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Für den Untergang der DeLorean Motor Company ist insbesondere die Britische Regierung verantwortlich. Was so verheißungsvoll begann, endete in einem Desaster. Um Arbeitsplätze in Nordirland zu schaffen, garantierten die Briten DeLorean im Jahr 1978 einen Kredit von über 100 Millionen Dollar, falls dieser seine Fabrik im Krisengebiet Dunmurry bauen würde. DeLorean stimmte zu und unterzeichnete zusammen mit der Labour-Regierung den gemeinsam ausgearbeiteten Finanzierungsvertrag. Doch schon bald sollte sich das Blatt wenden.
Am 4. Mai 1979 wurde Margaret "Maggie" Thatcher ("Die Eiserne Lady") die erste Premierministerin von England. Die Konservative Thatcher-Regierung war mit dem von der Labour-Partei unterzeichneten Vertrag von Beginn an nicht einverstanden. Die DeLorean Motor Company war auf die Finanzierungsgarantien der Briten angewiesen, doch die begannen DeLorean langsam aber sicher den Geldhahn abzudrehen. In seiner Autobiografie schrieb der Chef der DeLorean Motor Company: "Als klar wurde, dass die neue Konservative Britische Regierung den Vertrag, den wir zuvor mit der Labour-Partei ausgehandelt hatten, nicht anerkennen würde, hätte ich die Firma schließen sollen."
DeLoreans Firma wurde von den Briten als Bedrohung angesehen. Die Menschen in West Belfast erstrebten seit Jahren die Unabhängig von Großbritannien und die DeLorean Motor Company war in der Lage diesen Menschen Hoffnung für die Zukunft zu geben. In gewisser Hinsicht war die DMC ein Symbol für das, was ein privates Unternehmen in Nordirland erreichen konnte, ohne komplett von den Briten kontrolliert zu werden. Dies konnte als der erste Schritt angesehen werden, den Menschen in Belfast zu beweisen, dass sie unabhängig sein konnten. Und das widerum bereitete Margaret Thatcher und der Britischen Regierung große Sorgen.
Man leitete in England unverzüglich entsprechende Schritte ein, um den Firmenbetrieb der DMC zu stören. John DeLorean wurde beispielsweise durch Warnungen des MI-6 aus der Ruhe gebracht. Besagter Geheimdienst wies den Gründer der DMC häufig daraufhin, dass dessen Leben in Gefahr sei. Man riet ihm in London zu bleiben und Belfast nur tagsüber zu bereisen. Hielt sich DeLorean dennoch in Belfast auf, so wurden etliche 24-Stunden Wachen um ihn postiert. Heute wird vermutet, dass diese Warnungen frei erfunden wurden, um DeLorean von der Arbeit in Belfast fernzuhalten.
Laut Quellen innerhalb des von der Britischen Regierung eingeführten Gläubigerausschusses gab es eine wachsende Feindseligkeit gegenüber DeLoreans Erfolg. Es entstand die Meinung, dass eine Firma, die von den Briten finanziert wurde, auch den Briten gehören sollte. Den Quellen zufolge wurde der Gedanke nicht akzeptiert, dass ein Amerikaner durch ein von der Britischen Regierung unterstütztes West Belfast Unternehmen profitieren sollte. Scheinbar wollte man die DMC ruinieren und durch eine britische Firma ersetzen.
Ein Teil der britischen Finanzierung war von einer Art Bürgschaft abhängig. Diese Finanzierung wurde Exportgarantiefinanzierung (ECGD) genannt und hätte der DeLorean Motor Company für jedes gebaute Auto einen bestimmten Geldbetrag garantiert. Die Britische Regierung erfüllte jedoch nicht die Erwartungen, die man vertraglich festgelegt hatte. Der Verlust dieser Finanzierung brachte die DMC in ernste Schwierigkeiten. Durch den Rahmenvertrag mit den Briten hätte DeLoreans Firma als ECGD neunzig Prozent des Händlernetzpreises kassiert. Das wären ungefähr 18.000 Dollar pro Auto gewesen. Jeder Exporteur in Britannien erhielt die ECGD, egal ob er nun Autos, Turbinen oder Zahnbürsten herstellte. Lediglich die DeLorean Motor Company bekam von dieser Finanzierung keinen Pence zu Gesicht, wodurch erstmals offensichtlich wurde, dass die Britische Regierung nicht vorhatte den Vertrag einzuhalten.
Folglich blieb die DeLorean Motor Company in einer sehr unsicheren Situation. John DeLorean wusste, dass die erste Betriebsunterbrechung in einer Katastrophe enden würden. Diese Unterbrechung kam in zwei Schritten. Zuerst verursachten Transportstreiks zwischen dem Festland und Belfast, dass Lieferungen von wichtigen Teilen ausblieben. Und als wäre das nicht genug erlebte die amerikanische Automobilindustrie auch noch die schlimmste Krise seit über vierzig Jahren. Die Verkaufszahlen fielen von über acht Millionen auf unter fünf Millionen Autos pro Jahr und die DeLorean Motor Company wurde von dem Rückgang weit mehr getroffen als die anderen Firmen. Die DMC war die jüngste Automobilfirma der Welt und völlig damit beschäftigt Kapital aufzubringen. Und da 75 Prozent der DMC-Händler von GM und Ford waren, bedeutete die Kürzung von deren finanziellen Mitteln, dass sie die Autos, welche sie aus Nordirland bestellt hatten, nicht bezahlen konnten. Das Problem war, dass entweder für die meisten dieser Autos schon Teile bestellt, oder dass die Autos bereits fertig gebaut auf Schiffe verfrachtet worden waren.
Mit der ECGD hätte John DeLoreans Firma den Monat überstehen können, so aber mussten unbedingt alternative Mittel gefunden werden. Das jedoch schaffte DeLorean nicht. Die Regierung des Vereinigten Königreiches setzte die DeLorean Motor Company, trotz DeLoreans heftigster Einsprüche, in Konkursverwaltung.