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An die Motorfreaks
Verfasst: So 15. Jan 2006, 22:16
von Anfänger
Wenn ich Kolben und Pleul auswiege, dann mit Lagerschalen und Pleullagerdeckel, oder ohne? Wie genau muss das Auswiegen geschehen? Desto genauer, desto besser, aber was ist so Mindestvorgabe?
Was wiegt ein Kolben mir Pleul in etwa?
MFG
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mo 16. Jan 2006, 07:03
von Stephan
Moin
Kolben und Pleuel werden NICHT zusammen ausgewogen sondern einzeln und auf 1g genau.
Bei den Pleuel wird dieses komplett gewogen, also mit unterem Pleuellagerdeckel, die Schalen brauchen aber nicht mit drinnen zu sein. Du
mußt die Pleuel ja eh mehrmals dabei umschrauben, weil Du jeweils nur die Enden wiegst und die Pleuel jeweils an einer Lagerung auf der anderen Seite fest schraubst.
Habe leider gerade kein Bild davon da.
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mo 16. Jan 2006, 11:58
von HerrKommilitone
Wofür ist das auswiegen wichtig?
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mo 16. Jan 2006, 12:10
von djacme
@HerrKommilitone
für einen möglichst runden motorlauf bei hohen drehzahlen.
Daraus folgt das man den motor höher drehen lassen kann ohne allzugrose unwuchten auf die lager und laufbuchsen wirken zu lassen - das erhöht die lebendauer des ganzen systems
Der gleiche grund warum die schwungscheibe gewuchtet wird(meistens in verbindung nach mit erleichtern. Letzteres führt zu schnelleren ansprechverhalten den motors)
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mo 16. Jan 2006, 13:54
von Kuhni
Die Unwucht frißt auch Motorleistung. Bekannter hatte mal einen 1.6 GTi gehabt. Laut Prüfstand hatte der Motor 90 PS. Er hat dannach den Motor zerlegt und nur die Kolben und Pleuel auf das gleiche Gewicht gebracht. Dann brachte der Motor auf dem Prüfstand seine 110 PS.
Vor längerer Zeit hatte ich mal einen luftgekühlten T3 mit 2.0 und 70 PS. Hatte das Teil mit einem Motorbausatz in 3 Kartons geschenkt bekommen. Der Besitzer (Kfz-Meister !!!) hatte den Motor mit 10 tKm Laufleistung zerlegt, weil da was geklappert hatte. Ende vom Lied war, daß er ihn nicht mehr zusammenbekommen hatte. Der Dödel hatte unter anderem einen Kolben zerstört (Ecke abgebrochen). Wegen dem neuen Kolben mußte ich eh alles auf gleiche Gewicht bringen. Der Motor ging dann wie Sau. Bei Höchstgeschwindigkeit drehte der Motor immer bis in den Drehzahlbegrenzer rein.
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Di 17. Jan 2006, 14:12
von Anfänger
Also wie wird es nun gemacht?
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mi 18. Jan 2006, 15:44
von Anfänger
Schieb........
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mi 18. Jan 2006, 16:27
von Stephan
Lies doch oben nochmal ganz genau nach, eigentlich habe ichs Dir da erklärt.
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Mi 18. Jan 2006, 17:20
von djacme
Der Sinn der Sache das man das Pleul an einer seite radial lagert und die kraft die auf die andere Siete wirkt(also zusuzagen das gewicht des Pleuls) misst liegt dadrin das sich hiermit die gewichtsverteilung innerhalb des Pleul ermitteln lässt. Das wird natürlich mit bei jedem pleulel 2 mal gemacht, für jede seite.
Theorie:
Du legst das Pleul komplett auf die Wage und es zeigt 100g an, ein zweites hat genau den gleichen wert. Also sind die gleich ? NEIN
Es wäre ja möglich das die Enden der Pleuls unterschielich schwer sind, aber das gesammtgewicht beider Pleul ist gleich.
Beispiel: 2 Stück Hanteln, auf eine wage gelegt, beide 2kg schwer. Wenn sie nach der einseitig gelagrten methode gemessen werden stellt man fest, das bei Hantel 1 Seite A 1Kg schwer ist, seite B auch 1Kg. Bei Hantel 2 ist Seite A 500g schwer und Seite B 1,5KG.
Damit ist das gewicht gleich, die verteilung anders.
Und diese Gewichtsverteilung wird halt dadurch ermittelt das das Moment was auf Grund der Pleullänge wirkt gemessen wird, deshalb der von StefanL beschriebene aufbau.
Und wie ich schon beschrieben hab führt eine ungleiche gewichtsverteilung zu ungewollten resonanzen die sich besonders im hohen drehzahlbereich negatiev auf die Motorlebensdauer auswirken.
Re: An die Motorfreaks
Verfasst: Do 19. Jan 2006, 18:20
von Anfänger
Alles klar, danke.