Mal wieder 2E2 Vergaser: Standgas HILFE

kogafreund · Beitrag von **kogafreund** » So 1. Jul 2007, 18:56

Moin,

ich besitze einen 86er GT mit dem unsäglichen 2E2 - Vergaser. Der fährt auch ganz prima.
Allerdings ist jetzt das Standgas wesentlich zu hoch: Der Motor läuft in jedem Betriebszustand mindestens bei 2000 U/min.
In einer 30er - Zone fahre ich jetzt sozusagen mit Tempomat.
Sämtliche Einstellungsversuche nach dem "JHIM"-Buch haben nichts gebracht.
Wenn ich an der Leerlauf-Einstellschraube drehe, passiert nix.
Wenn ich aber mit dem Schraubenzieher den Anschlag an dieser blöden Dose, deren Namen mir entfallen ist, hineindrücke, fällt die Motordrehzahl kurz ab. Der Motor läuft dann normal. Fahre ich wieder los, dasselbe Spiel: Konstant 2000 Touren.
Was ist da los ?
Langsam verzweifle ich an diesem Vergaser.
Hat hier vielleicht jemand einen anderen "einfacheren" Vergaser umgerüstet ?

Vielen Dank für jeden Hinweis.

Gruß

kogafreund

OSLer · Beitrag von **OSLer** » So 1. Jul 2007, 19:12

Umgerüstet hab ich nix, der 2E2 läuft immer, wenn a) korrekt eingestellt und b) alle Bauteile okay sind.
Darin unterscheidet er sich nicht von anderen Vergasern.
Hast Du denn die Anleitung für den 2E2? Bisher konnte die mir immer prima weiterhelfen wenn es ums Eingrenzen des Fehlers ging.

Achja, ein "einfacherer" wäre der 2B5, meist auf dem 1,6l 85PS soweit ich weiß.

Gruss Lars

Vibes Scirocco II GT

Also die komische dose die du meinst ist die Dreiecksdose und wenn das mit der einstellschraube nicht geht würde ich behaupten das die dichtung der dose defekt ist oder das die unterdruck leitungen defekt sind

die anleitung ist hier zu finden ;)

http://www.ruddies.business.t-online.de/se2e2.htm

Viktor70 · Beitrag von **Viktor70** » So 1. Jul 2007, 23:52

Moin,

also der 2E ist keinesfalls 'unsäglich'. Wenn er auf drehen der Leerlaufschraube an der Dreipunktdose nicht reagiert wird das Dehnstoffelement gar sein.

Wenn der Motor warm ist und läuft, liegt da der Drosselklappenhebel an dem Stößel der Dreipunktdose an? Wenn nicht kannst Du drehen wie Du willst und nix passiert. Dieselt er beim abstellen nach? Geht der Motor beim Abziehen des Steckers vom Umschaltventil aus?

Ich hatte eine ähnliche Problematik. Nach Austausch des Dehnstoffelements und einer kompletten Reinigung schnurrt mein RE wieder wie ein Kätzchen und liegt im Verbrauch bei max. 6,8L auf 100Km bei (sehr) zügiger Fahrweise.

Grüße

Viktor

Pigga · Beitrag von **Pigga** » Mo 2. Jul 2007, 09:06

Moin.
Mr Rocco hat recht (vermute ich mal). Die Dehnstoffelemente sind (leider) echte Verschleißteile, und recht teure dazu. Du solltest allerdings ein NEUES Dehnstoffelement verbauen. Die gebrauchten sind meist schon kaputt. Zusätzlich würde ich alle Unterdruckschläuche am Versager mal erneuern. Ach so: Die Pulldown-Dose geht auch oft mal kaputt. Das äußert sich nach meiner Erfahrung in Bocken des Wagens bei kaltem Motor...
Pigga

kogafreund · Beitrag von **kogafreund** » Mo 2. Jul 2007, 10:58

Danke an euch für die sehr hilfreichen Antworten !

Wenn der Motor warm ist, liegt der Drosselklappenhebel an dem Stößel der Dreipunktdose. Starterklappe ist bei warmem Motor geöffnet. Soweit ist alles in Ordnung.
Der Wagen fährt auch sehr gut (sehr gute Gasannahme).
Ich hatte vor zwei Jahren den Vergaser zerlegt und alle Schläuche u. Vergaserflansch erneuert.

Dann sollte ich wohl mal das Dehnstoffelement erneuern.

Mir ist aber nicht ganz klar, wie sich ein kaputtes Dehnstoffelement auf das Standgas auswirken sollte.
Kann das jemand erklären ?

Danke !!!!!

kogafreund

Pigga · Beitrag von **Pigga** » Mo 2. Jul 2007, 12:22

Also das Dehnstoffelement wird vom Kühlwasser durchspült und öffnet die DK bei kaltem Motor etwas und hebt so die Leerlaufdrehzahl an. Ist das Dehnstoffelement putt, dann liegt der DK-Hebel nie an dem Stößel der 3Punktdose an, weil das Dehnstoffelement die DK IMMER leicht geöffnet hält (besagte erhöhte Leerlaufdrehzahl). Dies neben dem Dehnstoffelement selbst natürlich auch einen toten Kühlwasserthermostaten haben (Wasser wird nie warm), sowie der Übergangs-Wasserkanal Kopf->Ansaugbrücke kann verstopfen. Dann spinnt der Vergaser auch rum.
Sollte der Fehler auftreten, obwohl der Stößel der 3-Punktdose aufliegt, dann liegts wahrscheinlich an einem defekten Thermozeitventil. Dieses öffnet normalerweise bei kalten Temperaturen und lässt dann den Stößel weiter ausfahren, quasi als "Starthilfe". Gucksu auf der HP von Ruddies Berlin, da ist das recht gut beschrieben ist das ;)
Pigga

Viktor70 · Beitrag von **Viktor70** » Mo 2. Jul 2007, 17:28

So isses. Zieh Dich warm an, mein letztes Dehnstoffelement hat 73 Euro gekostet.
Wenn das Dehnstoffelement die 'Falle' nicht freigibt wenn der Motor warm ist kannst Du an der Dreipunktdose drehen und nix passiert. Die Wirkungsweise ist auf der Ruddies Seite Punkt 2 (Der Verweis von Vibes) gut erklärt.
Grüße

Viktor

kogafreund · Beitrag von **kogafreund** » Di 3. Jul 2007, 09:18

Klasse !
Danke für die Info.
Dann werde ich den Vergaser eben nochmal ausbauen,
reinigen u. Dehnstoffelement + Thermozeitventil erneuern.
Daß die Teile Geld kosten ist mir erstmal egal. Ich habe die Karre jetzt 5 Jahre. In dieser Zeit ist eigentlich nie etwas kaputtgegangen. Da sind andere mit viel neueren Autos wesentlich schlechter dran... .
Ich werde dann mal berichten.

@ Pigga
Du schriebst "DehnstoffelementE".
Gibt es davon mehrere ?

Viele Grüße

kogafreund

Pigga · Beitrag von **Pigga** » Di 3. Jul 2007, 11:54

einem Vergasergeschädigten hat geschrieben:Klasse !
@ Pigga
Du schriebst "DehnstoffelementE".
Gibt es davon mehrere ?

Insgesamt sind die Teile oft nach einigen Jahren im Eimer, aber pro Vergaser gibtßs davon nur eins :-D
Also wenn man so 1-2 Sachen am 2E2 Versager beachtet sind die Teile eigentlich besser als ihr ruf.
Nicht zu verwechseln mit dem 2EE Vergaser. Der ist nur psychisch gefestigten Naturen zu empfehlen

Pigga