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Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Do 21. Jul 2005, 09:02
von Superhobel
Hallo,

bin während eines Gutachtens darauf gestossen als ich die Sicherheit einer Schaltung bewerten musste und dazu das Standardwerk "MIL-HDBJ-338B" vom "Department of Defence" der USA heranzog, in welchem auf über 1000 Seiten Konstruktionsrichtlinien für elektronische Geräte beschrieben werden.

Also, jeder kennt Kfz Sicherungen, die brennen durch, wenn ihre Nennstromstärke/-temperatur überschritten ist und zwar lawinenartig steigend, wenn erst einmal eine gewisse Temperatur überschritten ist, der Widerstand exponentiell ansteigt und damit die Verlustleistung P = Udrop * I. Was meint ihr? Tun sie das immer? Also immer den Ausfall nach "durchgebrannt"?

Im Handbuch steht: 99,07% hochohmig, 0,03% Kurzschluss, d.h. die Sicherung trennt den Stromkreis nicht. Auch die Deutsche Norm macht bei Sicherungen keine Ausnahme, sie sind als alleiniges Schutzelement nicht zulässig, mindestens 2 müssen es sein, weil 2 Versager als unendlich unwahrscheinlich gelten, setzt man voraus, dass sie keinen gemeinsamen Konstruktionsfehler besitzen.

Schon komische Sache aber sicherlich nur für Insider interessant, wie die 0,03% entstehen können, eine Glühlampe brennt schliesslich auch immer durch... meint man zumindest.



Beitrag bearbeitet (21.07.05 10:06)

Re: Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Do 21. Jul 2005, 09:27
von Scirocco16vweber
ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄhhhhhh:grübel: wenn bei mir ne sicherung def. ist ist die wirklich kaputt...... :grins:

Re: Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Do 21. Jul 2005, 09:32
von christian_scirocco2
Hallo,

die Sicherung trennt schon. Wenn nicht würde ich sagen:

A) Produktionsfehler

B) Ist die Spannung + Stromstärke so hoch das eine Funkenbrücke entsteht und so die Sicherung übergangen wird, z.B. wenn man ein AC-Sicherungsautomat für DC-Spannung mit hoher Stromstärke nehmen würde.

Im Haushalt ist das gegen durch den FI, der gleichzeitig meist ein 40A Sicherungsautomat ist.

Gruß Christian

Re: Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Do 21. Jul 2005, 16:05
von All Eyez on me
Wenn´s fackelt und die Sicherung nicht durchfliegt....dann liegt definitif ein Anschlußfehler vor.Und der ist meist selbstfabriziert!

Ansonsten.....Sicherung ist sicher! Daher ja auch der Name! :hihi: :zwinker:

Re: Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Do 21. Jul 2005, 21:43
von Michas Rocco
Genauso könnte man sich jetzt Gedanken machen, ob ein Airbag nicht auch einfach mal so loslegen könnte.


Ich sage mal das ein Restrisiko niemals ausgeschlossen ist. Seien es nun Sicherungen, FI -Schutzschalter, oder eben besagter Airbag. Wobei bei Sicherungen der Fehler meistens zwischen den Ohren der Anwenders entsteht, so zB. in einer Verteilung mit Neozed Schraubsicherungen. Da hatte sich jemand gedacht das ein 5*1.5mm2 doch auch mit 50A abgesichert werden kann. War irgendwie lustig, den Kram wieder in Reihe zubringen. Jetzt sind dafür Automaten drin, das verringert das Risiko merklich.



Mfg


Micha

Re: Sicherungen nicht sicher?

Verfasst: Fr 22. Jul 2005, 17:05
von kuk
Also das mit der def. Glühlampe, die dann plötzlich wieder leuchtet konnte ich auch schon live beobachten. Und zwar hat sich da der heiße Draht wieder miteinander verbunden. Könnte mir echt vorstellen, das dies bei 0,03% aller durchgerabnnten Flachsicherungen auch so ist.

mfg kuk