So Meister,
hier mal die Ergebnisse. Gestern abend alles vorbereitet für heute, über nacht kalt werden lassen. Kerzen raus, Düsen raus, Zündung kurzgeschlossen usw.
Zuerst Messung der Kaltkompression, bei getretenem Gaspedal, jeweils 5s gedreht
=> Alle Zylinder ausnahmslos 1:10, fast kein Unterschied zwischen kalt und warm.
=> Ventile schliessen einwandfrei, Kolbe dichten richtig ab.
Ein evtl klemmender Hydro wäre jetzt sicherlich losgerüttelt worden.
Dann die Einspritzdüsen, dazu Relais gebrückt und Stauplatte langsam angehoben
=> Alle Düsen beginnen gleichzeitig abzuspritzen, das Spritzbild sieht gut aus
=> Die Mengen unterschieden sich nicht sonderlich sichtbar, alle Düsen blasen gleichmässig den Sprit raus.
Dann den WLR ausgebaut, Sieb war sauber, trotzdem anderen WLR eingebaut. Widerstand: 20 Ohm. Messgerät an den Stecker, er wird mit Strom versorgt, wenn man die Zündung einschaltet. Zusatzluftschieber ebenfalls, es liegt Spannung an.
Alle Zündkabel vermessen: Alle zwischen 5 und 6 Kiloohm Widerstand.
Dann gestartet und wieder sprang er unwillig an, lief auf 3 Töpfen. Fix Handschuhe an, Zündstecker nacheinander runter. Aha, Zylinder 4 ist der Übeltäter, kein Unterschied ob Stecker drauf oder ab. Entweder er zündet nicht oder er kriegt keinen Sprit. Das erste habe ich vorher ausgeschlossen, die Düse lief einwandfrei. Einer Idee folgend tauschte ich Kerze und Kabel gegen welche aus der Grabbelkiste aus. Dann Probefahrt. Au weia

Woher denn die Zündaussetzer beim Gasgeben? Motorlauf total daneben. Auch im Stand immer wieder Patschen aus dem Auspuff, kurzes Einbrechen der Drehzahl.
Alte Kerze und altes Kabel rein, dann war's wieder weg, er lief wie ein Glöckchen. Der nächste Schritt war ALLE Kerzen und ALLE Zündkabel aus Schlachtautos in die Tonne zu kloppen, es ist blödsinnig jahrzehntealte Teile unbekannten Zustandes zu horten, die es billig zu kaufen gibt.
Was jetzt übrig bleibt ist
1. Möglicherweise kriegt Zylinder 4 einfach keine Zündimpulse im Kaltzustand, d.h. der Zündverteiler ist als nächstes dran, der war mir ja beim Motorausbau heftigst auf den Boden geklatscht als der Block umkippte. Habe nur noch einen mit defekter Hall Sonde da, die man leider nicht tauschen kann.
2. Es kann sein, dass Hydro Nr.4 am Einlassventil aufgrund einer Undichtkeit ganz leerläuft und dass der Nocken dann ins Leere greift, das Ventil also nicht öffnet bis der Hydro genügend mit Öl aufgepumpt wurde. Bei der Kompressionsmessung wäre es nicht aufgefallen, wenn ein Ventil zu bleibt, dann ist der Brennraum eben dicht. Alle meine 30-40 Hydros sind aus Altautos ausgebaut, ich war bisher zu geizig neue zu kaufen, zudem die guten ca 18€ das Stück kosten. Aber wenn das Ventil sich öffnet müsste sich der angesammelte Sprit schlagartig in den Brennraum ergiessen und eine Fehlzündung produzieren. Gibts aber nicht.
Habe ich was übersehen?
Ziemlich ernüchternd, alles scheint zu funktionieren.
Beitrag bearbeitet (21.04.07 18:12)