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AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 17:15
von Stephan
sanni hat geschrieben:Kannst du mir einen guten Hersteller für Schneeketten nennen? Ich suche etwas, dass sich supereinfach montieren lässt aber trotzdem gut funktioniert.
Hi Sanni,
super gut funktionieren, sehr schnell zu montieren und ggf. noch günstig - also die eierlegende Wollmilchsau unter den Schneeketten gibts nicht. Schnell zu montieren, aber nicht unbedingt günstig wäre der hier:

Pewag Spike Spider Compact
http://www.autozubehoer.de/Schneeketten ... efID=56487

Wenn die Montage etwas länger dauern darf, haben sich eigentlich immer solche bewährt:

http://cgi.ebay.de/PEWAG-Snox-Pro-SXP54 ... 5641a4fe6f

unabhängig vom Hersteller oder Produkt lassen sich diese Ketten mit Ring eigentlich recht einfach montieren. Allerdings am schnellsten geht das erste System.

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 17:20
von kogafreund
Mr.Burnout hat geschrieben:Na ja, Lagerhaltung beim Händler ist die eine Sache...wenn der mehrfach nicht das auf Lager hat was ich brauche/haben möchte gehe ich halt dauerhaft zur besserbestückten Konkurrenz und kaufe dort GARNICHTS mehr. ...

Aber die von Dir erwähnte "besserbestückte Konkurrenz" hat eben oft auch keine Ware mehr.... .
Da steckt das von mir beschriebene Problem dahinter....
Viele scheuen sich - gerade bei Saisonartikeln - das Lager zu füllen, weil die Marge in keinem Verhältnis zu den Lagerungskosten steht. Hinzu kommt aber auch - mit Verlaub - die "Dummheit" mancher Disponten:
Beim Winterreifenbeispiel wird erst am 1.12. festgestellt, daß ja der Winter kommt, weil man morgens beim Kaffee eher beiläufig mal auf den Kalender gekuckt hat.... .

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 17:36
von addl
Mr.Burnout hat geschrieben:Es ist ja auch ein Unding 6 Monate auf ein Auto warten zu müssen...bis der geliefert wird ist ja möglicherweise schon wieder ein anderes interessantes Auto herausgekommen

Naja, aber nur deswegen bekommt man den Wagen auf für einen halbwegs vernünftigen Preis, da ähnliche Bestellungen gebündelt abgearbeitet werden.
Wenn die Hersteller alle Varianten produzieren und diese dann auf riesigen Feldern ausstellen würde, damit ein Kunde unter den 1000 Varianten des Golf ;-) auswählen kann, wären die auch doppelt so teuer*.

* Annahme, für die ich völlig unqualifiziert bin.

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 19:50
von Ralle
Mal ein Beispiel zur Verfügbarkeit von Auftau-/Streusalz:

K+S in Kassel hat massive Probleme, das (bereits im Vorfeld ausreichend produzierte) Streusalz zum Kunden zu bringen.
Durch die Witterungsbedingungen kommen die Spediteure entweder erst gar nicht bei K+S zum Abholen an oder die LKW bleiben auf dem Weg zur Auslieferung stecken.
Das zieht sich dann durch bis zum Endverbraucher, der im Baumarkt vor leeren Paletten steht - es ist ein Teufelskreis.
Vorrangig wird hier natürlich erst einmal an die Kommunen ausgeliefert.

Vielleicht würden manche Menschen besser mit ihrem Leben und dessen Begleitumständen klar kommen, wenn sie ihre "Vollkasko-Mentalität" mal ablegen. ;-)

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 20:07
von Mr.Burnout
Naja, aber nur deswegen bekommt man den Wagen auf für einen halbwegs vernünftigen Preis, da ähnliche Bestellungen gebündelt abgearbeitet werden.
Wenn die Hersteller alle Varianten produzieren und diese dann auf riesigen Feldern ausstellen würde, damit ein Kunde unter den 1000 Varianten des Golf Bild auswählen kann, wären die auch doppelt so teuer*.
Ich glaube das ist ein Trugschluß...wenn dann die Fahrzeuge zu teuer werden geht der Kunde zur günstigeren Konkurrenz aus Fernost ;-)

Ebenso könnten die Autos gleich alle in Vollaustattung sein, das würde ellenlange Aufpreislisten erübrigen und zudem die Produktion vereinfachen ;-)
Auch hier liegt es allein bei den Kunden den entsprechenden Druck aufzubauen...
Vielleicht würden manche Menschen besser mit ihrem Leben und dessen Begleitumständen klar kommen, wenn sie ihre "Vollkasko-Mentalität" mal ablegen. Bild
:lol: ...oder vielleicht mal "machen anstatt jammern" ;-) Den Menschen hier geht es einfach noch zu gut... :bang:

Gruß
Stefan

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 20:28
von Senior
Mahlzeit,

ich möchte an dieser Stelle die angeregte Diskussion über Lagerhaltung usw. mal unterbrechen. Ich lese hier hin und wieder mal mit, so wie heute, und verkneife mir meistens einen Kommentar. Wenn ich aber solche Aussagen lese wie:

@daniel177"die dämlichen Räumfahrzeuge, entweder seh ich sie mit hochgeklapptem Schild oder sie fahren ziemlich weiter in der Mitte der Straße. Da bekommt man Respekt und flüchtet so weit wie möglich nach rechts. Allerdings ist die Fahrbahn nen Meter schmaler, weil die Affen so weit mittig fahren."

@mYthology "Bei uns sieht es auf den Straßen so aus, dass sogar die Räumfahrzeuge aufgeben. Die fahren auf fester Schneedecke spazieren und lassen den Schieber oben (mehrmals beobachtet heute morgen)."

dann platzt mir einfach der Hals.

@daniel177 Hast Du schon mal darüber nachgeacht, dass die "Affen" dafür sorgen, dass Du überhaupt noch mit Deinem Auto fahren kannst?
Hast Du schon mal ein Fahrzeug mit Schneepflug gefahren und kennst das Gefühl mit einem Vorbau von 2,80 m Breite und ca. 1,60 m Überstand nach vorn über normale Straßen zu fahren? Die rechte Ecke des Pfluges ist aus der Kabine nicht zu sehen. Das ist nur Gefühl des Fahrers keine Leitpfosten, parkende Autos o.ä. zu beschädigen. Man fährt in eine Kreuzung, sieht noch nichts nach rechts oder links, aber der Pflug ist schon im Kreuzungsbereich. Ein mulmiges Gefühl, kann ich Dir sagen, weil man als Fahrer weiß, wenn jemand einschlägt, dann auf eine sehr harte Stahlkante.
Und Rücksicht Anderer kannst Du trotz gelber Partybeleuchtung vergessen.

@beide: Der angehobene (einklappen kann man ihn nicht) Schneepflug kann auch bedeuten, dass das Fahrzeug gerade auf dem Weg zum eigentlichen Einsatzgebiet oder von dort zurück ist. Die Räumpflichten und Einsatzgebiete der Fahrzeuge sind nun mal streng aufgeteilt und verursachte Schäden wären versicherungstechnisch schwierig zu regeln.

Und manchmal ist es einfach besser, nichts zu tun. Auf einer festen Schneedecke fährt es sich besser, als auf Eis, dass durch einen Schneepflug freigelegt wurde.

Vielleicht denkt Ihr mal darüber nach und verurteilt die Jungs vom Winterdienst nicht einfach so. Die können einfach nicht überall gleichzeitig räumen und den "Winter beseitigen".
Fachlich als Städtereinigungsmeister sage ich mal, dass der Winterdienst hier in der Region WF/BS/SZ/GS bestens funktioniert, auch wenn es hier und da mal glatt ist.
Dafür ist nun mal Winter....

Udo

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Di 21. Dez 2010, 23:53
von Tempest
Persönlich muss ich auch leicht über Kommentare wie ¨Das funktioniert aber alles besser in Ländern wie Schweden usw.¨ und ¨Damals nach dem 2. Weltkrieg funktionierte dies und das auch besser bei uns.¨, denn:

1. Damals gab es noch nicht so eine hohe Bevölkerungsdichte, wie es sie heute gibt.
2. Heute hat jeder aber ein Auto, oder auch mehrere. Damit wird auch tatsächlich herumgefahren.
3. Heute müssen wegen der von der Regierung und Industrie erforderten Flexibilität bei der Arbeit längere Fahrten zur und von der Arbeit in Kauf genommen werden. Der Arbeitsplatz liegt nicht mehr wie damals noch meistens vor der Haustür, und ist somit nicht mehr zu Fuss oder Fahrrad zurück zu legen.
4. Heute arbeiten in vielen Haushälten auch meistens beide Partner (damals blieb einer zuhause - weniger Verkehr).
5. Damals verreiste man nicht einfach so zur Weihnachstzeit mal eben auf die Karibik, oder auch nur mal ans andere Ende der Republik, man blieb zuhause.
6. Verreisen ist zu billig geworden. Damals konnte man sich das heutige Reisevolumen gar nicht leisten, man blieb zuhause.

Das Verkehrsaufkommen ist insgesamt aus den obigen Gründen sowie noch einige weitere in der Zeit seitdem ¨wir¨ meinen, dass alles damals besser war um ein Vielfaches gestiegen, es ist trotz Ausbreitung der Kapazitäten an den Rand seiner Kapazitäten angekommen. Sobald es irgendwo tatsächlich mal eine kleine Überkapazität gibt, wird diese schnellstens aufgebraucht, siehe Spurenerweiterungsprojekte bei Autobahnen. Die extra Spuren sind sofort voll.

Ja, es stimmt, dass leider auch immer öfters die Kosten eine wichtige Rolle spielen. Es ist zum Teil billiger für ein Unternehmen wie die Bahn oder Fraport z.B. zig tausend verärgerte Kunden in Kauf zu nehmen, das Wetter die volle Schuld zu zu schieben (womit man schon mal eventuelle Regressanfragen in den Keim zu erstickenversucht, um die Kosten noch unten halten zu können), als in eine sinnvolle der Wetterlage gewachsener Infrastruktur auf zu bauen, zumal es in unseren Klimazonen sowieso nur selten zu solch strengen Wintern kommt, und eine dann schlussendlich aufgebaute Infrastruktur sich nicht rechnet (herumrostende Schneeschieber bringen auch nichts, wenn sie nicht benötigt werden). Dieser Punkt hat natürlich als Ursache, dass viele von uns ja auch direkt oder indirekt mitschuld sind, denn wir erwarten alle von unseren Banken, Firmen (in denen wir ggf. Aktien besitzen), Rentenfonds, Lebensversicherungen usw. hohe Gewinnabwürfe. Diese Institute haben aber oftmals ihr, sprich unser, Geld in eben diesen Transportunternehmen oder Unternehmen, die direkt oder indirekt für den erhalt der Verkehrsinfrastruktur verantwortlich sind, investiert. Das gab es damals ebenfalls nicht in dem Ausmaß, welches wir heute sehen.

Wir sind auch zu egoistisch geowrden, unere Ansprüche zu sehr gestiegen, die Bereitschaft, mal selber verantwortung zu übernehmen zu sehr gesunken (ich erlebe das fast tagtäglich in meiner eigenen Firma, wo ich durch die Jahre hinweg beobachten kann, wie der Kunde weniger und weniger bereit ist, bei Problemchen auch nur irgendeinen Firnger krumm zu machen, sondern sofort seine geballte Wut auf uns hernieder zu lassen, wobei es oftmals schneller wäre, wenn man sich selber hilft).

Das kontert alles noch nciht die Aussage ¨Bei den Schweden läuft das aber alles besser!¨

Nein, tut es nicht, dort haben sie aber, weil sie keine andere Wahl haben, sich teilweise etwas besser ausgerüstet, aber auch oft gib man sich einfach mit der Situation ab. Dann klappt dies und jenes Mal nicht. Dann gibt es die bei Amazon bestellten Geschenke eben nicht rechtzeitig zu Weihnachten. Dann bleibt man eben mal ein paar tage im haus anstatt jeden Tag herumfahren zu müssen. In unserer 24/7 Leistungsgesellschaft, in der erwartet wird, dass immer alles 24/7 zu 120% funktionieren soll, kommt uns eine etwas relaxtere Mentalität, wie sie nunmal in den skandinavischen Ländern eher vorherrscht, eher spanisch vor :grins:

Weniger dichtbesiedelt ist Skandinavien ja allemal, was auch enorm hilft.

So mal ein paar gedanken, bevor man sich wieder über allesmögliche beschwert in den nordwestlichen Ländern der EU.

Ich hoffe nach solch einem strengeren Winter dann auf einen schönen Roccosommer :grins:

Tempest

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Mi 22. Dez 2010, 09:57
von addl
Tempest hat geschrieben:(damals blieb einer zuhause - weniger Verkehr)
:grins:

Aus welcher Studie hast Du das denn gelesen... kein Wunder, dass die Bevölkerungsdichte geringer war.

... oder habe ich da etwas falsch verstanden. :gruebel: ;-)




Beitragsniveau erfolgreich zurück auf den Boden geholt :o

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Mo 27. Dez 2010, 15:57
von DerBruzzler
Servus, meld mich mal nach ewiger zeit zurück :) , bin grad über diesen Artikel gestolpert.
Leider wird nach meinem Geschmack immernoch vielzuviel Salz gestreut, und daß irgendweilche Vorräte zur neige gehen, davon seh ich leider auch nichts.
Man findet nur verschneite strassen, während es schneit. Dann ist der Spaß schon wieder vorbei.
Wofür man privat auch noch Salz brauchen soll ist mir völlig schleierhaft! Ich hab noch nie im Leben welches gebraucht ausser zum kochen und alle die ich kenne auch. Das einzige Problem ist doch Daß der großteil der Autofahrer nur noch bei 100% igen Strassenverhältnissen fahren können. Das hindert sie leider nicht daran es bei schnee auch zu versuchen.
Der Schnee ist in meinen Augen kein Hindernis, sondern nur die anderen Verkehrsteilnehmer.
Bis vor kurzem wohnte ich in Mittenwald, wo den ganzen Winter kein Salz gestreut wird und die Strassen immer weiß sind. Und es gibt dort seltsamerweise keinerlei Probleme im Winter, und nicht den Hauch von Chaos wenn es schneit! Woanders müßte man die Leute denk ich nur wieder daran gewöhnen bei Schnee und Eis zu fahren, dann würd auch keiner mehr rumweinen weil nicht gesalzen wird. An Steigungen evtl wegen der Lkw (wobei die Ketten dabei hätten, wenn sie wüßten daß es kein Salz gibt :-) ) ,oder wenns richtig blankes eis hat, aber sonst braucht man meiner Meinung nach kein Salz.

So genug dazu... ich reg mich jedesmal auf wenn ich nur über dieses Thema nachdenk :-)

AW: Salz, Benin, Eiskratzer - ausverkauft nach drei Wochen Winter

Verfasst: Mo 27. Dez 2010, 18:07
von cxspark
@Bruzzler: Wenn Eis liegt schafft ein Sattelzug selbst mit Ketten keine 2%-Steigung. Diesen Winter war unserer Firma nicht gestreut und es
haben zwei Sattelzüge trotz Ketten 1.5 h gebraucht um rückwärts von einer Wendeplatte herunterzukommen.
Ich kenne einen LKW-Fahrer mit dem ich mich darüber unterhalten habe. Der meint, dass wegen der Gewichtsverteilung Sattelzüge eine
Katarsophe im Winter sind. Und was das Salzen angeht. Wenn ich am Aichelberg auf der Autobahn mit Ganzjahresreifen (Mietwagen) bei 20 km/h
das Rutschen beginne, möchte ich so Sprüche wie "Salzen braucht man nicht" nicht mehr hören.
Hauptverkehrsstrecken gehören gepökelt und gut.
In Mittelwald wird es eben im WInter fast durchgehend so kalt sein, dass der Schnee nicht anschmilzt. Das sieht in Rest-Deutschland aber anders aus.
Schmuddelwetter um die 0°, das nachts unter die 0 geht, führt automatisch dazu, dass die Strassen vereisen. Und dann geht nichts mehr.
Noch ein Unterschied zu Mittelwald wird die Verkehrsdichte sein -). Wenn die Strassen bei gutem Wetter schon bei 80% Auslastung sind geht
mit Kriechverkehr auf Eis dann gar nichts mehr.