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AW: Steuerkette beim 1,4TSI - VW lehnt Kulanz ab? Kann das sein?

Verfasst: Mi 1. Feb 2017, 08:36
von Songan
COB hat geschrieben:Du hast ja nicht bei VW gekauft, sondern einem angeschlossenen Händler. Dieser handelt zuerst einmal auf eigene Rechnung. und dieser ist auch zuerst dein Ansprechpartner. Und augenscheinlich war das Auto ja kein Neuwagen und bei Erwerb auch frei von Mängeln. Ich verstehe also deine Aufregung nur bedingt.
VW verbaut anfällige Steuerketten und startet eine Kulanzaktion mit kostenlosem Austausch. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde mir das Auto verkauft...in vollem Wissen, daß diese Steuerkette auch in diesem Auto verbaut ist, die reissen und evtl. den Motor zerstören wird. Bei mir nach nur 75k km, davon bin ich gerademal 16k in 3 Jahren gefahren. Das "Rasseln" habe ich ja schon direkt nach dem Kauf wahrgenommen, jedoch nichts bei gedacht. Wenn es sich um kein bekanntes Problem gehandelt hätte, dann würde ich mich auch nicht aufregen und den Schaden bezahlen. Dinge gehen nunmal kaputt aber warum wird hier zweigleisig gefahren? Mal gewährt man Kulanz und mal nicht?

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Verfasst: Mi 1. Feb 2017, 10:35
von kogafreund
Songan hat geschrieben:...Dinge gehen nunmal kaputt aber warum wird hier zweigleisig gefahren? Mal gewährt man Kulanz und mal nicht?
Rein begrifflich bedeutet "Kulanz" immer ein freiwilliges Entgegenkommen: Ein Hersteller kann sich also in dem einen Fall entscheiden, die Schadensregulierung zu übernehmen; und in dem anderen, nächsten Fall eben nicht.
Irgendwelche Ansprüche kannst Du daraus nicht ableiten. Deshalb wäre der richtige Adressat allenfalls der Verkäufer - und nicht der Hersteller.
Da hat der Kollege COB vollkommen Recht. Und daß die Dinge nun mal kaputtgehen, mag ja sein. Aber doch bitte nicht nach gerade mal 75 tkm. Jeder ältere W124 oder meinetwegen auch der Scirocco II und viele andere Kfz älteren Datums erreichen bei minimaler Pflege ein Vielfaches dieser Laufleistung.
Das ist ganz einfach fehlkonstruierter, fabrikneuer Schrott. Wir haben es durch unser Konsumverhalten in der Hand, diese sinnlose Ressourcenverschwendung nicht mitzumachen.
Damit die Sache für Dich nicht noch teurer wird, empfehle ich dringend ein Erstgespräch bei einem Anwalt, falls Du Dich mit der Werkstatt nicht schnell einigen kannst.
Denke daran, daß die Werkstatt von Ihrem Unternehmerpfandrecht Gebrauch machen kann und ggf. weitere Lagerkosten entstehen können.
Das kann so schnell noch teurer werden.

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Verfasst: Mi 1. Feb 2017, 12:26
von RoccoOcco
Schuld bist du aber auch selber, und dein Händler. Wenn der Wagen schon kurz nach dem Kauf rasselt, hättest du sofort bei deinem Händler sein müssen und so lange nerven bis was passiert. Notfalls mit einer Frist. Oder vom Kauf zurücktreten. Wenn du ein Rasseln nicht einordnen kannst, kannst du doch nicht einfach weiterfahren und denken "Muss wohl so sein". Dann kann es auch passieren das einem der Motor um die Ohren fliegt! Von deinem Händler soll da in Sachen Kulanz wohl nichts mehr kommen, sonst hätte er das Rasseln ja schon vor dem Verkauf behoben. Du solltes besser den Namen von deinem Händler rausnehmen, sonst könnte es eventuell noch teurer werden.
Aber aus solchen Aktionen kann man ja auch viel lernen! Vorher informieren was ich da überhaubt kaufen möchte, gerade wenn es um viel Geld geht! :google:

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Verfasst: Mi 1. Feb 2017, 18:55
von COB
Songan hat geschrieben: Das "Rasseln" habe ich ja schon direkt nach dem Kauf wahrgenommen, jedoch nichts bei gedacht.
Und warum hast du das Auto denn dann überhaupt erst gekauft ? Du hast also bewusst ein mglw. schon augenscheinlich defektes Auto gekauft und damit war der mögl. Mängel ja auch nicht versteckt und nur darauf käme es in einem mögl. Rechtsstreit an, war das Kfz bei Gefahrenübergang frei von versteckten Mängeln und das war es ja augenscheinlich. Was jemand gewusst haben könnte, wie willst du das beweisen ? Und kein Händler ist verpflichtet in voraus eilendem Gehorsam mglw. defekte Teile auf Vorrat zu tauschen. Du hast vlt. eine falsche Vorstellung von solchen Vorgängen. Und das Kettenproblem des kleinen 1.4ers war ja nun schon seit Jahren bekannt und wäre auch leicht zu recherchieren gewesen. Ich und sicher auch viele andere informieren sich VOR einem potentiellen Kauf über die mögl. Schwachstellen des angestrebten "Traumwagens".

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Verfasst: Mi 8. Feb 2017, 15:18
von Zico65
Also bei mir hat auch ein Schreiben an VV Müller nix geholfen. VW stellt sich quer, eine akzeptablen Kulanzanteil der Reparatur zu gewähren. Der Mitarbeiter sagte mir, es wäre halt normales Lebensrisiko. Was man besitzt kann kaputt gehen. Dies gilt offensichtlich auch - und insbesondere - für ein 30.000€ teures deutsches "Qualitätsfahrzeug" von Volkswagen mit rd. 60.000 km. Somit also 7.000€ Reparatur für ein Fahrzeug mit Zeitwert von etwa 8.000 - max. 10.000€. Ich denke meine Vorliebe für VW ist endgültig begraben!
Hat jemand zufällig eine Idee, wie viel die Karre unrepariert noch wert ist oder eine seriöse Adresse, wo man das Auto (1,4TSI, BJ 12/08 mit Motorschaden, aber nagelneuer Steuerkette und nagelneuer Wasserpumpe zu einem fairem Preis bewerten und/oder verkaufen kann? Eine Reparatur beim Freundlichen macht ja nur begrenzt Sinn bei dem Kosten/Zeitwert-Verhältnis?

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Verfasst: Mi 8. Feb 2017, 19:39
von COB
Man muss damit ja auch nicht zwingend zu VW. Am Ende wäre ein AT-Triebwerk vlt. schneller gegangen und billiger gewesen.

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Verfasst: Do 9. Feb 2017, 09:00
von Michas Rocco
Ein Fzg. mit der Geschichte und dem bekannten Kettenproblem nebst Motorschaden zu verkaufen wird nicht einfach werden.
Du schreibst es ja bereist selbst, Restwert 8000€, Kosten für Reparatur bis zu 7000€ + Sachen die noch dazukommen oder auffallen.
Dann die Gewissheit ein Auto mit einem fragilen Antrieb zu kaufen, der ohnehin schwierig weiter zu verkaufen wird. Auch mit neuem Motor droht ja nach entsprechender Laufleistung erneut Stress.

Also viel Geld würde ich dafür nicht geben, da interessiert auch der Rest vom Wagen nicht, wenn essenzielle Themen nicht funktionieren.
Rein aus wirtschaftlicher Sicht würde ich dir ungesehen 2000€ geben für das kaputte Auto.
Neue Kette und Pumpe sind zwar gut, aber auseinander muss ja auch alles wieder. Und der Restwert ist gering.

An deiner Stelle würde ich, so wie es COB geschrieben hat einen unabhängigen Werkstattpartner suchen, der dein Auto wieder repariert. Dann am besten nicht lange fahren und versuchen gut zu verkaufen. Damit bekommst du unter Umständen etwas mehr von deinem Geld wieder.
Eine Sauerei ist das aber auf jeden Fall, diese Themen und der Verfall der Qualität sind Gründe warum ich die Konsumspirale verlassen habe und keine neuen Autos in Frage kommen.
Es wird an allen Ecken und Enden gespart, nicht nur bei VW, je billiger desto besser. Der Preis vor Kunde bleibt natürlich gleich oder steigt noch.

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Verfasst: Do 9. Feb 2017, 11:34
von Zico65
Besten Dank für die Einschätzung. Ich vermute und befürchte auch, dass an dieser Lösung leider kein Weg vorbeigeht :-(