Ich bin wieder Linuxuser

Vor einigen Jahren (sind schon wieder ein paar her, RH5 jemand? Mandrake mit KDE 1.1?) hatte ich Windoof mal wieder Leid (während meiner Studienzeit hatte ich bereits viel mit OS/2 zu tun: auch kein schlechtes Betriebssystem, aber auch das konnte man sehr schnell zum Absturz bringen; einfach mal das mitgelieferte Schachprogramm spielen und schwupps, war der sog. Input-Queue verstopft


Tagelang verbrachte ich mit der Installation (Auswahl der benötigten Anwendungen, Aufräumen der Sch***, die installiert wurde, zum Laufen kriegen meiner damaligen SB AWE32 ISA-Karte, nVidia-Karte (die flog raus und wurde durch eine damals besser geeignete Matrox-Karte ersetzt) und Konfiguration, durch sämtliche conf-Dateien habe ich mich durchgekämpft, make und gcc gehörten zur Alltagssprache

Dann kam die KDE

Xine für das Multimediazeug, DiVX, ein wenig kompilieren, alles lief perfekt.
Es kam KDE 2, nie installiert, wurde von vielen als viel zu langsam empfunden.
Doch dann wollte ich eines Tages mal eine einizige Anwendung erneuern, sagen wir mal sowas Simples wie Winzip. Dependencies, dependencies, dependencies ... wie Dominosteine fielen sie um und rutschte ich von der einen benötigten fehlenden Bibliothek (LIbrary) in die andere, bis ich schlussendlich die Kernel neu kompilieren musste. Das alles für eine einzige, lausige, kleine Anwendung!! Da hatte ich Linux leid, und es ging zurück zu Windoof 2000.
Das hat auch 5 Jahre lang sehr gut geklappt, doch wie beim Roccoentzug kam so ab und zu die kleine Pinguin-Entzugserscheinung. Die kam dann endgültig und dafür umso heftiger, als ich mich mal ein einziges Mal im Internet in weniger sicheren Regionen aufhalten "musste"

Es lief zwar alles noch, aber es macht ja auf Dauer keinen Spaß, wenn jedes Mal, wenn man den File oder Internet Exporer startet, irgendein Rotz zum Starten eines Fake-Scanners kommt. Ebenso nervten die ständig beim Folgen von Google-Suchergebnissen auftauchenden Redirects auf anderen, unerwünschten Seiten. Da hatte ich Windoof leid, gegen sowas sollte ein OS IMHO einfach resistent sein, aus, vorbei.
Der PC wurde neulich ebenso wie der meines Firmenmitgründers mal gründlich rundum erneuert, man gönnt sich ja sonst nichts


Da kam dann wieder die Frage nach dem Betriebssystem. Als erstes kommt mal das einfache und dumme Windoof XP Pro drauf. Dann sollte es definitiv wieder Linux werden. Beim Kollegen geht's sogar mit MacOS X weiter, ist ja im Prinzip auch Unix

Welche Disti? Nach Ubuntu (war uns zu primitiv, wir brauchen Hardcore


Was kommt nun bei mir drauf? The Kitchen-Sink Disti (everything bar the kitchen sink), also Suse, ach nee, so hieß es damals noch, als es noch deutsch war, seit Novells Einkauf gibt's aber das OpenSuse.
Rauf damit! Ich bin begeistert! Die Installation ist sehr gut gelungen, die Auswahl der Packages ebenso. Man kann das Ganze sehr schön aufs wesentliche trimmen, LAMP (Linux Apache MySQL, PHP), ist trotz meiner überwiegenden Desktop-Verwendung schon Pflicht.
In weniger Zeit als das XP oder gar Vista brauchen hatte ich bereits meinen grafischen Desktop GNOME. Nun kamen die doch noch etwas Linux-typischen Kniffs: Suche nach besseren Treibern für die noch nicht so recht funktionieren wollende nVidia 8800GT (kann Linux nichts für, ist ja wegen der Closed-Source Politik bei nVidia). Gefunden, rauf damit, dann noch das Compiz, und WOW!!!!

Wo ist allerdings die Titelleiste bei jedem Fenster? Ein Hack in der xconfig-Datei, und sie ist auch wieder da

VLC als nächstes drauf, Veedelsradio an, Bingo, Heaven!
Tja, dann muss noch ein wenig mit der Windoofintegration (Xen, VMWare) experimentiert werden, vielleicht kann ich's ja wieder von der anderen Partition runter werfen. Nur der Onkel braucht noch Windoof, obwohl es gibt ja auch Vagc@t

Welcome back

Fazit: Eindeutig: Es regnet hier in Coventry

Tempest