COB hat geschrieben:Schande ist eine moralische Bezeichnung, das hat in der Politik gerade im Nahen Osten nichts verloren [...] Und wie clever das war, sieht man doch heute, Israel ist ein blühendes und entwickeltes Land, was sind die anderen ? Da sieht man, wer es richtig gemacht hat.
Nun, egal ob Du "Schande" als eine moralische Bezeichnung liest, es ist und bleibt eine Bewertung... und die westliche Welt und jeder der dazu gehören will hat ein Bewertungssystem, das "gute" und "schlechte" Dinge unterscheidet.
Es werden von den Mitgliedern "gute" Dinge erwartet und "schlechte" verurteilt... ggf. mit Sanktionen belegt.
Also ist es auch ein (wie ich finde) widerliches Verhalten, wenn man diesem Regelwerk angehören will, sich aber nicht danach richten will.
Jede Nation, auch Israel, sollte für diese Regelverstöße verurteilt werden, nur dass sie noch einen Sonderstatus haben...
Ich sehe nicht, dass das so clever war, denn Israel könnte ein schönes, entwickeltes Land sein, dass nicht so im Streit mit den Nachbar liegt. Nur ob und wie dies funktioniert hätte, ist reine Spekulation.
So empfinde ich es als nicht sehr clever im "goldenen Käfig" zu sitzen.
COB hat geschrieben:
Du scheinst die Mentalität der Araber ein wenig zu verkennen, fürchte ich.

Und Reparationen hat doch keiner gezahlt...
Richtig, ich kenne keinen Araber wirklich gut, dennoch ist es auf der ganzen Welt gleich: Kein Volk (ausser einzelne Menschen) hat Interesse an Stress, sondern in jedem Land bei allen Kulturen scheint gutes Essen, Trinken, Familie und Sicherheit ein Grundbedürfnis zu sein, auch im Islam. Merkwürdigerweise haben sie eine reiche und schöne Kultur, gutes Essen, prachtvolle Bauten und es ist eine Lust auf den Märken Essen einzukaufen.
"Die Araber" ist schlichtweg zu einfach.
Vielleicht kennst Du "sie" ja besser... ich habe neben dem Tourismus nur in einigen Ländern jahrelang gelebt und gearbeitet (USA 5 Jahre, Oman 2 Jahre , nun China).
COB hat geschrieben:
Also, ich finde es immer noch gut, dass sie den Gröfaz zum Teufel gejagt haben, so aus der heutigen Position möchte ich unter dem System nicht gelebt haben.
Damit stimme ich überein
COB hat geschrieben:
Und welchen Dreck siehst du dabei ? Ein paar Bomben auf Krupp, Daimler, IG Farben usw und weil da ab und an, mal eine daneben ging ?
Aus Sympatie zu Dir und meiner Meinung über Dein Wissen nehme ich diesen Satz als Ironie wahr
COB hat geschrieben:
Damit habe ich kein Problem, die Deutschen wollten doch den totalen Krieg und als sie ihn bekamen, waren plötzlich die anderen die Bösen. Nene, so nicht.
Klar, "die Deutschen" wollen ihn, jeder Mann, jede Frau und jedes Kind haben in dem Saal gestanden und mitgerufen. Ausserdem ist es ja gängige Praxis in der zivilisieren westlichen Welt, dass man Auge um Auge abrechnet und auch die Familie samt Frau und Kind des Mörders mit mordet.
Dass man gezielt Zivilisten mordet im großen Stile
Dass man gezielt ziviles Privateigentum und sogar Wohngebäude vernichtet
Dass man seinen Soldaten eine bestimmt Menge Plündergut zugesteht und per Feldpost in die Heimat sendet
Dass man extra Kriegsgefangene umbenennt in Disarmed Enemy Forces oder Surrendered Enemy Personnel, um sie schlechter zu behandeln und auch Folter anwendet in Verhören
Dass man bewusst die zivile Bevölkerung hungern lässt für Jahre
--> also bewusst die Haagener Landkriegsordnung und Genver Konventionen missachtet sind Aktionen, die man einem verbrecherischen und / oder totalitärem Regime zuordnet wie dem Stalinismus und Nationalsozialismus, aber keiner westlichen zivilisierten Demokratie, die sich als besser darstellen will.
Hätte die westliche Welt den Krieg mit konventionellen Mitteln (ohne A-Bombe, keine Massenangriffe auf zivile Einrichtungen, etc.) gewonnen, dann wäre es wahr: die Guten und Gerechten mit der integeren reinen Weste haben über das Böse gesiegt.
So war es aber nciht. Es war dreckig, unfair und widerlich von allen Seiten... KRIEG eben und der Stärkere hat gewonnen. Da muss man aber nicht im Nachhinein so einen moralischen Bohei machen und sie USA über alles loben.
COB hat geschrieben:
Da gab es auch nicht viel zu kritisieren, ich hätte euch da mal sehen wollen mit der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte in der Nachbarschaft, wir waren Garnisonsstadt der CA (Sowjetsky Army) und ich kann nicht behaupten, dass das besonders toll war, dagegen hatten die Bayern/Hessen mit den Amerikanern doch das Himmelreich.
Siehe oben. Ja, im Gegensatz zur Besatzungszone Ost war es nicht schlimm. Aber in der Geschichtsschreibung der Nachkriegszeit haben nun einmal auch die Russen auch kein gutes Bild bekommen, da westlich geprägt. Die westlichen Alliierten allerdings habe nichts falsch gemacht in dieser Geschichtsschreibung: Alles war toll, gerecht und gut so. Bullshit.
COB hat geschrieben:
Ich weiss nicht, wo dieser (unbegründete) Hass herkommt (denn schliesslich hat 99.99% von uns nie ein Amerikaner persönlich etwas getan, im Gegenteil) und wer euch den eingepflanzt hat, aber ihr seid ggü. euren Wohltätern (Mrd $ des Marschallplans konntet ihr verjubeln, die D-Mark habt ihr bekommen und 45 Jahre Frieden noch dazu usw) doch ziemlich undankbar.
Kein Hass.
Nur eine gesunde Kritik an der aktuellen Geschichtsschreibung in den westlichen Medien geprägt von den westlichen Siegern.
Ich habe auch ein sehr interessantes Experiment damals in der Schule gemacht:
Jeder weiss, was Propaganda ist: eine Aufbereitung von Fakten, um eine bestimmte Meinung zu erwirken (Im Prinzip ist alles Propaganda, aber das ist ein anderes Thema).
Während die russische Propaganda als deutlich falsch kommunistisch wahrgenommen wird und die deutsche vor 1945 als sehr falsche "Lügenpropaganda" erkannt wird (tolles Wort, nicht von mir erfunden) wird die US-Propaganda aus den 1940ern (die auch Kriegspropaganda ist) als vernünfig und wahr empfunden "Ja so war es doch auch".
Sehr interessant, wie die Geschichtsschreibung im Moment ist und uns prägt.
Auch sehr interessant: such mal auf Wikipedia nach Kriegsverbrechen oder war crimes. Jeder Artikel, der insbesondere die US Army und British Army betrifft hat den Vermerk, er wäre unvollständig oder unbalanciert. Die Artikel über Rote Armee und Wehrmacht merkwürdigerweise nciht.
Marshallplan: Nicht aus menschenfreundlichkeit. Ein starkes Deutschland als Partner ist ein besseres Bollwerk gegen die Kommunisten, als ein hungerndes Agrarland.
Wenn Deuschland auf der iberischen Halbinsel wäre, dann hätten wir nichts bekommen.
COB hat geschrieben:
[...] ihr könnt nicht verknusen, dass sie uns gewaltig in den Arsch getreten haben. Aber dabei müssen wir ihnen auf Knien dafür danken, dass sie es getan haben, so eine Chance bekommt man kein 2tes Mal. Und eine Welt wie 33-45 möchte ich eigentlich eher nicht mehr haben auf deutschem Boden.
Doch, "verknusen" können das bestimmt viele, aber die Art und Weise wie dies geschah und wie nach 45 damit in den Medien umgegangen wird ist lächerlich und widerlich.
Kein erstzunehmender Bürger will heute die Zeit 33-45 zurück, aber auf Knien danken nein, diese Chance haben sie verspielt, als sie auch dreckige Methoden angewendet haben, die zum himmelschreiendes Unrecht begangen haben gegen jedes Völkerrechtsverständnis heutzutage.
Die Trennung Alliierte = gut <--> Achenmäche = böse ist veraltet und längst überholt in der globalisierten Welt im 21. Jahrhundert.