stabi nötig oder nicht

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Roadagain
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von Roadagain »

Soderle ein Bildchen gemalt. Naja das beste ist das nicht geworden, aber ich denke man kann erkennen was ich meine.

Habe das SSP vom 16V zu hilfe genommen.

Auf dem Lager A wirkt eine Kraft. Lager C bewegt sich um Delta X.
Daurch entsteht eine gegenkraft im Lager B.
Das Hintere Lager des Achslenkers ist Lager D und muss zu der Kraft noch ein Moment aufnehmen, ganauso wie das Lager E des Stabilisators.

In diese Richtung und auch entgegengestezt lässt sich der Stabi nicht gerade einfach verbiegen, wie hier erwähnt.

Als LK habe ich die Länge bezeichnet die beim 1 Golf kürzer ist als bei dem Scircco 2. Also nicht der Abstand zwischen den Lagern, sondern nur der Überhang zur Karosse.

Grüsse
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sublime
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von sublime »

Ich habe verstanden was du meinst. Aber ich bleibe bei meiner Meinung, und um das zu unterstreichen nehme ich die Kräfte an die du angesetzt hast:

1. Die Kraft in C ist natürlich existent - wird aber zu garantiert 90% von der Querlenkerstrebe beim 16V aufgenommen, die du leider aus dem Bild gelöscht hast. Wenn man diese montiert sieht erkennt mans sofort an der Form und Ausrichtung, das sie den Mammutteil der Käfte aufnimmt da sie direkt in Richtung der angreifenden Kraft liegt. Da diese Strebe aber nur beim 16V Verwendung gefunden hat, kann diese dort angreifende Kraft nicht zu groß für den Karosseriearm sein, der das Lager des Querlenkers in C hält. Und das ist nciht wegen dem Stabi, denn:

2. Das Drehmoment um das Querlenkerlager D ist ebenso vorhanden, keine Frage, das gibt die Geometrie ohne Weiteres her. Das Drehmoment dürfte für sich allein genommen auch in etwa dem entsprechen, das im Stabilager E herrscht. Aber das Lager des Querlenkers in D nimmt doch auch dieses Drehmoment auf - also nehmen BEIDE das Drehmoment auf.
Da haben wir jetzt allerdings 2 Probleme:
a) dadurch, das Lager D & E nahe beianeinander liegen und das gleiche Drehmoment aufnehmen, herrscht eine statische Überdefinition - wie bei einem vierbeinigen Tisch, der nun mal Konstruktionsbedingt zum wackeln neigt. Das Drehmoment im Stabilager E wird also nicht gleich dem in D sein, und da Lager D im Gegensatz zu beiden Stabilagern B UND E nicht dermaßen Elastisch gelagert ist wird der Stabi nur ein Minimum an Kräften dort aufnehmen bis er sich verbiegt - denn hinzu kommt:
b) das es sich wiegesagt um eine DrehstabFEDER handelt. Du belastest also eine deutlich BIEGSAME Feder - d.h., man kann davon ausgehen, das zur Aufnahme von hohen Kräften eine schon sichtbare Biegung erfolgen muss. Daher ist die Frage, wie sehr sich der Querlenker um das Lager D wirklich messbar dreht. Meiner Ansicht nach nicht genug um bedeutende Kräfte aufzunehmen, vorallem wenn man eine Querlenkerstrebe montiert. Daher ist diese letztere auch wirklich sinnvoll. Ausserdem ist meiner Ansicht nach das Lager E nicht dafür ausgelegt, Drehmomente um die von dir angenomene Achse aufzunehmen.

Ich bestreite also nicht den von dir dagestellten Sachverhalt, nur halte ich persönlich aus meiner Sicht die Größenordnung der Einflüße für nicht richtig und denke weiterhin, daß der Stabi nur Torrsionskräfte aufnehmen soll.

Gruss
Chris



Beitrag bearbeitet (28.03.05 21:45)
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Giugiaro
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von Giugiaro »

:grins:
Grüße Giugiaro
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Tja, wenn du keinen Rocco hast, dann hast du keinen Rocco! :grins:

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Jürgen
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von Jürgen »

@chris:

:super:

:applause:

Grüße,

Jürgen
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DerBruzzler
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von DerBruzzler »

@Chris: Bist wohl einer der Wenigen, der alle hier wirkenden Faktoren erkannt hat.
Möchte mich auch mal so ausdrücken können! :respekt:

Gruß Daniel
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Roadagain
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von Roadagain »

Also die Querlenkerabstützung hab ich mit absicht rausgenommen.
Da ich dachte wir reden davon das keine verbaut ist.
Mit der Abstützung hat der Stabi natürlich weniger zu tun, da sich delta X auch wesentlich verkleinert.

Genau in den Drehmomenten in Lager D + E liegt der Knackpunkt.
Beide Lager werden sicher nicht das gleiche Drehmoment aufnehmen. Diese beiden Lager müssen sich das Drehmoment teilen.
Dadurch veringert der Stabi den Weg des Lagers C(delta x)

Wenn man sich das Lager E anschaut halt ich es nicht für absolut ungeignet. In der richtung des Moments lässt es sich nicht bewegen, kann aber gleichzeitig die Torsion des Stabis zulassen.

Bei der Drehstabfeder bewegt sich nicht viel wenn man versucht diese in angegebener richtung zu verbiegen.


Das die Lager in sich eine unterschiedliche Elastizität aufweisen, glaube ich nicht. Da alle Lager aus dem Gleichen Material sind und Proportional in etwa die gleiche Materialstärke aufweisen.
Die einzige wirklich elastiche Stelle ist das Lager C, welches sich komplett durch die Biegung des Holms um delta X bewegt.

Also ich denke das man die funktion des Stabis in dieser Richtung vernachlässigen kann. Das ist wesentlicher bestandteil des Fahrverhaltens und der Stabilität der Aufhängung.
Um handfeste Zahlen zu bekommen, müsste man die Kraft A und den Weg delta X kennen. Dann könnte man einen anhaltwert errechnen.

Grüsse
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von sublime »

Ich glaube, hier hat sich dann die Karre festgefahren. Jetzt sind wir an einem Punkt, wo der Sachverhalt einstimmig klar ist, aber wir einfach unterschiedlicher Meinung sind was die Kräfte der Lager angeht.

WIE gravierend verschiedene Annahmen von Lagerkräften sein können, kann ich dir kurz mit einer Überlegung zeigen:

Wir gehen davon aus, das wir eine Querlenkerstrebe eingebaut haben. Auch wenn das Lager C eigentlich für die Aufnahme der dortigen Kräfte ausgelegt ist, so sind wir ja einer Meinung, das der Verbau der Querlenkerstrebe die dortige Bewegung auf ein Minimum reduziert.

Jetzt wird aber eine noch ganz andere Kraft deutlich, die vorher in dieser Form noch nciht beachtet wurde. Wenn wir nun das Lager C als fest und theoretisch unendlich belastbar ansehen, so wirkt KEIN Drehmoment mehr auf Lager D und E! Vielmehr wirkt der Querlenker als Hebel auf Lager D und erzeugt eine Kraft (die in diesem Falle genau A entspricht) waagerecht(!) zu A, nennen wir diese Kraft A'. Das Ganze ist ein Kreis um das Lager C mit den Tangenten von der Kraft A im Punkt A und der Resultierenden Tangente A' im Lager D.
Nun kommt dein Stabi ins Spiel. Die Kraft a ist als Hebelarm am Querlenker zu sehen. Der gedachte Hebelarm von Stabiaufnahmelager B zu C ist kleiner, was eine höhere Kraft ergibt (da durch kürzeren Hebel dividiert). Die Wirkt allerdings auf Zug auf den Stabi (im Bild von unten nach oben) - von der Geometrie her wie zu dem Zeitpunkt wo die Kurbelwelle an einem Pleul auf halber Strecke zwischen OT und UT zieht. Denn im Gegensatz zum Querlenker fehlt ihm das Dritte Lager, positioniert so wie "C".

Nur ist aber die Form des Stabis ungeeignet solche Kräfte auf das Lager abzugeben und die Lager sind auch meiner Meindung nach nicht darauf ausgelegt diese Kräfte aufzunehmen. Eher würde der Stabi im Lager hin und her rutschen oder die Lager sich nach vorn und hinten biegen.

Und deswegen denke ich, kann man ohne Werte und einem VW Ingenieur nur Mutmaßungen annehmen. Am Ende bleibt es anscheinend doch nur an der Interpretation der Lager hängen und da kommen wir wohl nciht auf einen Nenner. Find es nicht schlimm, interesant wäre aber ne Lösung trotzdem ;-)

Gruss
Chris



Beitrag bearbeitet (29.03.05 02:09)
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FF81
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von FF81 »

Ok dann gieße ich nochmal ein wenig Öl ins Feuer ;-)

Ich hab keinen stabi mehr! Passte einfach damals nicht mehr beim umbau auf G60! ich habe 184Ps ohne stabi und dass seit mehr als 4Jahren, keine risse, keine Probleme und keine merkbaren Unterschiede im Fahrverhalten...
Tüv sagt auch nix...
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Roadagain
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von Roadagain »

Ich denke auch das wir nicht so schnell auf die gleich Meinung kommen.
Aber das macht ja nix. Man kann ja nur draus lehrnen.

Zu deiner Annahme das Lager C Festzuhalten.
Wenn ich jetzt richtig mitkomme

Das die Kraft A=A` ist setzt vorraus das die Hebellängen der Querlenkers in für beide Lager gleich sind. sprich der weg von Lager C->A und D->A sind gleich. Sonst klappt das mit den Tangenten auch nicht.

Das ganze würde aber doch schon dem Kräftegleichgewicht wiedersprechen. Wenn wir Lager C als fest annehmen sind wir ja in der Statik. Da die anderen Lager ja keinen Weg zurücklegen.

Fy= Ay-By-Cy+Ey (oh! die Kraft Cy hab ich wohl in der zeichnung vergessen!)
Fx= Cx-Dx

Hierbei kann der Stabi auch keine wirkung zeigen, da er ja in diese richtung nicht vorgespannt ist.
Das Lager D ist ein Loslager also müsste die Kraft A Komplett von Lager C aufgenommen werden.
Was man schon an der Gleichung Fy sieht und wenn man die Momente um C bildet verschwinden diese auch. Da die Heblängen von A->C und D->C als gleich angnommen werden werden die sich rauskürzen.

Also fällt der Stabi bei der Statischen betrachtung komplett raus. Der kommt erst ins Spiel wenn sich Lager C bewegt.
(Was auch klar ist, wozu sollte man die Bauteile unnötig belasten?)
Dann wird er in richtung -By belastet und muss die Kraft By entgegnsetzen.
Dann wirkt in Lager E die eingezeichnete Kraft. Dem entstandenen Moment muss das Lager E natürlich nicht alleine Standhalten, man sollte das StabiLager auf der Anderen Seite ja nicht vergessen, was mit einem verhältnissmäßig riesigen Hebelarm ausgestattet ist. Und somit nur eine geringe Kraft benötigt um das Moment aufzunehmen.

Grüsse
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Re: stabi nötig oder nicht

Beitrag von DerBruzzler »

Und was lernen wir daraus? Einfach eine Querlenkerstrebe verbauen und unsere Probleme sind gelöst!

Gruß Daniel
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