Milz behalten oder verkaufen?
Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 16:16
Sooo, es wird mal Zeit für eine Umfrage, bei dessen Beteiligung Ihr auf meinen Gesundheitszustand Einfluss nehmen könnt
Sowas hat's noch nie gegeben, wird es (wahrscheinlich) auch nie wieder geben, und ist doch ehrlich gesagt vieeeel interessanter als das Zeug, was da gerade in Berlin in Sachen (Katastrophen-)Politik abläuft, Merkel & Co. usw., braucht man ja nun nicht lange drüber zu diskutieren 
Wie manche bereits wissen leide ich an einer recht seltenen Auto-Immunsystemerkrankung, die mit dem
Namen ITP (steht für das noch viel
Idiopathische Thrombozytopenia Purpura) versehen wurde. Bei dieser Erkrankung irrt sich der Körper und zerstört die eigenen Plättchen (Thrombozyten), die man zur Blutgerinnung braucht. Hauptzerstörungsort ist dabei die Milz.
Nach einer anfänglichen Behandlung mit Prednisolon, einem Corticosteroid (joooo, stark geworden bin ich
) stieg meine Plättchenzahl zwar an, nachdem aber diese Medikament wieder langsam abgesetzt wurde, ging meine Plättchenzahl ebenso langsam wieder in den Keller.
Normaaaale Leude haben Werte zwischen 140 und 400 Plättchen pro Microliter (uL) Blut. Bei mir lag der Wert unterhalb von 10, gelegentlich sogar bei einem Traumwert von Null!
Danach fingen die Ärzte an mit einer Milzentfernung zu drohen. Nachteil dabei ist, dass man das Hauptorgan des Immunsystems verliert, den Rest des Lebens Antibiotika schlucken darf (gegen die man auch irgendwann immun wird), diese Behandlung sowieso nur bei 60% aller Behandelten funktioniert (denn der Körper kann sich, wenn er will, einfach eine 2. Milz heranwachsen lassen, die es sich dann nicht mehr lohnt, heraus zu operieren).
Nachdem ich dann mal zu einem Fachgespräch zu einem Experten runter nach London gefahren war, war unsere Entscheidung, keine Milzentfernung durch zu führen, sondern ein weiteres Medikament auszuprobieren, das nun wirklich sehr sexy klingende Mycophenolat
Bevor's mit der Behandlung losgehen sollte, wollte man, zumindest hatte ich die Ärzte darauf hingewiesen, denn selber hatten sie's vergessen
, eine Knochenmarkanalyse durchführen, zu der unser Dirk aka Don Schnigger, mich netterweise im Februar besucht hatte, um mich nach der Analyse wieder nach Hause zu fahren (im Corri, wie schön war das doch, und nun will just dieser Mensch seinen eigenen Corri verkaufen ... haha ... habe ich das doch wieder nett hier mit reingebracht, gut wie ich bin
).
Aus dieser Analyse ging hervor, dass mein Körper genug dieser magischen Plättchen produziert, und es konnte mit dem Schlucken des Mycophenolats angefangen werden.
Nach 6-monatiger Behandlung kam mein Körper auf sage und schreibe 15 Plättchen, was mir ehrlich gesagt gereicht hätte, aber nachdem wir die Behandlungsmenge nun langsam wieder runterfahren, fiel die Zahl doch glatt auf 4 herab. Das war am vergangenen Montag.
Nun droht meine liebe Ärztin wieder mit der Splenektomie, also der Milzentnahme.
Die Milz kann man übrigens nicht nachher wieder rein kleben
Sooo, nun zu der Umfrage:
Milz raus?
Milz drin lassen?
Die Risiken zur Milzentnahme habe ich oben bereits erwähnt.
Die Risiken des Nichttuns sind spontane Blutungen untermiitelbar unter der Haut (habe gerade wieder sowas an der rechten Hüfte), die sich dann schön lila verfärben, daher das "Purpura" in dem Namen der Erkrankung.
Gut, weiter nicht wild, wenn da nicht das klitzekleine Risiko bestünde, dass eine solche spontane Blutung auch im Hirn sich abspielen könnte
Naja, dann erhole ich mich bestenfalls, bin teilweise gelämht oder ganz weg vom Fenster (nein, meine Roccos gibt's dann nicht zu verschenken !).
Ja, dann gibt es noch die Möglichkeit noch ein weiteres Medikament zu versuchen, allerdings stellen sich meine Ärzte da nun quer und meinen, dass das nur gemacht wird, nachdem die Milz raus ist, es das nichts gebracht hat.
Ausserdem könnte ich mich noch auf die Schlachtbank der Wissenschaft begeben, denn da diese Erkrankung so sleten ist, gibt es eigentlich auch keine gezielten Medikamente dafür. Die Firmen, die doch tatsächlich ein bisschen forschen, suchen Versuchskanichen, könnte mich ja da mal anmelden
So, Ihr dürft wählen, viel aufregender als jede Bundestagswahl, wo man das Ergebnis ja eh vorher weiss: Sch**sse
Tempest
Wie manche bereits wissen leide ich an einer recht seltenen Auto-Immunsystemerkrankung, die mit dem
Nach einer anfänglichen Behandlung mit Prednisolon, einem Corticosteroid (joooo, stark geworden bin ich
Normaaaale Leude haben Werte zwischen 140 und 400 Plättchen pro Microliter (uL) Blut. Bei mir lag der Wert unterhalb von 10, gelegentlich sogar bei einem Traumwert von Null!
Danach fingen die Ärzte an mit einer Milzentfernung zu drohen. Nachteil dabei ist, dass man das Hauptorgan des Immunsystems verliert, den Rest des Lebens Antibiotika schlucken darf (gegen die man auch irgendwann immun wird), diese Behandlung sowieso nur bei 60% aller Behandelten funktioniert (denn der Körper kann sich, wenn er will, einfach eine 2. Milz heranwachsen lassen, die es sich dann nicht mehr lohnt, heraus zu operieren).
Nachdem ich dann mal zu einem Fachgespräch zu einem Experten runter nach London gefahren war, war unsere Entscheidung, keine Milzentfernung durch zu führen, sondern ein weiteres Medikament auszuprobieren, das nun wirklich sehr sexy klingende Mycophenolat
Bevor's mit der Behandlung losgehen sollte, wollte man, zumindest hatte ich die Ärzte darauf hingewiesen, denn selber hatten sie's vergessen
Aus dieser Analyse ging hervor, dass mein Körper genug dieser magischen Plättchen produziert, und es konnte mit dem Schlucken des Mycophenolats angefangen werden.
Nach 6-monatiger Behandlung kam mein Körper auf sage und schreibe 15 Plättchen, was mir ehrlich gesagt gereicht hätte, aber nachdem wir die Behandlungsmenge nun langsam wieder runterfahren, fiel die Zahl doch glatt auf 4 herab. Das war am vergangenen Montag.
Nun droht meine liebe Ärztin wieder mit der Splenektomie, also der Milzentnahme.
Die Milz kann man übrigens nicht nachher wieder rein kleben
Sooo, nun zu der Umfrage:
Milz raus?
Milz drin lassen?
Die Risiken zur Milzentnahme habe ich oben bereits erwähnt.
Die Risiken des Nichttuns sind spontane Blutungen untermiitelbar unter der Haut (habe gerade wieder sowas an der rechten Hüfte), die sich dann schön lila verfärben, daher das "Purpura" in dem Namen der Erkrankung.
Gut, weiter nicht wild, wenn da nicht das klitzekleine Risiko bestünde, dass eine solche spontane Blutung auch im Hirn sich abspielen könnte
Ja, dann gibt es noch die Möglichkeit noch ein weiteres Medikament zu versuchen, allerdings stellen sich meine Ärzte da nun quer und meinen, dass das nur gemacht wird, nachdem die Milz raus ist, es das nichts gebracht hat.
Ausserdem könnte ich mich noch auf die Schlachtbank der Wissenschaft begeben, denn da diese Erkrankung so sleten ist, gibt es eigentlich auch keine gezielten Medikamente dafür. Die Firmen, die doch tatsächlich ein bisschen forschen, suchen Versuchskanichen, könnte mich ja da mal anmelden
So, Ihr dürft wählen, viel aufregender als jede Bundestagswahl, wo man das Ergebnis ja eh vorher weiss: Sch**sse
Tempest