Sciroccoforum

Hallo,

bei unserer letzten Betriebsversammlung war das Thema mal wieder auf dem Tisch, rauf von 38,5h auf 42h. Bisher gibt es 13,5 Gehälter,d.h. halbes Gehalt als Urlaubsgeld einen warmen Geldregen im Dezember aber auch damit soll es sich bald erledigt haben. Und das trotz boomender Auftragslage, 20% mehr Umsatz dieses Jahr und expandierendem Auslandsgeschäft gerade in Eurasien, wer will kann dort anfangen, mein Chef ist für zwei Jahre in Japan, meine Abteilung hat bis 2011 die Bücher voll aber leider nur für das Ausland arbeiten wir noch. Angeschlossen sind wir gewerkschaftlich an verdi. Der Ruf unseres Unternehmens war es bisher, dass es gut für seine Mitarbeiter sorgt, keine betriebsbedingten Kündigungen in 5 Jahren, dieses Jahr sogar weltweit 600 neue Mitarbeiter eingestellt. Das ist alles sehr widersprüchlich aber ich vermute, dass es bald durchgesetzt wird.

Wie siehts denn in Euren Läden so aus? Hammerkreisen oder sattes Geschäft?



Beitrag bearbeitet (19.11.05 16:41)

Das Geschäft brummt bei uns (amazon.de).

Über 42h kann ich allerdings nur lachen, bei mir sind es i.d.R. 45-50 h die Woche (ohne die gelegentliche Arbeit von zu Hause aus), Überstunden werden nicht bezahlt, 12 Monatsgehälter.

also wir können garnicht soviel produzieren wie wir Kunden haben (Zeitungsdruckpapier).

zur Zeit 39 Std./W. 13.Monatsgehalt und Urlaubsgeld(500€), Überstunden werden entweder bezahlt oder dürfen abgefeiert werden.

ach ja...letztes Jahr gabs wegen gutem Abschluß 400€ Prämie für alle Mitarbeiter.

Bin also weit davon entfernt mich zu beklagen.

Gruß
Stefan



Beitrag bearbeitet (19.11.05 23:05)

Ja, Sack und Asche !

Sowas höre ich fast nur noch, mal abgesehen von medienwirksamen Firmenpleiten. So schlecht kann es uns gar nicht gehen, zumindest nicht in bestimmten Bereichen. Arbeit satt und trotzdem sollen wir länger arbeiten. Ob ich lebenslang beim TÜV bleibe weiss ich natürlich nicht aber es scheint als wäre der Dienstleistungssektor besser dran als das produzierende Gewerbe.

Was ist Weihnachtsgeld? Ich bekomme sowas als Arbeitsloser nicht! Also sei zufrieden mit dem was Du bekommst, wenn Du was bekommst!

also ich kann über 38,5 wochenstunden auch nur herzlich lachen!


freitags ab 12 die eier schaukeln? das wär geil!

aber dafür habe ich nen job der mich erfüllt.


weihnachtsgeld kriege ich auch keins ich kann froh sein, wenn ich überhaupt gehalt kriege urlaubsgeld und so sperenzien auch nich


sieht genauso beschissen aus da draußen wie es in den medien beschrieben wird. rubbeldiekatz is da ma jemand pleite, zalht seine rechnungen nicht und reißt andere mit, glaubt mir, ich weiß wovon ich rede!


ich hab heute noch mit nem ingenieur von grundig gesprochen, der meinte auch, bei diversen großkonzernen sieht es sehr schlecht aus und es werden wieder köpfe rollen und einige wenige die mehrarbeit machen.

>>>>als wäre der Dienstleistungssektor besser dran als das produzierende Gewerbe.


junge, wenn du doch mal ein bisjen über den tellerrand schauen würdest....


so offtopic, aber ich krichte grad ma wieder plack

Ja, beim Durchlesen dieser Zeilen konnte ich als Selbstständiger eigentlich auch nur herzlich lachen. Als Selbstständiger muss man sich immer darum kümmern, neue Aufträge hereinzuholen, denn ansonsten gibt es einfach gar keinen Gehalt, geschweige denn solche Luxussachen, die es wohl nur in manchem Angestelltenverhältnis gibt wie Xmas-Geld, Urlaubsgeld usw.

Vielleicht haben die Beamten (Staatsdiener) es ja besser Weniger arbeiten, mehr Urlaub, keine Ahnung wie's da mit dem Geld aussieht, ausser bei den Politikern, die ja bestens versorgt sind mit allem, was man sich nur wünschen kann. Vielleicht sollte ich auch mal in die Politik, aber da bin ich einfach nicht fies und dreckig genug zu

Tempest

Ich kann mich dem Harry nur anschließen (gleiche Branche: Werbung)!

Ich hab bisher für meine Überstunden (wahrscheinlich könnte nur die NASA die errechnen!) nicht EINEN Cent, noch EINEN Ausgleichstag/-Stunde/-Minute bekommen.

Gewerkschaft? Tarifvertrag??
Alles reine Vokablen!


Es weht in der Tat ein verdammt eisiger Wind dadraußen und wenn man nicht die gewünschte Leistung erbringt, dann ist man seinen Posten auch mal ganz schnell los (ich spreche von meinem Dunstkreis).

Klar ist es unangenehm 2-3 Stündchen in der Woche mehr auf der Arbeit zu verbingen. Es ist auch nicht toll, zu sehen, wie sich Chef mit Protzkarre in den nächsten Golfurlaub verabschiedet.

Mir scheint nur, dass mehr Energie im allgemeinen darauf verwendet wird zu jammern, wie beschissen alles ist, statt mit Elan ans Eingemachte zu gehen. Das klingt zwar alles nach bloßer Floskeldrescherei, aber das zeichnet uns Deutsche aus und dafür sind wir in der ganzen Welt auch bekannt.

Im direkten Vergleich zu meinen Arbeitsverhältnissen finde ich solche Diskussionen einfach lächerlich.
Ich kann gehen, wenn meine Arbeit erledigt und der Kunde zufrieden ist. Und wenn es die ganze Nacht dauert.

Hallo,

so eine Arbeitstelle hatte ich auch mal. 35 Mann Firma und eine Frau und ihr 75 alter Vater als Chefs die aus ihrem Reichtum keinen Hehl machte aber das Werkzeug us dem Baumarkt stammte, sofern überhaupt welches da war. Meist brachte ich mein eigenes Feinwerkzeug mit. Als wir zwei neue Multimeter brauchten kaufte er die für 4,99€ aus dem Baumarkt ein, nahm das Werkzeug aus der Firma abends mit nach hause, weil wir ja sowieso alles klauen würden. Selbst die Serversoftware war eine Raubkopie, wie so viele Programme auch. Ich denke noch dran, wie er uns Eis mitbrachte, weil es so heiss war: Das 20cent Wassereis aus dem Aldi. Und ständig machte er uns die Lichter oder Computer aus, wenn wir mal kurz weg waren, der Strompreis wäre ja so hoch .

Ich habe die ganze Zeit nur

Nach 8 Monaten haben wir uns getrennt, weil ich Gleitzeit haben will, bezahlte Überstunden von denen sie sich ihren Porsche leistet. Die hat sogar die Stechuhr verändert, dass man bis zu einer Stunde weniger am Tag hatte, wenn man zb um 16.29 stempelte stand da 16,00 Uhr drauf. Und unter den Kollegen dann ihre Informanten, so dass man niemandem richtig trauen konnte. Auch wenn ich danach 10 Monate arbeitslos war und eine Sperre des Arbeitslosengeldes hatte, dieses Ausnutzen lasse ich mir nicht mehr bieten.

Nichts gegen Konzerne, da ist alles geregelt und niemand ist am Umsatz beteiligt so dass er Stress macht, um mehr Geld zu bekommen. Seit 1999 bin ich nie wieder angeschrien worden, vorher war das oft der Fall.



Beitrag bearbeitet (20.11.05 11:16)

Hört sich grausig an und gut für dich, dass du da den Absprung geschafft hast.
Der Vergleich hinkt aber bis nach Bagdad.