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AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 16:15
von Thommy
Deep_Silence hat geschrieben: Interessant wie schnell ein hoher Zaun , scharfe Waffen , Minenfelder und ein zusätzlicher Draht im Telefonanschluß vergessen werden.
das hat sicherlich keiner vergessen, der damit leben musste/wollte.
Aus 2010:
Zaunskinder

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 17:12
von Mr.Burnout
ich denke die wenigsten haben einen persönlichen Groll gegen die ehemalige DDR und ihre Einwohner . Was wohl 99% der WV-Gegner am meisten stört ist das der dicke Saumagenkanal sich damals hingestellt hat und sagte das uns die WV nix kostet
Genauso ist es....der Dicke hat sich damals hingestellt und behauptet..."Die Einheit kostet uns keinen Pfennig!!!" :rotfl:
Ich meine wenn man sich anguckt mit welchen Summen in den vergangenen Jahren ein marodes Bankensystem und die Pleitestaaten der Eurozone gestützt wurden mögen die Gelder für die neuen Bundesländer wie "nix" anmuten .
Bis heute hat der "Aufbau Ost" bereits 1,3 Billionen Euro gekostet...in 20 Jahren :bang:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 90,00.html
Wenn ich aber jeden Monat auf meine Abrechnung gucke und die Zahl hinter SolZ sehe habe ich eine andere Definition von Nix .
...völlig richtig...und mir ist egal ob die Ossies den auch bezahlen...ohne die "Wiedervereinigung" hätte ICH das nicht auf der Abrechnung :super:

Ich hab prinzipiell nix gegen die Leute aus dem Osten...nur wenn dann einer von denen behauptet wir hätten von der "Wiedervereinigung" profitiert bekomme ich das :kotz:

Gruß
Stefan

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 17:43
von i21b
Stephan ich weiß ja das du gern auf der Osten ist an allem Schuld Welle reitest. Aber ganz so einfach ist das nicht. Also wenn es dich wirklich interessiert hier mal ein paar Links:

"Die Ostdeutschen haben die Einheit selbst bezahlt" http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... zahlt.html

"Warum der Westen vom Osten profitiert hat." http://www.zeit.de/2010/40/01-Deutsche-Einheit

"Der Aufwertungsschock der Währungsumstellung 1990, in Verbindung mit der Okkupation des Binnenmarktes (durch westdeutsche Konzerne und Kaufhausketten) und dem Aushöhlen und dann auch Wegbrechen des östlichen Außenmarktes ab 1991, bedeutete den Todesstoß für viele DDR-Kombinate und Betriebe.Währungsschock und Aufgabe der Wechselkurshoheit im Zuge der Währungsunion führten zum plötzlichen radikalen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Industrie. Generelle Praxis und Fehler der Treuhandanstalt haben diesen Effekt dann verstärkt" : http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m2706b.pdf

Thema Wertschöpfung, jeder Arbeitnehmer erwirtschaftet Gewinne die versteuert werden am Standort des Unternehmens:
"Der Pendlerstrom von Ost nach West ist besonders groß. 2005 fuhren etwa 366.000 Beschäftigte zum Arbeiten aus Ostdeutschland in den Westen, während nur 77.000 Westdeutsche den umgekehrten Weg antraten. 2006 pendelten 295.000 Menschen mehr von Ost nach West als umgekehrt." http://www.fr-online.de/wirtschaft/wann ... index.html

Und es lassen sich noch so viel mehr interessante Details zur Wiedervereinigung finden.

Gruß Ivo

Im übrigen darf auch ich mir in diesem Monat wieder mehrere Harz4 Familien aussuchen die ich mit meinen Abgaben über den Umweg Papa Staat mit einem Einkommen beglücke.

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 19:51
von Mr.Burnout
Und es lassen sich noch so viel mehr interessante Details zur Wiedervereinigung finden.
...das ist ja wieder immer die Frage der Sichtweise...ich will garnicht bestreiten dass einige Großunternemer sich die Taschen gefüllt haben, der einfache Arbeitnehmer hatte oder hat davon nur Nachteile...
2005 fuhren etwa 366.000 Beschäftigte zum Arbeiten aus Ostdeutschland in den Westen, während nur 77.000 Westdeutsche den umgekehrten Weg antraten. 2006 pendelten 295.000 Menschen mehr von Ost nach West als umgekehrt
ein gutes Beispiel...die Pendler aus Ostdeutschland nehmen hier den Wessies die Arbeit weg...nur die Arbeitgeber profitieren hier von den niedrigeren Ostlöhnen :kotz:

Ich gebe ja nicht den Ossies selbst die Schuld...die sind von ihrer letzten DDR-Regierung unter de Maiziere genauso verarscht worden wie die Wessies von der Regierung Kohl :feuer:

Vielleicht ist es missverständlich angekommen...nicht der Osten ist schuld, sondern die "Wiedervereinigung" die 20 Jahre zu früh kam.
Im übrigen darf auch ich mir in diesem Monat wieder mehrere Harz4 Familien aussuchen die ich mit meinen Abgaben über den Umweg Papa Staat mit einem Einkommen beglücke.
Auch hier bitte nicht verallgemeinern...da gibts Unterschiede zwischen Familien die unverschuldet ihr Einkommen verloren haben, die müssen natürlich unterstützt werden...allerdings "Hartz4 Familien" die noch nie gearbeitet haben dürfte es garnicht geben...denn wer als Hartzer Kinder in die Welt setzt ist für mich ein Sozialbetrüger.

Gruß
Stefan

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 20:52
von scirocco_dave
Vielleicht ist es missverständlich angekommen...nicht der Osten ist schuld, sondern die "Wiedervereinigung" die 20 Jahre zu früh kam.
Das wiederum glaube ich nicht, denn die DDR hatte Schulden, ohne Ende. Wir müssen ja nur ins Heute schauen, was ist mit unseren vielen Schulden. Weniger werden es nicht. Wäre die Wiedervereinigung jetzt erst gekommen, dann könnten wir direkt den EU Topf für die Eurorettung anzapfen. Was auch ned soo schlecht wäre, was wir da reinpulvern...

Nebenbei bemerkt, auch ich habe absolut nichts gegen Bürger der ehemaligen DDR. Im Gegenteil interessiere ich mich sehr für die Teilung und bin gerne "drüben", vor allem in Thürigen, das is ja nicht soo weit weg.

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 21:15
von COB
scirocco_dave hat geschrieben:Dass das nicht funktioniert hat, weißt du sicher.
Mal davon abgesehen ist der Kapitalismus in der jetzigen Form auch nicht langfristig tragbar.

Ja, hat. Sicher hats nicht funktioniert oder denkst ich bin blauäugig ? Ich habe lange genug drin gesteckt im System. Zum Glück nicht zu lange. ;-)

Aber es ging um hätte, hätte man mit der Energie, anstelle sich nur grade so über Wasser zu halten, damit und mit entsprechenden Mitteln richtig wirtschaften können, da hätte sich mancher warm anziehen müssen.

Und mal davon ab, was wäre dE eine Alternative zum jetzigen Wirtschaftssystem, denn mal ehrlich, richtiger Kapitalismus sieht anders aus. ;-)

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 21:28
von COB
Mr.Burnout hat geschrieben: ein gutes Beispiel...die Pendler aus Ostdeutschland nehmen hier den Wessies die Arbeit weg...nur die Arbeitgeber profitieren hier von den niedrigeren Ostlöhnen

Vielleicht ist es missverständlich angekommen...nicht der Osten ist schuld, sondern die "Wiedervereinigung" die 20 Jahre zu früh kam.
Lieber Stefan, die zwei Pkte muss ich noch kommentieren, sei nicht sauer:

1. Kein Ossi nimmt einem Wessi etwas weg, schon gar keine Arbeitsplätze, wenn man Stellen besetzt, nimmt man den, der kommt und passt und das ist nunmal oft auch ein blöder Ossi, weil sich kein anderer dafür mehr findet. Dem Westen gehen auch langsam die Kinder aus. ;-) Und wenn ich zB bei SIEMENS in ER anheuer, zahlen diese mir locker flockig SIEMENS-Haustatrif, egal wo ich herkomme und den ich mit vollem Soli auch beim FA ER versteuer. Fazit: Nichts mit Unterbieten und irgendwas wegnehmen. Es fehlen einfach überall dort wos drauf ankommt die Leute, warum wohl sprechen in ER schon 1/4 der Einwohner chinesich oder russisch ?

2. Ja, aber das eine gäbs eben nicht ohne das andere. Ich meine, uns als Bevölkerung hat ja keiner gefragt, das mögliche Ergebnis davon könnte ich net mal raten. Einem richtigen Beitritt hätte hier sicher fast jeder zugestimmt, aber diese billige Annektion des Landes und die dann folgende nahezu komplette Liquidation der Wirtschaft haben die meisten nicht gewollt oder erwartet. ;-)