Sciroccotreffen Polen 2016 - Nachlese
Verfasst: Mi 8. Jun 2016, 23:14
Sie ist mit 808 Kilometern länger als der Hauptfluss - die Oder - und führt mitten durch Polen, die Warthe (Warta), an deren Ufer das Sciroccotreffen 2016 nahe Wielun stattfand. Ab Mittwoch reisten die Teilnehmer an - aus Lettland und der Ukraine, aus Polen und den Niederlanden, aus Belgien und Deutschland: rund 40 Sciroccos und 2 Corrados. Petrus meinte es alle 5 Tage gut mit Sonne, blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Da war die kurze schaurige Erfrischung am Anreisetag bei den gewittergeduschten Roccofans in ihrem in den Niederlanden erstandenen noch dachlosen 1er Cabrio (das Dach soll sich eben gerade noch im Rückstand befunden haben ...) seitens der pitschnass Getroffenen sicher zu verschmerzen.
Vorsorglich war auch ein bestens gepflegter Golf 2 in Förster-SUV-Ausstattung vertreten, falls mal jemand aus dem (nicht vorhandenen) Sumpf hätte gezogen werden sollen.
Polnische Straßen sind kurzweilig: Mal sucht man eine so hochwertige Oberfläche in Deutschland selbst auf neuen Autobahnen vergebens, anderenorts lassen sie tief eintauchen. Nicht langweilig wird dabei mindestens dem, der mit einem Rocco mit 345 Puschen anreist.
Zur Begrüßung gab es dieses Jahr n. a. in vielen Farben zur Auswahl einen ... Scirocco - flauschig weich als Schmusekissen.
Die beiden je rund 120 Kilometer langen Ausfahrten führten die Konvois aus am Donnerstag 34, am Freitag 28 Karmännern über frühsommerliche Alleen durch genau die Region, die einst Russland, Österreich und Preußen ohne Zustimmung der betroffenen Polen rasch mal eben unter sich aufgeteilt hatten. Die Geschichte hat das mehr als 120 Jahre später mit viel Blutvergießen korrigiert - letztlich zu unserem Glück, denn sonst wäre auch dieses Sciroccotreffen nicht möglich gewesen.
Grüne Welle auf die Schnelle - wo wir dachten: Vorfahrt achten! Ja, in Polen geht das in Deutschland Unvorstellbare: Etliche Kreuzungen an Hauptstraßen wurden von Teilnehmern mit ihren bestens gepflegten Sciroccos aus Polen, der Ukraine und Lettland kurzerhand für den Konvoi gesperrt - und die wartenden polnischen Autofahrer, die sonst ausnahmslos wissen, wo das Gaspedal sitzt, schauten sich geduldig wartend den Konvoi an.
Unerwartet und darum überraschend: Die vielseitig ausgerichtete private Autosammlung bot auch eine kleine Karmann-Abteilung mit den Vorgängern unserer Roccos. Und die Seilbahn- und Sommerrodelbahnfahrten kamen bei allen Teilnehmern bestens an.
Wer als Fahrer eines durchaus nicht unauffälligen Sciroccos mehr als 50% zu schnell durch eine Ortschaft braust, wird auch in Polen dabei hin und wieder von der Rennleitung beobachtet und angehalten. 200 Zloty kostet die Ermahnung offiziell, umgerechnet 50 Euro - aber in Euro ist die Gebühr in Polen nicht willkommen. Wer nicht in polnischer Währung zahlen kann, weist freundlich wie demütig auf den Fahrplan zum besuchten Sciroccotreffen hin und winkt mit einer bescheidenen monetären Gefälligkeit. Solche lässt sich überraschenderweise im verkehrspolizeilichen Dienstfahrzeug unseres Nachbarlandes berührungsfrei an bestens zugänglicher Stelle versenken. Ist das geschehen, erfolgt der Abschied vom Auge des Gesetzes mit den besten Wünschen für gute Weiterfahrt - dann gar nicht berührungsfrei, nämlich freudig und per herzlichem Handschlag: In Polen trauen sich auch Amtspersonen, Mensch zu bleiben und das zu zeigen. Das macht sie und dieses Land so sympathisch.
Wie aus den sieben vorangegangenen Jahren bekannt, war auch 2016 die Organisation des gesamten Treffens in allen Programmpunkten exzellent. Mein Dank geht an Krzysztof, Magda und alle, die mal wieder zum Gelingen dieses viel zu schnell zu Ende gegangenen Sciroccotreffens beigetragen haben.
In Vorfreude auf das 9. Sciroccotreffen in Polen in 2017
Martin
Vorsorglich war auch ein bestens gepflegter Golf 2 in Förster-SUV-Ausstattung vertreten, falls mal jemand aus dem (nicht vorhandenen) Sumpf hätte gezogen werden sollen.
Polnische Straßen sind kurzweilig: Mal sucht man eine so hochwertige Oberfläche in Deutschland selbst auf neuen Autobahnen vergebens, anderenorts lassen sie tief eintauchen. Nicht langweilig wird dabei mindestens dem, der mit einem Rocco mit 345 Puschen anreist.
Zur Begrüßung gab es dieses Jahr n. a. in vielen Farben zur Auswahl einen ... Scirocco - flauschig weich als Schmusekissen.
Die beiden je rund 120 Kilometer langen Ausfahrten führten die Konvois aus am Donnerstag 34, am Freitag 28 Karmännern über frühsommerliche Alleen durch genau die Region, die einst Russland, Österreich und Preußen ohne Zustimmung der betroffenen Polen rasch mal eben unter sich aufgeteilt hatten. Die Geschichte hat das mehr als 120 Jahre später mit viel Blutvergießen korrigiert - letztlich zu unserem Glück, denn sonst wäre auch dieses Sciroccotreffen nicht möglich gewesen.
Grüne Welle auf die Schnelle - wo wir dachten: Vorfahrt achten! Ja, in Polen geht das in Deutschland Unvorstellbare: Etliche Kreuzungen an Hauptstraßen wurden von Teilnehmern mit ihren bestens gepflegten Sciroccos aus Polen, der Ukraine und Lettland kurzerhand für den Konvoi gesperrt - und die wartenden polnischen Autofahrer, die sonst ausnahmslos wissen, wo das Gaspedal sitzt, schauten sich geduldig wartend den Konvoi an.
Unerwartet und darum überraschend: Die vielseitig ausgerichtete private Autosammlung bot auch eine kleine Karmann-Abteilung mit den Vorgängern unserer Roccos. Und die Seilbahn- und Sommerrodelbahnfahrten kamen bei allen Teilnehmern bestens an.
Wer als Fahrer eines durchaus nicht unauffälligen Sciroccos mehr als 50% zu schnell durch eine Ortschaft braust, wird auch in Polen dabei hin und wieder von der Rennleitung beobachtet und angehalten. 200 Zloty kostet die Ermahnung offiziell, umgerechnet 50 Euro - aber in Euro ist die Gebühr in Polen nicht willkommen. Wer nicht in polnischer Währung zahlen kann, weist freundlich wie demütig auf den Fahrplan zum besuchten Sciroccotreffen hin und winkt mit einer bescheidenen monetären Gefälligkeit. Solche lässt sich überraschenderweise im verkehrspolizeilichen Dienstfahrzeug unseres Nachbarlandes berührungsfrei an bestens zugänglicher Stelle versenken. Ist das geschehen, erfolgt der Abschied vom Auge des Gesetzes mit den besten Wünschen für gute Weiterfahrt - dann gar nicht berührungsfrei, nämlich freudig und per herzlichem Handschlag: In Polen trauen sich auch Amtspersonen, Mensch zu bleiben und das zu zeigen. Das macht sie und dieses Land so sympathisch.
Wie aus den sieben vorangegangenen Jahren bekannt, war auch 2016 die Organisation des gesamten Treffens in allen Programmpunkten exzellent. Mein Dank geht an Krzysztof, Magda und alle, die mal wieder zum Gelingen dieses viel zu schnell zu Ende gegangenen Sciroccotreffens beigetragen haben.
In Vorfreude auf das 9. Sciroccotreffen in Polen in 2017
Martin