Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

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Superhobel

Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Superhobel »

Hallo!

Dieser Text richtet sich eigentlich nur an die Eltern hier im Forum und ist vielleicht durch das Zitat unten etwas lang.

Wir machen derzeit eine kleine Hölle auf Erden durch seit unser Bengel drei geworden ist, oft hängt nachher der ganze Haussegen schief, es entstehen durch sein Benehmen Konflikte mit der Umwelt, wir haben diese blöden Sprüche wie "So ein ungezogenes Kind...." oder "das hätten wir uns früher nicht erlaubt!" langsam echt satt und meiden mehr und mehr Familienfeste seit einigen kleinen Eklats bzw. kam es auch schon zu handfesten Krachs mit meinen Eltern, dass wir uns nicht genügend "durchsetzen" würden. . Aber je mehr ich "konsequent" werde, desto schlimmer wird, manchmal kommt echt der Wunsch durch wieder Single zu sein, die Türe zumachen und seine Ruhe haben. Unser 1,10m grosse Zwerg entwickelt sich zum Tyrann. Ganz schlimm wird es, wenn er etwas nicht kann, zB einen Yoghurt nicht aufreissen kann oder ein Spielzeug sich nicht so verhält wie er es will. Als wenn man eine Hangranate abzieht so kommt dann die Explosion. Selten waren meine Frau und ich so hilflos, wenn er seine Wutanfälle kriegt, egal ob zu Hause oder irgendwo im Geschäft, was dann besonders peinlich ist. Ich lese zwar im Internet, dass es nicht nur uns so geht aber gestern war dann mal wieder ein Punkt erreicht, wo ich nur noch hätte schreiend weglaufen können bzw. meinen Sohn an die Wand klatschen. Das Blöde ist auch, dass viele Eltern im Kindergarten nach aussen "heile Welt" spielen, so dass man selbst das Gefühl kriegt, dass das eigene Kinder abnormal veranlagt ist. Da wird selbst der schlimmste Kindergartenprügler noch als Engel dargestellt.

Wie lief das bei Euch ab bzw. sind da Jungs schlimmer als Mädchen? Ich habe schon den Horror wenn er nächstes Jahr merkt, dass er noch "Konkurrenz" kriegt und dann erstmal nicht mehr die Nr.1 ist. Ich tendiere dazu ihm deutlich zu machen, dass wir die Herren im Hause sind aus Angst, dass er uns später als Halbwüchsiger auf der Nase herumtanzt. Sich nur durchzusetzen kann aber auch nicht richtig sein bloss kommt man durch diese Aggressionsphasen oft kaum durch. Im Geschäft neulich habe ich ihn einfach stehenlassen als er sich auf den Boden warf, bekam dafür noch blöde Sprüche wie ich so herzlos sein kann.

Sorry, wenn das ein bisschen Off-Topic ist aber halt mitten aus dem Leben......

Gruss,
Christian

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... s_485.html

Wenn Kinder trotzen. Hilfe, das ICH meines Kindes erwacht!
Manfred Hofferer


Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beiträgt, dass Eltern besser verstehen, was in ihren Kindern im Trotzalter an Veränderungen geschieht, und dass dieses Verständnis dabei hilft, in den schwierigen Alltagssituationen mit mehr Geduld, Gelassenheit und innerer Distanz zurecht zu kommen. Vielleicht gelingt es sogar, dass in Ihnen der Humor wächst, wenn Sie mit ein paar Minuten des Abstands Ihr Kind, ein Bündel von Wut und Eigenwillen, betrachten und mit ihm mitempfinden. Es wäre viel gewonnen, wenn Sie nicht mehr denken: "Hoffentlich ist diese Zeit bald vorbei", sondern eine Begeisterung in Ihnen für diese Entwicklungsstufe wächst. Im Trotzalter macht das Kind grundlegende Erfahrungen, die ihm im gesamten weiteren Leben helfen werden.

Die meisten Eltern genießen die ersten eineinhalb Jahre mit ihrem Kind, da es ganz mit ihnen verbunden ist, es sie anstrahlt und ihm das Gehorchen noch leicht fällt. Aber schon mit 10 bis 12 Monaten beginnt das Kind sehr deutlich Wut und Ärger zu äußern, wenn es etwas nicht bekommt, das es haben will. In diesem Alter lässt es sich noch relativ leicht wieder beruhigen und ablenken, da es ihm von seiner Entwicklung her ein Bedürfnis ist, im Einklang mit den Wünschen und dem Willen der Eltern zu leben. Und genau das verändert sich im so genannten "Trotzalter". Ungefähr ab dem zweiten Lebensjahr beginnt das Kind zu erkennen, das es ein selbstständiges Wesen ist und dass es einen Unterschied zwischen sich und dem anderen gibt.

"... Es ist nicht auszuhalten, meine Tochter (zwei Jahre und 6 Monate) wirft sich ohne ersichtlichen Grund auf den Boden, schreit, tobt und schlägt wie wild um sich. Jeder Versuch sie zu beruhigen bringt sie noch weiter in Wut. Manchmal würde ich am liebsten weglaufen und sie einfach liegen lassen!"

Solche Schilderungen hören wir in unserer Praxis als Erziehungsberater immer wieder. Nicht selten wird das Trotzverhalten des Kindes zu einem Problem in der Elternbeziehung und immer wieder wird gegenseitig die Schuldfrage gestellt: Wer hat was (Was habe/n ich/wir) getan oder nicht getan, damit das Kind sich so verhält. Verschärft wird die ohnedies schon angespannte Lage durch Schuldzuweisungen und Vorwürfe von "lieben Verwandten und Freunden". Der Gipfel ist dann erreicht, wenn gut gemeinte Ratschläge in Form von: "Du musst nur ....", "Ich habe dir immer schon gesagt..." "Es ist ganz einfach, probier mal ..." kommen.

Die Erfahrung zeigt, dass das einzig wirklich hilfreiche Mittel, um mit dieser Entwicklungsphase umgehen zu können, Wissen ist, was in der Trotzphase vor sich geht. Stellen wir einmal fest: Die so genannten "Trotzphasen" gehören zur Entwicklung eines gesunden Menschen dazu (In der Pubertät wird eine zweite und sehr viel schwierigere Trotzphase durchlebt). Tatsächlich muss man diese Phasen eigentlich als "Autonomiephasen" bezeichnen, da nicht der Widerstand und Trotz das Wesentliche dieser Entwicklungsphase ist, sondern die Ablösung und das Selbstständigwerden des Kindes. Für das Kind sind dies ganz wichtige Meilensteine in seiner Entwicklung.

Die Trotzphase beginnt ca. am Ende des 2. Lebensjahres - dauert bis zum ca. 4. Lebensjahr - und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kind immer stärker nach Autonomie strebt und versucht, sich aus der Verschmelzung mit den Eltern (vor allem der Mutter) zu lösen. (Trotzreaktionen tauchen auch schon bei sehr viel jüngeren Kindern auf und der Zeitraum des Auftretens unterliegt relativ großen Schwankungen. Bei Kindern, die um das 3. Lebensjahr scheinbar keine Trotzphase zeigen, stellt sich diese zum Schuleintritt ein.) Das, was vorher das "Wir machen es miteinander" war, wird jetzt zu einem "Ich will das selber Tun!". Der eigene Wille des Kindes erwacht und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind primär gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind an seiner eigenen Unzulänglichkeit, seine Wünsche auf die ihm eigene Weise erfüllen zu können, leidet. Am einfachsten ist das Verhalten des Kindes in Trotzsituationen als "Panikreaktion" zu verstehen. D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.

Ein Kind in diesem Lebensabschnitt möchte die Welt erobern und in Besitz nehmen und "seine eigenen Wege" gehen - ganz und grenzenlos. Dabei stößt es unweigerlich und permanent an "natürliche" Grenzen. Gleichzeitig erfährt es auch, dass sogar die geliebten und bislang so einfühlsamen Eltern nicht so "funktionieren", wie es sich das vorstellen und wünschen würde. Sie verbieten, sagen nein und unterbinden ständig den Drang alles auszuprobieren; kurz, sie setzen Grenzen, wenden sich ab und entfernen sich dabei weit davon "gute Eltern" zu sein.

Diese Begrenzungen und Einschränkungen des eigenen Weges führen das Kind in eine tiefe Verzweiflung, da sein Wille nicht mit dem der Eltern oder mit den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten übereinstimmt. Die Welt scheint für das Kind auseinander zu triften und alle bislang gewohnten Ordnungen lösen sich auf. Ein inneres Chaos von Gefühlen stellt sich ein, dem das Kind nicht Herr werden oder sich entziehen kann. Dementsprechend "chaotisch" sind in solchen Ausnahmesituationen die Reaktionen bzw. das Verhalten des (Aber Vorsicht, die "Symptome" können ganz unterschiedlich sein. Bei manchen Kindern verläuft die Trotzphase völlig unspektakulär. Es gibt aber auch eine Art stummen Trotz - wenn ein Kind sich z.B. zurückzieht und kaum noch sprechen oder essen mag. Am häufigsten äußert sich Trotz jedoch in den für diese Phase typischen Wutausbrüchen.). Die Probleme in der Trotzphase verschärften sich noch, wenn zusätzliche "Stressoren" (Geburt eines Geschwisterchens, Beziehungsprobleme der Eltern, Wohnortwechsel etc.) gegeben sind.

Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:
... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen.
Nun wird es vielleicht auch leichter verständlich, dass es in einer solchen Entwicklungsphase keinen Sinn hat, zusätzlich irgendwelche "Begrenzungen" zu setzen, oder das Kind durch weitere Einschränkungen zu bestrafen. Der Schmerz und die damit verbundene Reaktion würde damit nur noch verstärkt werden. Sehr viel wichtiger ist es zu verstehen, dass das Kind in dieser für es so unsicheren Situation unbedingt sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht; gerade, da es Probleme mit der Anpassung an die Welt hat. Vielmehr lohnt es sich, diesen schwierigen Zeitabschnitt aktiv durchzustehen.

Noch ein wichtiger Punkt muss hier angemerkt werden. Um das dritte Lebensjahr kommt es zu Veränderungen im innersekretorischen Bereich (Drüsenausscheidungen). Diese entwicklungsbedingten Umgestaltungen haben zur Folge, dass die Kinder leichter müde werden, ihre Konzentration abnimmt und sich das Durchhaltevermögen u.U. radikal verändert. Sie fangen Spiele an, beenden sie nicht, räumen alles aus und nicht wieder ein, streifen durch die Wohnung und nehmen mal dies und dann wieder das... etc. und sind dabei äußerst unausgeglichen und unruhig. Ein wichtiger Teil dieser Veränderung sind rasche Stimmungsschwankungen. Unterschiedlichste Gefühle brechen plötzlich über das Kind herein, nehmen es in Besitz und es fühlt sich hilflos und verwirrt. Das im vorangegangenen Augenblick noch freche und eigenwillige Kind wird schlagartig anlehnungsbedürftig und will in den Arm genommen werden, fordert Zärtlichkeit und Nähe.

Das ist ein ganz schwieriger Bereich! Da die Eltern häufig selbst sehr aufgebracht und verärgert über das Verhalten ihres Kindes sind, fällt es besonders schwer, dieses plötzliche Bedürfnis des Kindes nach Nähe an- und aufzunehmen. Aus Erfahrung wissen wir, dass in diesen Momenten die Vorstellung hilft, was ihr Kind ihnen in solchen Augenblicken sagen würde, wenn es seine Situation in Worte fassen könnte. Es würde u.U. sagen: "Alles ist durcheinander und nichts passt mehr. Ich kann MICH, DICH und die WELT nicht fassen und darum verliere ich mich in Wutausbrüchen, die mir helfen mit meiner Verzweiflung fertig zu werden". Denken Sie an sich selbst, was Sie brauchen, wenn es Ihnen so oder ähnlich geht!


Welche Hilfestellungen gibt es für den oft mühevollen Alltag mit dem trotzenden Kind?
Am wichtigsten erachte ich, dass Sie selbst (vielleicht gemeinsam mit Ihrem Partner) sich einmal Gedanken darüber machen, welche Erfahrungen Sie als Kind mit Autorität gemacht haben und wie es Ihnen heute gelingt damit umzugehen. Denn, wenn wir selbst Autorität ablehnen, werden wir bei aller Einsicht, dass Wachstum ohne Grenzen und Regeln nicht möglich ist, unseren Kindern keine Grenzen setzen können.

Denken Sie auch einmal darüber nach, wie es Ihnen gelingt, mit ihren eigenen Wünschen umzugehen. Wissen Sie was sie wollen? Können Sie auf die Durchsetzung Ihres Willens aus Einsicht oder aus Liebe zu einem anderen Menschen verzichten? Wenn wir selbst kaum einen Zugang zu unserem eigenen Wünschen und Wollen haben, wird es uns auch schwer fallen, die Entwicklung des Willens unserer Kinder zu fördern bzw. ihre Willensäußerungen positiv anzunehmen.

Wenn Sie nun noch ihr Regelsystem in der Familie auf ein Minimum reduzieren und die Grenzen klar und deutlich formulieren und durchsetzen können, haben sie alles in der Hand, um mit der Trotzphase Ihres Kindes umgehen zu können bzw. eine gesunde Autonomieentwicklung ihres Kindes zu fördern.


Hilfen
Helfen Sie Ihrem Kind dadurch, dass sie es in der "Phase der Verwirrungen" nicht zusätzlich in Verwirrung und in Konfliktsituationen bringen. D.h., überprüfen Sie Ihre "Regel- und Verbotsliste": "Weniger ist mehr!" Teilen Sie Ihrem Kind klar mit, was sie von ihm wollen und verlieren Sie sich nicht in endlos langen Erklärungen und Vorträgen.
Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit sich auf Veränderungen einzustellen. D.h., planen sie einfach mehr Zeit für Ihre Tätigkeiten ein. Alles, worauf man sich einstellen kann, kann auch leichter angenommen werden.
Helfen Sie Ihrem Kind, indem sie in Ihrem Verhalten berechenbar bleiben. Nichts führt leichter in eine noch tiefere Verwirrung, als unterschiedlichstes Verhalten zu den selben Auslösern; ... Manchmal Ja, dann wieder Nein, dann mit viel Diskussion etc. Nehmen Sie Ihr Kind einfach öfter in den Arm und teilen Sie ihm in "ruhigen Phasen" mit, das sie es mögen.
Handeln Sie in dieser Phase der Entwicklung nach dem Grundsatz: "Jetzt ist wichtig für Übermorgen!" Das was Ihr Kind in dieser Phase erlernt, trägt sein gesamtes weitere Leben.
Unterstützen Sie Ihr Kind so oft es irgend geht in seinen Bestrebungen nach Selbstständigkeit. Bieten Sie Situationen an, in denen Ihr Kind selbstständig sein kann. Nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Unternehmungen, in denen Ihr Kind das Tempo angibt.
Wenn Sie sich selbst der Situation nicht mehr gewachsen fühlen, ziehen Sie rechtzeitig eine Beratung und Hilfe bei.
Immer wieder fragen mich Eltern in Beratungsgesprächen, woher sie die Kraft nehmen sollen, in den schwierigen Phasen nicht nur zu reagieren, sondern aktiv zu handeln und dabei noch freundlich zu bleiben? Wichtig ist, zu wissen, dass es für die Ablösung des Kindes auch förderlich ist, wenn es die Eltern auch mal wütend oder "böse" erlebt, wenn es z.B. um die Durchsetzung von Grenzen geht. Das ist für das Kind wesentlich leichter zu ertragen und auszuhalten, als Abwendung, Drohung oder versteckte Abwertungen. Ärger und Enttäuschungsreaktionen sind erlaubt. D.h., indem Sie selbst, so wie Ihr Kind, Ihre Gefühle ausdrücken, lernt es sie nicht nur kennen, sondern es lernt mit Ihrer Hilfe und Unterstützung zunehmend einen konstruktiven Umgang damit. In der Regel können Sie darauf vertrauen, dass die Beziehung zu Ihrem Kind diese Konflikte aushalten wird.

Eine Mutter erzählt: "... ich bin total wütend und kann es nicht fassen, was Melanie heute wieder angestellt hat! (Kurze Nachdenkpause) ... aber wenn ich mir vorstelle, dass sich mein Kind später einmal so klar abgrenzen kann, dann geht es mir eigentlich ganz gut! (Die Mutter dreht den Kopf zur Seite und schmunzelt.)

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Kraft und Ausdauer für die schwierige Zeit mit Ihren Kindern!


Autor
Dr. Manfred Hofferer - Vater von 3 Kindern - ist der pädagogische Leiter im Institut für Kommunikationspädagogik-Wien und dort als Berater und Therapeut für den Bereich "Kleinkind" zuständig.



Beitrag bearbeitet (06.11.05 18:20)
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Lucky Lady »

hallo christian!
mein sohn ist dieses jahr auch drei geworden und ich weiß genau was du meinst! ich kenne das auch alles und das man sich noch mit dem partner zofft wegen dem verhalten des kindes nerft auch voll! dann aber auf keinen fall vorm kind zoffen,weil das macht der kleine sich gleich wieder zu nutze.
allein steht ihr damit wirklich nicht da! kenne auch einige mit kindern in dem alter die haar genau das selbe durch machen.
also ich erzähl mal was ich jetzt mit der zeit raus gefunden habe wodurch es langsam schon mal abschwächt wenn söhnchen am austicken ist.
wenn z.b. irgendwas nicht will wie er gern hätte,dann beruhige ich ihn erst mal. frage was denn nicht geht,dann sag ich das sowas wirklich nicht schlimm ist,zeige ihm wie er es hin kriegt,lasse ihn es versuchen. wenn er einfach einen scheiß tag hat wo nix klappen will schnapp ich mir einfach was anderes was ich mit ihm spiele und schon ist er abgelenkt von dem ursprünglichen ärgernis :-) )
was auch prima klappt ist,wenn die kleine aufgaben haben! wenn das geschwisterchen da ist hilft das auch meines wissens. eben den kleinen nich zu sehen lassen wie's geschwisterchen von vorn bis hinten bemuttert wird sondern aufgaben geben. halt zusammen mit dem kleinen sachen raus suchen fürs baby,sich die windel reichen lassen...solche kleinen aufgaben eben damit er sich nicht unwichtig vor kommt. da hat er dann was zu tun und ist glücklich das ihr seine "hilfe" braucht. :-)
ich sag zu meinem dann immer das er mir bitte helfen soll weil ich das nicht alleine schaffe :-) )
so hilft er beim geschirrspüler ein und aus räumen,reicht mir die klammern beim wäsche aufhängen,stopft sehr gern die wäsche in die maschiene oder in den trockner,hilft beim tisch decken...
also schön viel helfen lassen bei den alltäglichen dingen,da kann er viel lernen.
auch habe ich gemerkt das er voll abgenerft ist wenn er einen tag mal nicht draußen war. dann zwing ich mich und zieh das kind regenfest an und spring halt auch mal mit ihm durch den regen. ist ja auch gut für die abwehrkräfte :-)
wir mußten ihn auch mal im laden stehen lassen wegen seinem dickschädel,aber er kam dann auch ganz fix nach. und ganz ehrlich,mir ist es scheiß egal was dann die leute denken oder labern! ich sag mir dann immer,wer weiß ob die selber kinder haben und wenn dann waren die sicher auch nicht perfekt in der erziehung. oder wer weiß was das für verwöhnte göhren sind! ein kind muß auch grenzen gesetzt kriegen. im richtigen leben kriegt man schließlich auch nicht alles!
was wir auch wichtig fanden,ihm das entschuldigen bei zu bringen wenn er was schlechtes gemacht hat.
mit der fast drei jährigen nachbarstochter zofft er sich auch manchmal ganz gut,aber ich finde es schön wenn er sich dann auch entschuldigt. dann umarmen die sich und alles ist wieder gut :-) )
und wenn das zu trifft was der herr dr. schreibt muß man das auch nur ein jahr durch halten :-)
nur immer schön konsequent bleiben und sich ratlosigkeit nicht anmerken lassen. manchmal eben auch einfach mal rumzicken lassen,solche phasen haben erwachsene schließlich auch ab und zu.
Mfg, Lucky Lady! :auto:
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Lucky Lady »

ach ja....

gruß,mandy! :peinlich:
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Kerstin
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Kerstin »

wutanfall???
ab ins zimmer, darfst rauskommen wenn wieder gut ist.
dann erklärst ihm wie er sein puddingbecher aufkrigt, wenn er es nicht schaft sag ihm du hilfst ihm indem du ihn ein kleinen anfang machst und das du den becher dann festhälst damit mami nicht so viel sauber machen muß.
basta!!! er will das nicht???? dann bekommt er keinen pudding, fertig!!

beim einkaufen was haben wollen????
ja , eine kleinigkeit, z.b. ein pudding oder n lolli, will er mehr, soll er haben wenn der pudding wieder zurückgeht.

er fängt an zu bocken??? nimm ihn an die hand und geh aus dem laden, ab nach hause dann darf er nicht mit zum einkaufen.
oder du versprichst ihm vor dem einkaufen, nach dem einkaufen mit ihm sein lieblingsspiel zu spielen, bockt er rum wirds nix.

wenn ihr zu verwannten geht::: ich hab es immer so gehandhabt, zuhause könnt ihr toben und spielen was ihr wollt, sind wir zu besuch woanders seit ihr lieb, geht nirgends ran und wenn wir heimi wieder gehen gibts überraschung , z.b. lieblingsspiel oder riesenberg schaum in der badewanne indem ihr euch verstecken dürft. (setzt vorraus das die nicht immer geschehen darf.)
und! wenn du sowas nicht konsequent durchziehst ein paar mal dann hast schlechte karten!!!
denn dann sagst du jedesmal ja und amen nur das er lieb bleibt.
und was dann so mit 10 passiert hast du ja schon erwähnt.

man sollte immer ein as im armel behalten was im notfall eine riesen überraschung oder was neues sein kann.

und bei jungs denk ich, das auto fahren spielen auf n hof. " du wasrt heute super lieb bei oma, jetzt darfst du mal lenken.

soll heißen das, wenn ihr ohne ankündigung vorher eine kleinigkeit parat habt merken das die kinder schnell, find ich manchmal (nicht immer) besser als zu sagen "wenn du gleich bei oma lieb bist dann...."

ich muß sagen ich hab es so gemacht und meine mädels sind super!
ich weiß das ich überall mit denen hin kann, weil sie wissen zuhause darf ich auch mal zickig sein und rumtoben,, aber woanders lieb.
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Superhobel

Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Superhobel »

Danke! :massa:

Es tut schon gut, dass es nicht nur uns so geht und dass es die heile Welt, die uns manche vormachen wollen wohl nur in ihrer Fantasie gibt. Zumindest heute abend ist Sonnenschein, er scheint was gut machen zu wollen, was er gesten verbockt hat. Ich glaube, dass es wohl wesentlich ist, dass die Racker merken, dass ihr Verhalten auch Konsequenzen hat, positive wie negative. Diese Laissez-Faire Erziehung aus den 70igern hat auch nur Revoluzzer hervorgebracht. Bin allerdings nicht ganz auf dem Laufenden welche Methoden heute modern sind. Vom Gefühl her eher erst Zügel anziehen, später laufen lassen wenn sein Handeln vernüftiger wird. Nervig ist es nur, wenn er sich nichts zeigen lassen will und sich kürzlich daher auch die Finger verbrannt hat.

Jaja, der Mensch lernt nur durch Schmerz :-)



Beitrag bearbeitet (06.11.05 20:32)
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Lucky Lady »

ja meiner hat auch schon einen topf mit heißem wasser vom herd gezogen :-(
seit dem kommt er dem auch nicht mehr zu nahe. vor allem unheil kann man sein kind nun mal nicht bewahren und daraus lernen sie auch.
wenn andere lieber heile welt spielen wollen sollen sie mal!
machen die sich dann nicht auch selber was vor?!

gruß,mandy
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Günni

Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Günni »

Lucky Lady schrieb:

> ja meiner hat auch schon einen topf mit heißem wasser vom herd
> gezogen :-(
> seit dem kommt er dem auch nicht mehr zu nahe. vor allem unheil
> kann man sein kind nun mal nicht bewahren und daraus lernen sie
> auch.

> gruß,mandy



:ichsagnix: :hihi:
Superhobel

Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Superhobel »

@Mandy:

Nur leider ist der "heisse Topf" meist eine Sache, die nicht mehr rückgängig zu machen ist, es nützt nichts, wenn er daraus lernt, wenn er kein Gesicht mehr hat oder völlig verbrannt wurde. Es gibt da furchtbare Bilder aus Indien, wenn die Kochtöpfe der Nomaden umkippen, grauenhaft. Wir haben die ganze Wohnung nach diesen Fallen auf den Kopf gestellt. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn durch meine Nachlässigkeit solche Unfälle passieren.
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von Lucky Lady »

es war ja noch nicht mal passiert weil ich nicht in der nähe war,ich stand direkt neben ihm! mein verhängnis war, er war schneller als ich eingreifen konnte! nach diesem scheiß hatten wir auch sofort so eine absperrung für den herd. zum glück sieht man heute nichts mehr davon. aber bitte nicht denken das ich irgendwie kaltherzig bin weil ich meine sie lernen daraus! glaub mal,ich habe mir tierische vorwürfe gemacht und war fertig mit der welt! man kann nur nicht immer alles verhindern.
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Re: Eltern: Wie geht ihr mit der Trotzphase Eurer Kinder um?

Beitrag von PHiL »

(Oh Gott!)

Hobel - so viel wie du geschrieben hast, kann ich ja gar nicht lesen!
Du verfasst da ja Romane......aber ich werd´s morgen trotzdem mal lesen - wer weiß´ vielleicht kann ich ja auch mal gebrauchen - wenn mein Rotzlöffel mal auch so richtig "trutzt"...
Ich werd´ mich mal richtig Bett bewegen :schlafen:
mfG PHiL

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