Dirk hat geschrieben:Wenns gut geht, isses ne Geschichte die man später am Stammtisch erzählt.
Wenns daneben geht, stehts als kleiner Artikel in der Zeitung und schwarzgerahmt bei den Anzeigen.
Das ist nuneinmal die Nichtlinearität der Realität gegenüber einem Modell / einer Vorstellung. Nichtlinearitäten (Zufälle) kann man nun einmal nicht planen (steuern, vorhersehen) und muss sie regeln... nur dass regeln immer erst
nach Eintritt des Ereignisses stattfinden kann, wenn man einen Vergleich zwischen
soll und
ist herstellt.
Daher, Kogafreund,
kogafreund hat geschrieben:Weil es einen Unterschied macht, ob es jemandem nur untersagt ist, ein Fahrzeug zu führen oder ob jemand lebenslang weggesperrt wird !
Genau aus diesem Grund sind die rechtlichen Voraussetzungen (Entziehung der Fahrerlaubnis auf der einen und Gefängnisstrafe auf der anderen Seite) sehr, sehr unterschiedlich.
macht es keinen Unterschied, da jede Bestrafung nur das "Wegregeln" einer Regelabweichung ist. Es wird die Intensität der negativen Konsequenzen erhöht, damit
er sein Verhalten dem Modell (z. B. der Gesetze) anpasst.
Nur die Intensität des Regeleingriffs (die Amplitude) ist unterschiedlich, je nach
Schwere der Abweichung.
Daher gibt es zwischen Verwarung, über Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld bis hin zur Straftat mit lebenslangen Folgen unterschiedlich starke Eingriffe.
kogafreund hat geschrieben:Der Vergleich ist deshalb falsch. Nichtjuristen mögen Schwierigkeiten haben, das zu verstehen.
Wir reden anscheindend über verschiedene Dinge. Es ist das selbe, da Unterschiede in der Ampitude nur die Intensität der Systemreaktion auf einen Eingang ist, es aber keine Unterschiede im System sind. Daher ist es das selbe, ob ich eine Ohrfeige als Reaktion auf einen Fehler bekomme oder lebenslang eingesperrt werde, wenn ich einen "schlimmen" Fehler begangen habe.
Als Jurist kann man dann diskutieren, ob bei der Bestrafung nach einem Vergehen
über- oder
unter-reagiert wurde mit z.B. Vergleichsfällen. Man hat aber das selbe Systemverhalten.
Nichtregelungstechniker mögen Schwierigkeiten haben, das zu verstehen.
kogafreund hat geschrieben:
Das von Dir erwahnte Argument der "Resozialisierung" ist auch falsch, weil im Regelfall der Führerschein gem. § 69 a StGB zunächst nur eingezogen und eine befristete Sperre verhängt wird.
Und genau das ist die Resozialisierung... Wenn eine Abweichung von der Regel (Regelverstoß) beseitigt werden soll, ist das "Resozialisierung". Dieses Wort bedeutet ja nciht, dass man einen verwahlosten Irren hat, der über Jahre zur Gesellschaft zurückfindet, sondern dass eine Tat (der Verstoß) anscheinend "nicht sozial" war im Sinne der Gesellschaft / Gesetze und dieses Fehlverhalten anhand einer negativen Konsequenz beseitigt wird.
Er wird wieder angepasst, sein Verhalten dem Regelwerk angeglichen... Resozialisiert. Das kann man auch Konditionierung nennen.
kogafreund hat geschrieben:
Ein "lebenslanges" Fahrverbot wird so gut wie nie verhängt, obwohl dies gem. § 69 a I 2 StGB möglich wäre.
Egal ob es verhängt wird oder nicht, wir diskutieren über das Thema, weil John Bell Hound "die Höchststrafe" gefordert hatte, 53FR1 berechtigerweise sagte, dass dies überreagiert sei und Du argumentierst, dass man den von 53RF1 genannten Vergleich nicht vergleichen darf.
el loco rocco2124 hat geschrieben: füe motorrädern gibts doch auch ps limits.warum nicht auch für pkw?nein da wird das den leuten schon ab 17 erlaubt. wäre die einfachste lösung.
Ich bin sehr sicher (ist aber nur eine Vermutung, vielleicht kann der Jurist hier mithelfen

) dass dies von Menschen bereits überlegt wurde und sie zum Ergebnis kamen, dass es nicht den erwarteten Erfolg bringt.
Der Spruch: "guns don't kill people, people kill people" hat seine Berechtigung. Klar helfen starke (Waffen) Motoren beim Stadtrennen und es passieren daher auch Unfälle, aber wichtiger ist der Mensch, der diese "Waffen" benutzt.
Ich halte es für ein Wunschdenken, dass junge Menschen vernünftiger Fahren, wenn sie weniger Leistung haben. Im Gegenteil. Wer kennt es nicht selbst? Da wird mit dem 45PS Corsa sehr rücksichtslos und risikoreich gefahren.
Das liest man doch immer wieder, dass ein Polo, Corsa oder Micra mit 4 Personen abends zur oder von der Disco verunglückt. Dieses verhindert man nicht, wenn man den wenigen die "PS-Monster" wegnimmt.
Hier ist der Aufwand unverhältnismäßig zur Folge. Alles ist nur ein Kompromiss zwischen Ursache und Wirkung. So kann man behaupten:
Weil Häuser mit Gasheizung brennen, muss man das Gas verbannen.
Weil Flugzeuge herunterfallen darf niemand mehr fliegen.
Weil Krankheiten durch z.B. Tröpfchen übertragen werden, muss jeder einen Gummianzug tragen.
--> macht man aber nicht, da es weniger negative Folgen hat, als es diesen Aufwand rechtfertigt. Mit Aufwand ist die Auswirkung auf andere Menschen. Natürlich ist es besser, dass viele Menschen fliegen können und ein paar herunterfallen, als dass niemand fliegen darf.