Zeitarbeit - gibt es noch normale Stellen

[suran]

Da eine gute Freundin zur Zeit eine Stelle im Logistikbereich sucht, habe ich mit Ihr in den letzten Tagen im Internet die Stellenanzeigen im Raum München durchgeschaut und bin na sagen wir es vorsichtig am Ende.
99 % der Stellen ( und wir reden hier von Stellen für Fachkräfte nicht für Ungelernte ) sollen durch Zeitarbeiter besetzt werden, natürlich auch zu deren Gehältern und das im Raum München.
Da ich über 1 Jahr selbst in München lebte, kann ich nur sagen, das reicht nicht mal für die Miete und Nebenkosten, geschweige denn für Lebensmittel etc.

Soll hier mal wieder der Steuerzahler über Hartz IV die Wirtschaft subventionieren??

So muss ein Land zugrunde gehen, denn auch Ihr konnte ich nur noch eines raten, ab ins Ausland. Krise hin Krise her, wir haben paar Seiten in der Schweiz und Österreich durchgesehen und mussten fesstellen, dass es dort natürlich auch Zeitarbeitsstellen gibt ( manchmal ist es ja wg. Krankheit, Elternzeit etc sinnvoll) , doch es gibt auch jede Menge normaler Stellen und auch die Bezahlung ist um einiges besser als in D.

Nun gesagt getan und gleich mal paar Bewerbungen online geschickt.
Heute ruft sie mich an und erzählt, dass sie bereits 2 Termine für ein Vorstellungsgespräch hat, eines sogar direkt hinter der Grenze und das nach nicht mal 4 Tagen. Wem wundert es dann noch, wenn nicht nur unsere gut ausgebildete Jugend, sondern auch die 40 + Generation hier die Koffer packt und einem Land in dem lt. der Kanzlerin der Aufschwung jeden erreicht hat, das seine Zukunft auf den Finanzmärkten verspielt, den Rücken kehrt.

[Angel]

beschwer dich bei den betriebsräten und gewerkschaften. wenn ich die leute nicht kündigen kann, wenn ich sie nicht mehr brauche, dann stell ich eben zeitarbeiter ein oder gebe leuten zwei mal einen jahresvertrag und dann hol ich mir den nächsten.

gruß angel

[christian_scirocco2]

Hallo,

zu den "Stellen" bei Zeitarbeitsfirmen kann man nur sagen. Viele der im Internet angebotenen Stellen existieren nicht. Habe schon genug von Freunden und Bekannten gehört. Da suchen Firmen zig Leute für eine Stelle (Callcenter, Handwerker, Hilfsarbeiter). Sobald die deine Unterlagen haben hört man nie wieder was von denen. Und das nicht als Einzelfall sondern mehrmals.

Ist ja auch klar, keine Firma sucht in der Zeitung Leute, aber ZA Firmen brauchen (ständig) 50 Callcenteragents, 30 Handwerker und 20 Hilfsarbeiter... Alles klar.

Moderne Datensammlerei?!

Gruß Christian

[Tempest]

gebe leuten zwei mal einen jahresvertrag und dann hol ich mir den nächsten

Schwierig, das haben wir auch versucht, scheitert aber an EU-Direktiven, wonach man als Arbeitnehmer nach einem Jahr gewisse Rechte hat, und es für den Arbeitgeber schon etwas schwieriger wird, einen Angestellten kurzfristig wieder los zu werden.

Die Zeiten der Daueraufträge und kontinuierlichen Arbeit sind vorbei. Dementsprechend muss auch ein Arbeitgeber sich anpassen, was wiederum Folgen für die Belegschaft hat, leider.

Tempest

[Friesenpöler]

Wie das Leben so spielt,

im Moment bin ich bzw. die Firma von der Krise völlig verschont geblieben. Im Gegenteil, es brummt! Aber warten wir mal ab!
Ach ja, unter anderem Motorenbau, Entwicklung... Aber nicht (!) Automobilindustrie bzw. so gut wie gar nicht! Im Moment der richtige Weg!!

Zeitarbeiter haben wir auch, aber eher zur Überbrückung von Spitzen! Anteil unter 10%

[suran]

Die Zeiten der Daueraufträge und kontinuierlichen Arbeit sind vorbei. Dementsprechend muss auch ein Arbeitgeber sich anpassen, was wiederum Folgen für die Belegschaft hat, leider.

Tempest

Sorry, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber wohin diese Politik die uns USA und auch England ( Europafinanzplatz London ) mit Ihren Hedgefonds und Hire und Fire Mentalität eingebrockt haben sehen wir nun überall in der Welt.
Ein weltweites Wirschaftsystem, dass nach Meinung immer mehr Experten nicht mehr zu halten ist, das ist hier das Ergebniss.
Ohne sichere Arbeitsplätze und somit ohne gesichertem Einkommen, das auch noch hoch genug ist um Konsum zu erlauben musste so ein Desaster entstehen - Gewinne die auf Pump und auf Kosten der Arbeiter und Angesltellten finanziert wurden, sind am Ende keine Gewinne.

Ich hoffe nur, dass das ganze am Ende nicht so ändert wie damals in den 30-er Jahren, denn lange wird man die Bevölkerung einiger Länder nicht mehr ruhig halten können und Ratenfänger haben bereist jetzt weltweit eine Hochkonjunktur. - der Traum von Globalisierung ist sowieso mit Obama als Präsident ausgeträumt, der stellt ja sogar die amerikanische Freihandelszone in Frage.

[Fero]

Ein weltweites Wirschaftsystem, dass nach Meinung immer mehr Experten nicht mehr zu halten ist, das ist hier das Ergebniss.

Ich versteh's einfach nicht. Momentan bietet sich die historisch einmalige Chance, wenigstens den Versuch zu unternehmen, ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren, das nicht auf dauerndes Wachstum und die Ausbeutung von Ressourcen angewiesen ist.
Stattdessen wird mit aller Macht versucht, das alte marode System weiterhin am Laufen zu halten, obwohl abzusehen ist, dass es die Welt in den (wirtschaftlichen, wenn nicht Schlimmeres) Abgrund führen wird.

[Tempest]

wenigstens den Versuch zu unternehmen, ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren, das nicht auf dauerndes Wachstum und die Ausbeutung von Ressourcen angewiesen ist.

Alternative?

Der Mensch ist eben ein absoluter Egoist. Wenn man sich mal die Geschichte der Menschheit anschaut, hat es das, was wir jetzt in moderner Form mit Hedgefunds, geldgierigen Managern usw. beobachten, schon immer gegeben: Die Haves und die Have-Nots, die Armen und die Reichen, die Könige / Kaiser bzw. Päpste und das gemeine Volk, die Vasallen und was es auch immer damals gab, die Kaufleute (während der Kolonialisation) und die Seeleute, man findet zig Beispiele der Ungerechtigkeit, der Habenden und Nichthabenden. Das wird sich niemals ändern, außer man manipuliert genetisch den Menschen um. Wäre ja mal ein Experiment wert, allerdngs braucht der Mensch das Ego-Gen um seine Art zu erhalten. Hinzu kommt, wer so ein gewagtes Experiment jemals machen kann, außer ein Diktator, womit sich der Teufelskreis wieder schließt.

Ab und zu mal Remmidemmi machen (da sind wenigstens die Franzosen immer wieder für zu haben ), ein wenig Krieg führen (wonach es für kurze Zeit während der Aufbauphase den meisten wieder etwas besser geht, aber auch da profilieren sich immer wieder die Habenden von den Nichthabenden), es wiederholt sich ständig alles, nur mit immer neueren Mitteln.

Die Kernfrage, die sich mir dabei immer wieder stellt, ist ob die Menschheit in der Lage ist, sich selbst zu vernichten.

Sorry, ein wenig fftopic:, oder? Eigentlich nicht, denn wer die Geschichte versteht, weiß, dass man bitter wenig ändern kann.

Tempest

[suran]

@ Tempest

finde nicht offtopic, man muss nicht immer gleicher Meinung sein, aber wenigstens kann man sich hier mit einigen Leuten auch ausserhalb von Themen wie Job, Hobby usw. austauschen und dafür schon ein riesen auch an Dich.

[Angel]

>>Schwierig, das haben wir auch versucht, scheitert aber an EU-Direktiven, wonach man als Arbeitnehmer nach einem Jahr gewisse Rechte hat, und es für den Arbeitgeber schon etwas schwieriger wird, einen Angestellten kurzfristig wieder los zu werden.

und wie das geht. gängige praxis in alex hotel

>>ist ob die Menschheit in der Lage ist, sich selbst zu vernichten.

die frage lautet vielmehr, ob die menschheit in der lage ist sich nicht selbst zu vernichten

>>Der Mensch ist eben ein absoluter Egoist.

der mensch ist nur ein zum sprechen und basteln befähigtes tier. und jedes lebewesen ist egoistisch, denn nur der stärkere überlebt

gruß angel