Hallo Leutz,
diese Sch... Umweltplaketten sind auch für mich ständig ein Reizthema. In meinen Augen bringt das gar nichts, die paar Altfahrzeuge aus den Innenstädten verdrängen zu wollen. Bei älteren Benzinern kommt noch dazu, dass die ja gar nicht den Feinstaub produzieren, dem man angeblich beikommen will. Trotzdem werden Plaketten verweigert, teilweise sogar bei älteren G-Kat-Fahrzeugen !
Fest steht ja auch, dass die hauptsächlichen Feinstauberzeuger in den Städten gar nicht die PKW's sind, sondern Industrie und private Heizungsanlagen. Dazu kommt noch, dass die "modernen" Verkehrsplanungen den Ausstoß von Schadstoffen auch noch begünstigen. Wenn Ampeln auf Hauptstraßen so eingestellt sind, dass man bei einer Ampel bei grün losfährt, und nach 100 Metern vor der nächsten Ampel wieder steht, kann das nicht gut für die Umwelt sein (Standzeiten, Beschleunigen und abbremsen)! Besonders krass ist auch ein Fall einer Kreuzung mit Bahnübergang bei uns. Vor dem Bahnübergang hat man 2 Kreisverkehre installiert, die bei geschlossenen Schranken jedesmal zustauen. Da geht's dann auch in die entgegengesetzte Richtung bicht mehr weiter, weil der erste Kreisverkehr an einen Supermarkt angeschlossen ist, und durch die Autos daraus dann komplett blockiert wird. Die schwachsinnigste Lösung, die ich je gesehen habe !!!
Also ich habe festgestellt, dass sich der Verbrauch bei Stadtfahrten in den letzten Jahren extrem erhöht hat. Und das führe ich ausschließlich auf die Verkehrsführungen zurück.
Was meiner Meinung nach sinnvoll gewesen wäre:
- Die Millionen für die Umweltzonen (Schilder, Überwachung) sparen, und damit die nicht so betuchten Besitzer von alten Heizungen unterstützen. Eine neue Heizung kostet um die 8000 Euro aufwärts, und das können sich viele Ruheständler oder große Familien mit vielen Kindern nicht leisten. Und Heizungen in Städten erzeugen den Bärenanteil an Feinstaub.
- Die Industrie sollte endlich mal in die Pflicht genommen werden. Hier gibt es sehr viele Sonderreglungen und Vergünstigungen zum Thema Feinstaub / Abgase, die man zurückfahren könnte. Aber die Industrie hat ja auch Lobby, die direkt mit Verlust von Arbeitsplätzen droht, wenn sowas zur Sprache gebracht wird. Kleinere und Familienbetriebe, die sowas an den Rand der Existenz bringen würde, sollte man dann eben mit Zuschüssen und günstigen Krediten für die Modernisierung unterstützen (natürlich gegen Nachweis)
- Der Verkehr in den Innenstädten muss auf den Hauptverkehrswegen wieder zum fließen gebracht werden, zumindest außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Die grünen Wellen, die es früher mal gab, waren da gar nicht so schlecht. Enge Kreisverkehre auf Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Wohngebieten zurückbauen.
Gleich dazu gesagt, ich bin nicht prinzipiell gegen Verkehrsberuhigung. Gerade in Wohngebieten mit Kindern ist das eine sinnvolle Maßnahme, wenn es richtig angewendet wird. Ich ärgere mich auch immer wieder über die Leute, die auf unserer Nebenstraße (Zone 30 ) mit über 50 Sachen durch die spielenden Kinder durchkurven! Aber auf Hauptdurchgangsstraßen sind Verkehrsberuhigungen mit Stop and Go absoluter Quatsch.
Viele Grüße
Detlef
P.S.: bei ganz sparsamer Fahrweise auf Landstraße sind beim JH sogar 6,5 Liter machbar. Hab's mal ausprobiert
