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AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Mi 30. Mär 2011, 19:37
von brainstormer
Vom Grundsatz fand und finde ich die Wiedervereinigung gut.

Der Weg danach und die Maßnahmen die folgten waren/sind in Teilen fragwürdig.

Ich bin durchaus kein Gegner von Bundeswehr und Co, aber der Gedanke ohne WV im Falle eines Falles auf Landsleute schießen zu müssen hätte mich nicht gerade glücklich gemacht.

Von daher ist mir das so jetzt schon deutlich sympathischer.

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 11:04
von COB
Mr.Burnout hat geschrieben:stimmt...der hat uns die "Wiedervereinigung" und den Euro eingebrockt :kotz:
Ja, genau. Die Annektion (ein Beitritt gem. GG wars ja nicht) der DDR hat in der BRD ca. 20 Jahre den wirtschaftlichen Kollaps herausgezögert, auch wenn plötzlich billige Arbeitskräfte für die Konsumwirtschaft fehlten, so waren da plötzlich 16 MIO potentielle Konsum-Kunden, die mit den "Errungenschaften" des Kapitalismus wie aus dem nichts zu beglücken waren. Daher sollte mancher dankbar dafür sein, dass die Ostler bereits ein 2tes mal unfreiwillig in die Bresche gesprungen sind, um die Westzone wirtschaftlich zu retten. Ich hab nix gegen die "da drüben", ich verdien(t)e da mein Geld, Franken ist nen schönes Eckchen D-land und die Franken sind ein lustiges Völkchen, aber wenns anders gelaufen wäre, würde ich jetzt auch nicht weinen. Nach 45 Jahren Real-Sozialismus wäre man vermutlich auch allein klargekommen, man hat das Improvisieren und "aus Scheisse Gold machen" intensiv gelernt.
Mr.Burnout hat geschrieben: Mit der Finanzkrise war die Chance da..."Zurück auf Los"...hätten die das Bankensystem mal zusammenbrechen lassen wären wir heute schon viel weiter
Ja, noch ein Stk weiter Richtung totales wirtschaftliches Chaos. Mit Verlaub, man muss das System vollends kennen und nur ansatzweise verstanden haben, bevor man sich daran versucht, es zu kommentieren. Und wir alle haben sicher von VWL nicht den blassesten Schimmer, daher erspare ich es mir, dazu eine Meinung zuhaben. Sollte viele andere, auch in der Politik, auch tun. Die Krise begann lange vor 2000 und entsprang nicht den privaten Geschäftsbanken, soviel ist sicher.
Mr.Burnout hat geschrieben: Chance Nummer 2 wurde dann mit der "alternativlosen" (wie ich das Wort hasse :feuer: ) Eurorettung vertan...
:thumb: Der Euro sterben zu lassen, zumindest für die "Verschwender", wäre das Richtige gewesen. Es ging 50 Jahre in EG und EWG ohne ihn, es ginge auch jetzt wieder. Im Moment wir die Währungsunion zu einer Transferunion ala BRD umgebaut. Die Sparer werden bestraft mit Wegnahme ihres Ersparten und die Verschwender belohnt, indem man ihre Schulden mit dem Ersparten der anderen begleicht. Toll. Länderfinanzausgleich in EU-Version.
Mr.Burnout hat geschrieben: Irgendwann aber kommt der unausweichliche Kollaps...wohl dem der vorgesorgt hat
Stümmt. :thumb:

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 13:11
von Mr.Burnout
Ja, genau. Die Annektion (ein Beitritt gem. GG wars ja nicht) der DDR hat in der BRD ca. 20 Jahre den wirtschaftlichen Kollaps herausgezögert, auch wenn plötzlich billige Arbeitskräfte für die Konsumwirtschaft fehlten, so waren da plötzlich 16 MIO potentielle Konsum-Kunden, die mit den "Errungenschaften" des Kapitalismus wie aus dem nichts zu beglücken waren. Daher sollte mancher dankbar dafür sein, dass die Ostler bereits ein 2tes mal unfreiwillig in die Bresche gesprungen sind, um die Westzone wirtschaftlich zu retten.
...dankbar bin ich dafür bestimmt nicht...ich hab damals bei den Protestaktionen mitgemacht und auch meine 2 Sack Zement ans Kanzleramt geschickt damit auf die Mauer noch ein Stück draufkommt ;-)

Kaum ein "Volksbetrieb" hat die "Wende" überstanden...soo konkurrenzfähig war die Wirtschaft des Ostens.
Aktuelle Arbeitslosenquote in Ostdeutschland 12,7% (Westen 6,4%)... :applause:

Der "Solidaritätszuschlag" wurde ja auch ins Leben gerufen weil der Osten so leistungsfähig war... :super:

die 16 Mio Konsumenten wären auch so dagewesen...per Export in die DDR ;-)

Ich für meinen Teil hatte jedenfalls nur Nachteile durch die "Wiedervereinigung"....Soli, verteuerte Gebrauchtwagen, Arbeitsmarkt, etc.
Nach 45 Jahren Real-Sozialismus wäre man vermutlich auch allein klargekommen, man hat das Improvisieren und "aus Scheisse Gold machen" intensiv gelernt.
Leider wird man das nicht mehr herausfinden können...hätte mich interessiert ob die DDR uns irgendwann wirtschaftlich überholt hätte :lupe:
Ja, noch ein Stk weiter Richtung totales wirtschaftliches Chaos. Mit Verlaub, man muss das System vollends kennen und nur ansatzweise verstanden haben, bevor man sich daran versucht, es zu kommentieren. Und wir alle haben sicher von VWL nicht den blassesten Schimmer, daher erspare ich es mir, dazu eine Meinung zuhaben. Sollte viele andere, auch in der Politik, auch tun. Die Krise begann lange vor 2000 und entsprang nicht den privaten Geschäftsbanken, soviel ist sicher.
...aus dem Chaos hätte dann eine neue Ordnung entstehen können.... ;-)
Und für die Erkenntnis das einer gigantischen Finanzblase kaum realer Gegenwert gegenübersteht brauchts kein Diplom in Wirtschaftswissenschaft.
Wenn dann einzelne private Banken "systemrelevant" werden dann stimmt das System nicht mehr....

Gruß
Stefan

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 20:52
von COB
Mr.Burnout hat geschrieben:...dankbar bin ich dafür bestimmt nicht...ich hab damals bei den Protestaktionen mitgemacht und auch meine 2 Sack Zement ans Kanzleramt geschickt damit auf die Mauer noch ein Stück draufkommt ;-)
Du persönlich musst dass auch nicht, aber die dt. Konsumwirtschaft hat sich gesund gestossen nach der Wende, auch wenn zB Quelle auf einige billige Klamotten-Lieferanten verzeichten musste.

Aber das nenn ich zumindest konsequent. Naja, aber solange es solche Mitmenschen gibt, werden das wohl trotz einheitlicher Grenze, auch in 100 Jahren noch 2 deutsche Staaten sein. ;-) Nunja, mir ist das wurst, ich kann damit leben und komme mit allen klar, ich fahre gern an den Bodensee, in die Oberpfalz oder Franken und mittlerweile zieht sich meine Bekanntschaft von Roth über Erlangen udn Stuttgart bis Kiel und Düsseldorf über Hanau und Hannover bis Dresden quer durch die komplette BRD. Insofern jucken mich Ablehner nicht wirkich. ;-)
Mr.Burnout hat geschrieben: Kaum ein "Volksbetrieb" hat die "Wende" überstanden...soo konkurrenzfähig war die Wirtschaft des Ostens. Aktuelle Arbeitslosenquote in Ostdeutschland 12,7% (Westen 6,4%)... :applause:
KA wer wieviel Arbeitslose hat, aber ich glaube nicht, dass es zB in Bremen nur 6 % hat, genauso wenig wie in Thüringen 12,4 %. Du siehst... Statistik ist was feines. ;-) Und warum hat keine Firma überlebt ? Einfache Antwort: Treuhand, die grosse bundesdeutsche Konkurrenzwegabwicklungsbehörde. ;-) Es war doch gar nicht gewollt, dass da auch nur ein "VEB" überlebt, was dabei rauskommt, sieht man bei Multicar. ;-) Und trotzdem waren die Kameraden sofort gierig auf die Standorte: MB-Nutz-Fzge in Ludwigsfelde, VAG in Zwickau, AEG in Henningsdorf usw usf.
Mr.Burnout hat geschrieben: Der "Solidaritätszuschlag" wurde ja auch ins Leben gerufen weil der Osten so leistungsfähig war... :super:
Nur zur Info, den Soli zahlt jeder AN in der BRD, JEDER, ich zB ans FA Erlangen. ;-)
Mr.Burnout hat geschrieben: die 16 Mio Konsumenten wären auch so dagewesen...per Export in die DDR
Nöö, die hätten dann mit heimischer Industrie versorgt werden können, man stelle sich vor, die Zone mit allen Mitteln, die man braucht, um ordentlich zu wirtschaften... ;-)
Mr.Burnout hat geschrieben: Ich für meinen Teil hatte jedenfalls nur Nachteile durch die "Wiedervereinigung"....Soli, verteuerte Gebrauchtwagen, Arbeitsmarkt, etc.
Soli, s.o. ... Autopreise, ja was sage ich, die haben sich gesund gestossen die Händler... indem sie den Leuten Karren andrehen konnten plötzlich, die sie bei euch gar nicht mehr losgeworden wären... ;-) Und was den Arbeitsmarkt angeht, irgendwer muss bei den Wessis doch Entwicklungshilfe leisten... ;-)
Mr.Burnout hat geschrieben: Leider wird man das nicht mehr herausfinden können...hätte mich interessiert ob die DDR uns irgendwann wirtschaftlich überholt hätte
Stümmt, erfahren wir nicht mehr, aber überholen hätte nicht mal sein müssen, einholen hätte doch schon gereicht... ;-)

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 21:06
von scirocco_dave
COB hat geschrieben:Nöö, die hätten dann mit heimischer Industrie versorgt werden können, man stelle sich vor, die Zone mit allen Mitteln, die man braucht, um ordentlich zu wirtschaften... ;-)

Dass das nicht funktioniert hat, weißt du sicher.
Wenn die irgend eine VEB Landmaschinenbau plötzlich nebenbei noch Konsumgüter herstellen soll.
Ich mein, klar, warum sollte auch VW keine Thermoskannen herstellen.
Die Annektion (ein Beitritt gem. GG wars ja nicht) der DDR hat in der BRD ca. 20 Jahre den wirtschaftlichen Kollaps herausgezögert, auch wenn plötzlich billige Arbeitskräfte für die Konsumwirtschaft fehlten, so waren da plötzlich 16 MIO potentielle Konsum-Kunden, die mit den "Errungenschaften" des Kapitalismus wie aus dem nichts zu beglücken waren.
Weiterhin hatte das für die Westdeutschen Betriebe sicher immense Vorteile, auch die ganze Treuhandgeschichte. Aber man bedenke auch, dass die BRD die gesamten Schulden der DDR mitübernommen hat. Also rausgezögert hat die Wiedervereinigung einen wirtschaftlichen Kollaps wohl kaum. Mal davon abgesehen ist der Kapitalismus in der jetzigen Form auch nicht langfristig tragbar.

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 23:05
von Sciroccoandy
Ja, in der DDR war alles scheiße, es gab keine Bananen und der Trabant war das einzigste Auto weil die Ossis zu dumm waren was anderes zu bauen. Weil fastalle Ossis faul sind gibt es hier so viele Arbeitslose. Daher sollte man schnellst möglich die Mauer wieder aufbauen, damit es euch dadrüben besser geht... Wir Ossis sind auch Schuld das die Aufbau-Ost Milliarden für sinnlosen Rotz ausgegeben wurden und nicht für notwendige Sachen.

Klasse Typen gibts hier... Vollidioten... Fickt euch, löscht mich, tschüss

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 23:07
von Sciroccoandy

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Do 31. Mär 2011, 23:22
von Sciroccoandy

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Verfasst: Do 31. Mär 2011, 23:45
von Sciroccoandy
Übrigens hat 1933 ein bescheuerter östereicher den Karren an die Wand gefahren.

AW: Wahl in Baden-Württemberg

Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 06:33
von Thommy
Übrigens kann ich nur hoffen, dass wenn ich alt und knackig bin und davon sprechen kann, dass ich vorgesorgt habe, die Debatte um die Wiedervereinigung keinen reizenden Diskussionsbedarf mehr entstehen lässt.