun, wenn man dem anderem vertraut.

Bilder und gute ERinnerungen und Gespräche mit anderen Menschen, die die Person kannten hilft.

und die Gewissheit alle irgendwann wiederzusehen..
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