Hund verhungert im Namen der Kunst

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Tempest
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AW: Hund verhungert im Namen der Kunst

Beitrag von Tempest »

Habe mir gestern mal eine Packung von Alpro hier in GB angeschaut und den Text durchgelesen.

Was mich als wie immer kritischer Ingenieur stört, ist die einfache Tatsache, dass Alpro ein EU-weiter Hersteller zu sein scheint, also ein Multi. Wo bekommen die ihre großen Mengen an angeblich aus bauernfreundlichem Anbau stammenden Sojabohnenmengen her? Die Behauptungen, dass sie Bauern helfen usw. ließt sich für mich wie Zusicherungen auf den Packungen der Freilandeier, Ökofleisch und sonstigen Ökoprodukten. Diese Behauptungen kann kein Mensch überprüfen, der Staat macht's eh nicht.

Wie Brainstormer schont sagt, ist es so ziemlich hoffnungslos, wenn man wie ich in einer Großstadt wohnt und auf Supermärkte angewiesen ist (ja, man kann ja auch aufs Land fahren, Bauern besuchen, aber das ist ja nicht gerade umweltfreundlich wegen Vielfahrerei, abgesehen davon, dass ich genügend Fälle kenne, wo Bauern Missbrauch machen, so z.B. normale Eier als Freilandeier verscherbeln).

Es spielt das Geld eine wie so oft zu große Rolle, und das geht wie immer auf Kosten der Menschen und ihrer Gesundheit.

Tempest
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Connie
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AW: Hund verhungert im Namen der Kunst

Beitrag von Connie »

@brainstormer: mir geht es in erster Linie um den ethischen Aspek, eben den Tieren gegenüber, die zweifelsfrei unter der Massenproduktion leiden. Deshalb wäre auch Ziegenmilch für mich keine Alternative. Dass Sojamilch nicht wie Kuhmilch schmeckt, ist richtig. Es gibt Sojamilch die ekelhaft ist, das stimmt, es gibt aber eben auch Sojamilch, die eine gute Alternative für Kuhmilch darstellt. Mit ihr kann man übrigends auch wunderbar kochen. Es gibt so viele verschiedene Sorten von Sojamilch, dass sicherlich für jeden Geschmack was dabei ist.

Kuhmilch ist unwirtschaftlicher zu produzieren als Sojamilch. Bedenke man mal, dass die Kuh Futter braucht (muss angebaut werden), sie braucht Wasser, der Stall muss sauber gehalten werden (wieder Wasser), die Fäkalien müssen entsorgt werden. Und da die Nachfrage nach Milch groß ist, hält sich dies leider nicht in einem begrenzten Rahmen, sondern diese Posten laufen in Massen auf. Mal ganz abgesehen, dass die vielen Kühe nicht auf der Weide stehen und fröhlich vor sich hinmümmeln, wie es die Verpackung suggeriert, sondern eingepfercht wie Autos in einer überfüllten Tiefgarage, in ihrem eigenen Dreck stehen, mit Teils schweren Euterentzündungen zu kämpfen haben und nach einigen Jahren so ausgelaugt sind, dass sie zu Fleisch verarbeitet werden müssen, da man ja sonst kein Geld mehr an der Kuh verdienen kann. Soja wird gepflanzt, gegossen, geerntet, weiterverarbeitet.

Ich glaube es ist einfach der Masseneffekt, die Massennachfrage, die diese Probleme hervorgerufen hat. Wäre es jetzt andersrum, dass jeder nach Sojamilch schreit und sie somit in noch größeren Mengen produziert werden würde, hätten wir natürlich auch Probleme, ökologisch gesehen sind Massenproduktionen immer kritisch zu betrachten.

@Tempest: das ist wieder das Problem. Es ist gut die Aussagen eines Multis kritisch zu betrachten.

Ich hab mich da mal schlau gesucht ;) und habe das hier gefunden:

http://marktcheck.greenpeace.at/uploads ... odukte.pdf

Hier war in der Alpro Sojamilch gentechnisch Veränderte Soja-DNA in minimalen Mengen nachzuweisen "unter der Quantifizierungsgrenze". Demnach zu gering um den Anteil in Zahlen zu messen. Das ist dann eine Verunreinigung der DNA, die auch dadurch entstehen kann, dass Sojafelder dicht beieinander liegen und von unterschiedlichen Konzernen bewirtschaftet werden. Nicht steril, aber offiziell nicht genmanipuliert.

Trotzdem hat die Sojamilch bei mir gegenüber der Kuhmilch dicke Pluspunkte. Lieber diese winzige Menge, als das, was ich alles aus dem Kuheuter mit in die Packung bekomme: Eiter, Blut, Antibiotikum, Pilzspuren, mal ganz davon abgesehen, dass Kühe mit gentechnisch Verändertem Soja gefüttert werden.....

Grüßle
Connie
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