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AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Mo 19. Dez 2011, 21:41
von scirocco1979
53b16v scirocco hat geschrieben:
scirocco1979 hat geschrieben:Hallo,


die Eintragungsfähigkeit eines nachgerüsteten Einzeldrosselklappensystems alleine ist schon bezüglich des Aufwandes (auch finanziell) recht aufwändig.
Um allerdings solch ein Einspritzsystem überhaupt "zum Laufen zu bringen" und abzustimmen, ist ein freiprogrammierbares Zünd-/Einspritzsystem bzw. Motormanagementsystem bestimmt sehr hilfreich. Aber genau diese Systeme sind nicht eintragungsfähig, da die Anforderungen an die Manipulationsssicherheit nicht gegeben sind, da dort ja genau das Gegenteil ermöglicht wird.
Eine Möglichkeit bezüglich der Eintragungsfähigkeit wäre vielleicht beispielsweise, wenn man die durch das freiprogrammierbare System ermittelten Werte/Kennfelder/... in ein nicht programmierbares Steuergerät überträgt, was dann so gesiegelt wird, daß das Siegel beim Öffnen des Steuergeräts verletzt wird.
Diese Möglichkeit könnte die Anforderungen an Manipulationssicherheit erfüllen.


Moin Moin,

mal ne bescheidene Frage.

alle Mitsubishi Evolution Modelle ab Modell 7 haben ein freiprogrammierbares Steuergerät und die haben alle ein Zulassung!!!

Das man diese Systeme nicht eingetragen bekommt,ist also Quatsch!!

Man muss sich da Prüfer suchen,die mit diesen Systemen/Umbauten, erfahrung haben.


Das dieser Umbau nicht ganz einfach ist,wissen wir alle.Da kann man sich aber Hilfe holen bzw bei diversen Tunern,die mit solchen Systemen arbeiten,einfach mal nachfragen,ob die bei der Abstimmung helfen.

Die haben das Fachwissen und das Equiment dazu,alles so zuändern,das es läuft und auch richtig abgestimmt ist.


Gruß Alex

Hallo Alex,


ich habe damit nicht ausgeschlossen, daß es durchaus möglich ist, zwischen "unterschiedlichen Kennfeldern" umschalten zu können und zu dürfen: Sowas ist bei leistungs-/und/oder hubraumstarken Motoren neuerer Modelle durchaus üblich, bespielsweise durch das Umschalten von "Sparsam", "Normal" und "Sport", wo tatsächlich Einfluß auf die Daten/Kennfelder des Steuergeräts genommen wird. Hier werden aber auch bei der Erstellung der EG-Typgenehmigung die unterschiedlichen "Fahrstufen" einzelnd geprüft.
Bei den "EVO-Modellen" wurde genanntes "Umschalten von Fahrstufen" quasi so verfeinert, das es stufenlos erscheint. Aber "diese Freiprogrammierbarkeit" hat genau da ihre Grenzen, wo einzuhaltende Grenzwerte überschritten werden.


Aber sowas - also das Ändern der Daten/Kennfelder per "Knopfdruck" - gibt es schon sehr lange: Hier sei beipielsweise die "S"-Taste (Sport-Taste) bei Opel Automatik-Modellen genannt, die es schom im E-Kadett gab.
Aber auch das heutige "Abschalten" einer Zylinderbank bei "großen" V-Motoren aus dem Grunde des Spritsparens gab es schon seit ca. Mitte der 80er Jahre beim Cadillac. Dieses hatte aber eigentlich auch einen weiteren Grund:
Als Anekdote dazu wird erzählt, daß Chevrolet damals damit geworben hat, mit dem Cadillac ohne Kühlwasser und ohne Nachtanken durch die ...-Wüste zu fahren (ich weiß jetzt leider nicht mehr dessen Namen). Es wäre aber mittels des normalen Tankvolumens nicht möglich! Auch würde man vermuten, daß der Motor mangels Kühlwasser nach kürzester Zeit versagt!
Es wurde einfach eine Zylinderbank des V8 abgeschaltet. Wenn die Zylinderbank, die " in Betrieb" war eine kritische Temperatur erreicht hat, wurde auf die Zylinderbank, die nur mitlief, umgeschaltet. Bis diese die kritische Temperatur erreichte, war die andere ausreichend abgekühlt, so daß dahin wieder umgeschaltet werden konnte. Die Kühlung erfolgte nur durch den Fahrtwind und dem Öl. Es funktioniert tatsächlich. Nebeneffekt war (der auch gewollt war), daß man dadurch den Spritverbrauch um ca. ein Drittel senken konnte, was aufgrund des Serientankvolumens und der zu fahrenden Strecken ausreichend war.


Aber zurück zum Thema: wer beispielsweise drei Kennfelder für seinen Motor entwickelt und beispielsweise mittels oben genannten Umschaltmöglichkeiten (Sparsam, Normal, Sport) legal nutzen möchte, wird auch jedes einzelnd prüfen lassen müssen: eventuell oder besser gesagt: höchstwahrscheinlich werden dann drei Abgasgutachten zu erstellen sein.

Wenn man wirklich ein "quasi freiprogrammierbares" Steuergerät legal nutzen möchte (wie beim EVO), muß man bei entsprechend möglichen Daten/Kennfelder die "Grenzen ermitteln", wo einzuhaltende Grenzwerte nicht überschritten werden. Dann muß man dieses noch "in ein Paket verpacken", wo auch die Anforderungen bezüglich der Manipulationssicherheit gewährleistet sind. Dieses hört sich zwar recht einfach an, wird aber eine "Wahnsinnsarbeit" bezüglich dessen Entwicklung sein.

Für eine erfolgreichen Abnahme sind die erwerbbaren freiprogrammierbaren Steuergeräte kaum geeignet: Vielmehr dienen sie (zu einem akzeptablen Preis) einer Privatperson, Interessierten oder dem Motorsport zur Entwicklung eines Motors, was vorher eigentlich nur den Fahrzeugherstellern vorbehalten war oder sogar vor paar Jahrzehnten garnicht "mobil" abbildbar war. (Vor 30 Jahren hätten beispielsweise die Funktionen eines Handys bestimmt ein Wohnzimmer gefüllt).
Vakt hat geschrieben:Mein Tüvler sagt genau das gleiche wie scirocco1979,
Das Steuergerät ist nicht manipulationssicher.
Das ich ein Abgasgutachten brauche, wurde mir auch schon gesagt. Aber als ich im Abgaslabor nachfragen wollte, war keiner da :/ und das an nem Werktag... tzetzetze ;)
Ich habe allerdings gehofft, dass die vielleicht ein Auge zudrücken, weil mein Tüvler auch schon meinte: "Naja.. Euro1.. sollte ja jetzt nich so schwer sein.."

(...)

Abstimmungstechnisch habe ich sogar von einer Firma gelesen, dass die das direkt abstimmen, ohne Prüfstand. Also quasi auf der "Straße".
Hallo Vakt,

mit der "Tüvler-Aussage: sollte nicht so schwer sein" meinte er nur, daß in Bezug auf das zu erstellende Abgasgutachten die einzuhaltenden Grenzwerte mittels solch eines Umbau durchaus möglich sind.
Trotzdem solltest du der Abstimmung des Motors eine hohe Priorität einräumen: Dieses dient nicht nur des "Bestehens des Abgasverhaltens" sondern auch einem gutem Motorlauf mit hoher Leistung, hohem Drehmoment und einem geringem Benzinverbrauch.



Gruss.

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Mo 19. Dez 2011, 21:48
von Andy-GTII
Moin Moin,

mein kamerad vom Bund,hat ne Software ganz Legal gekauft und kann dadrüber auf seinen Scirocco 3 GTI (2,0TFSI) drauf zugreifen und alles verändern.Die gleiche Software benutzt VW auch und er hat nur sehr wenig dafür bezahlt.

Man kann dadurch auf wirklich alles zugreifen in der Elektronik.Die ersten Veränderungen waren,den gelben Blinker zum Standlicht zu machen und auf 35% Lichtstärke zu ändern.
Ebenfalls kann er jetzt 4 Bremslichter haben und die hinteren Bremsleuchten als Blinker ansteuern,das sind nur einige Dinge,die man mit der Software ändern kann.

Mfg Alex
Jo das ist VCDS. Da hab ich die Werkstattversion davon auch hier legal gekauft. Hat aber nichts mit Kennfeldprogrammierung zu tun. Mit dem Adapter und gewissen Treibern und einer komplett anderen Software wäre dies aber möglich. Das wollte ich damit sagen.
und er hat nur sehr wenig dafür bezahlt.
Was verstehst Du unter sehr wenig?

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AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 19:53
von 53b16v scirocco
@Andi:

sehr viel weniger,als du da siehst.Und glaub mir,es funzt,das man alles änder kann.Sogar das Motormanagment,kann man ändern,aber man sollte da wissen,was man macht.

Erhöhung des Ladedrucks funzt auch!!!!


Mfg Alex

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 17:14
von HellBilly
Ich habe gehört, dass man bei bestimmten TDIs den Ladedruck über irgendeinen Anpassungskanal mit VCDS, den VAS 5051b/5052 und wie sie alle heißen von VW, und auch bestimmten anderen Diagnosesystemen den Ladedruck, Einspritzmenge usw. verstellen kann. Vielleicht gibt es entsprechende Kanäle auch beim neuen Rocco? Wäre für meinen Horizont die einzige plausible Erklärung für Alex's Kumpel und sein billiges Gerät