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AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Fr 7. Mai 2010, 20:34
von dr.scirado
ich freue mich wie hier diskutiert wird.

zu der griechenlandsache kann man auch einfach sagen, dass deutschland verpflichtet ist, die zahlungen zu leisten. wie das alles passiert ist, also die gründe für die jetzigen verhältnisse dort, steht auf einem anderen blatt.

griechenland war nicht bereit für den euro, das ist sogar schon eine ganze weile bekannt (ich habs zum ersten mal in ner vwl vorlesung 2008 gehört). die vorzüge, die durch den euro entstehen, erwähnt hier allerdings keiner. so ist sie eben die einseitige berichterstattung :hihi:

so: ich muss wieder in die küche zum weiterbüffeln :kaffee:

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Sa 8. Mai 2010, 00:52
von suran
Deutschland ist also zum Zahlen verpflichtet?

Warum?

Sollen wir auch für die Schulden von Spanien, Portugal und all den anderen PIIGGS gerade stehen, während in eigenem Land das Geld für Infrastruktur und soziales an jeder Ecke fehlt ?

Zahlen wir Zusatzbeiträge für die Krankenkasse und arbeiten teilweise 45 und mehr Jahre dafür, damit jemand in anderen Teilen der Erde mit durchschnittlich 53 Jahren in Rente gehen kann, dann auch noch mit 94% seines letzten Gehalts?

Dazu habe ich als Ergänzung einen etwas älteren Artikel gefunden,einen aus der Zeit vor der Krise

http://www.stern.de/wirtschaft/familie/ ... 17964.html

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Sa 8. Mai 2010, 10:55
von dr.scirado
moin,

ich denke die frage nach dem "warum wir bezahlen müssen" kannst du dir auch selbst beantworten, dafür halte ich dich schlau genug!

dass die umstände bei uns ungerechte empfindungen hervorrufen, da stimmt ich absolut mit dir überein. ich finde das auch nicht geil, wie dort die gelder verbrannt werden. aber bevor ich auf der ausführung, griechenland zu unterstützen, rumhacke, muss ich zuerst einmal die frage stellen was die gründe für das engagement deutschlands sind. auf deutsch: ich muss erst die ursache ändern, bevor ich die wirkung verurteile.

die ursachen liegen meiner meinung nach im EU recht und dort sollte zuerst angesetzt werden, um finanzspritzen für die nächsten wackelkandidaten (die mit sicherheit bald vonnöten sein werden) aus einem anderen geldsäckel als dem deutschen zu leisten.

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Sa 8. Mai 2010, 17:21
von Mr.Burnout
natürlich wird Deutschland bezahlen...für entsprechende gewalttätige Proteste und Unruhen hat das deutsche Volk keinen Arsch in der Hose...bzw. uns gehts noch viel zu gut ;-)

Die nächsten Staatspleiten sind doch vorprogrammiert, irgendwann wird keiner mehr da sein der das auffangen kann, leider wird das noch ein paar Jahre dauern.
die vorzüge, die durch den euro entstehen, erwähnt hier allerdings keiner
Ich persönlich habe noch keine Vorteile durch den Euro gehabt...

Es kann uns eigentlich nichts besseres passieren als ein Zusammenbruch des bestehenden Finanzsystems, besser als das über einen Weltkrieg zu regeln :massa:


Gruß
Stefan

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: So 9. Mai 2010, 10:05
von dr.scirado
Mr.Burnout hat geschrieben:Ich persönlich habe noch keine Vorteile durch den Euro gehabt...

Es kann uns eigentlich nichts besseres passieren als ein Zusammenbruch des bestehenden Finanzsystems, besser als das über einen Weltkrieg zu regeln :massa:
mensch stefan, natürlich hattest du schon vorteile dadurch. vorteile äußern sich auch nicht immer dadurch, das jemand mit nem geldkoffer vor deiner tür steht und sagt "bitte" :wink:

ich klink mich ma aus der diskussion aus. papier ist geduldig :wink: mal sehen in welche richtung sich die konflikte entwickeln :lupe:

viele grüße

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 21:41
von suran
Wer redet heute noch von den 30 Milliarden für Griechenland?
Mit dem Euro-Rettungspaket zeigt unsere Politik nur wenige Stunden nach der Landtagswahl in NRW ihr wahres Gesicht.
Das neue Projekt soll uns Deutsche 150 Milliarden kosten und das wo wir doch gleichzeitig angebleich weder die 4 Milliarden für die Krankenkassen, noch die 2,5 Milliarden für Rentenerhöhungen haben.

Was da gestern Nacht erklärt wurde, ist die Pleiteerklärung der Politik in userem Lande und das traurige dazu, kaum jemand nimmt es wahr, dass hier die Zukunft unserer Kinder und unser Wohlstand denn die Menschen
in diesem Land und nicht in Spanien, Griechenland, Portugal oder sonst wo erarbeitet haben den Schuldenbaronen der EU geopfert wird.

Die einizigen die sich wirklich freuen können, sind die Börsianer, die schon dafür sorgen werden, dass nach diesem Paket trotzdem die Pleiten der PIIGG´s kommen werden, denn darauf haben die Spekulanten schon viel zu viel Geld
gesetzt.

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 22:18
von Thommy
was ich hier lese macht mir manchmal unheimlich Angst.

Angst vor dem, was passiert ist - weil ich es nicht verstehe.
Angst vor dem, was gerade passiert - weil ich es nicht verstehe.
Angst vor dem, was passieren wird - weil ich es nicht verstehe.

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 00:39
von dr.scirado
hier steht alles thommy

http://www.bild.de/BILD/politik/wirtsch ... eppen.html

inklusive schulden hallodris, zeche zahlen, hals-über-kopf und "die da oben"-aussagen :wink:

übrigens: wer einigermaßen vernünftigt denkt, weiß dass steuersenkungen in einer volkswirtschaft wie die der bundesrepublik unrealistisch sind.

viele grüße

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 11:38
von Mr.Burnout
mensch stefan, natürlich hattest du schon vorteile dadurch. vorteile äußern sich auch nicht immer dadurch, das jemand mit nem geldkoffer vor deiner tür steht und sagt "bitte"
Währung = Kauftkraft

Die Kaufkraft meines Einkommens ist durch/seit Einführung des Euro auch inflationsbereinigt stetig gesunken...wo sind da die Vorteile.
übrigens: wer einigermaßen vernünftigt denkt, weiß dass steuersenkungen in einer volkswirtschaft wie die der bundesrepublik unrealistisch sind.
...da gebe ich dir vollkommen recht, solange die Steuergelder in alle Welt verschenkt/verschwendet werden kann das nicht gehen.

Gruß
Stefan

AW: Beschwerdebrief an die Griechen vom Stern

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 01:31
von suran
Bild ist halt Bild , man kann da kein hohes journalistisches Niveau erwarten, doch eines trifft der Artilel auf den Kopf, die Seele der Deutschen kocht und das macht die Sache so gefährlich.
Revolutionen waren noch nie die Sache der Deutschen, doch wenn es genug war in diesem Land krachte es plötzlich und gewaltig, mit meist fatalen Folgen für den halben Kontinent.

Was mich jedoch noch mehr beruhigt ist die Ausdrucksweise der anderen weniger populistischen Medien wie zb. die Zeit, Stern, Handelsblatt etc.
Da wird vom "Angriff auf den Euro" ; "Krieg gegen Europas Währung" "Europa ist bereit sich zu verteidigen " usw gesprochen, will man hier
etwa das Volk so nach und nach mit dem Kreigsvokabular vertraut machen und die Menschen unempfindlich machen gegen Kriege und innere Unruhen, die dann natürlich wieder
mit Sofortmassnahmen an jeglichen Gesetzen vorbei "in Angriff " genommen werden könnten.

Es ist doch schon sehr komisch, wenn die vielleicht wichtigsten Entscheidungen dieser Regierungsperiode, ja vielleicht der letzten 2 Jahrzehnte ohne einer Debatte im Parlament, in einer Nacht und Nebel Aktion innerhalb weniger Stunden
durch alle Instanzen und mit aller Gewalt durchgeboxt werden.

Das hat für mich nichts mehr mit einer Demokratie zu tun, schon eher mit einem beginnenden Diktat einer kleinen Elite.