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AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 12:46
von Vakt
Ok also angedacht war die Motronic aus einem Golf 3, die direkt den Drosselklappenwinkel misst und per Hallgeber die Drehzahl. Wenn ich das richtig verstanden habe brauche ich dann keinen Luftmassenmesser?! Gelötet wäre der Chip auch nicht sondern nur gesteckt (B 57604 bzw. EPROM 27C256 DIL28). Batronix kenne ich, da habe ich schon eine Bauanleitung für einen Brenner gefunden. Bei dem muss man sich „nur“ die Teile zusammensuchen und verlöten. Kosten sind ca. 30-40€ .
Laut Datenblatt unterstützt der die 27C… Eproms auch.
Basissoftware ist gratis. Das Kennfeld-Suchprogramm kostet dann natürlich gleich 400€ zusätzlich.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich noch nicht genauer damit befasst habe, was ich dann genau mit den Binärdateien machen muss und auch wie die Abstimmung ablaufen soll.
Ich konnte allerdings auch bisher noch nichts darüber in Erfahrung bringen, wie ich ein frei programmierbares Steuergerät, was nicht gleich 1000€ kostet, wie z.B. Trijekt, zugelassen bekomme.
Somit war das Seriensteuergerät bisher meine einzige Möglichkeit die ich gesehen habe.

Vielen Dank aber schonmal für die vielen Tipps :)

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 13:15
von scirocco1979
Hallo,


die Eintragungsfähigkeit eines nachgerüsteten Einzeldrosselklappensystems alleine ist schon bezüglich des Aufwandes (auch finanziell) recht aufwändig.
Um allerdings solch ein Einspritzsystem überhaupt "zum Laufen zu bringen" und abzustimmen, ist ein freiprogrammierbares Zünd-/Einspritzsystem bzw. Motormanagementsystem bestimmt sehr hilfreich. Aber genau diese Systeme sind nicht eintragungsfähig, da die Anforderungen an die Manipulationsssicherheit nicht gegeben sind, da dort ja genau das Gegenteil ermöglicht wird.
Eine Möglichkeit bezüglich der Eintragungsfähigkeit wäre vielleicht beispielsweise, wenn man die durch das freiprogrammierbare System ermittelten Werte/Kennfelder/... in ein nicht programmierbares Steuergerät überträgt, was dann so gesiegelt wird, daß das Siegel beim Öffnen des Steuergeräts verletzt wird.
Diese Möglichkeit könnte die Anforderungen an Manipulationssicherheit erfüllen.


Aber das ist - neben den von Stephan genannten - nur noch ein weiteres Problem.


Auch sollte man sich das Abstimmen nicht so einfach vorstellen - "den letzten Schliff" sollte auf jeden Fall ein Profi durchführen, der über entsprechendes Equipment (Leistungsprüfstand, ...) und "Know How" verfügt, so daß die vom TÜV bzw Dekra durchzuführende Prüfungen/Messungen - und hier sei insbesondere das sehr "kostenintensive" Abgasgutachten genannt - auch positiv ausfallen.


Da die Anforderungen solcher Änderungen, wofür es keinerlei verwertbare Gutachten gibt, in den letzten Jahren stark gestiegen sind, nehmen selbst - in diesem Bereich erfahrende Firmen bzw "Profis dieser Materie" - Abstand von der Realisierung solcher "Einzel-Projekte", da alleine schon die Kosten für die Erstellung von benötigten Gutachten (wie das Abgasgutachten) und weitere vom TÜV bzw Dekra durchzuführende Messungen/Prüfungen/.... mindestens mit 1000 bis 2000€ zu veranschlagen sind. Und dann müssen auch noch die Kosten für die "Entwicklungsarbeit" - wie das "Abstimmen" des Motors hinzuaddiert werden: dies ist eine Summe "X", die man auch im vierstelligen Bereich ansiedeln sollte.


Je nach Zustand des Motors - eventuellen Revisionsarbeiten oder nötigen Änderungen daran - und dem verwendeten Einzeldrosselklappensystem und und und ...., sind hier auch nochmals mehrere Tausend Euro einzukalkulieren.

Je nach benötigtem Aufwand und Wahl der Bauteile kann solch ein Projekt schon die 10.000€-Marke sprengen, bis man einen standfesten, leistungsstarken,.... Motor entwickelt hat und dieser auch eingetragen ist (alles unter 5000€ ist da eher unrealistisch).


Will man solch eine Einzeldrosselklappeneinspritzung mitsamt freiprogrammierbaren Motormanagementsystem nur für den Motorsport verwenden, so sind deren Kosten natürlich geringer - trotzdem sind mehrere Tausend Euro zu kalkulieren.


Fazit:
Solche Projekte sind sehr kostenintensiv (auch wenn keine Eintragung angestrebt ist), aber durchaus machbar. Vor Beginn solch eines Projekts sollte man sich aber erstes beim TÜV bzw Dekra informieren (falls eine Eintragung erfolgen soll) und zweitens einen Tuner suchen, der "den letzten Schliff" am Motor durchführen kann und auch will. Auch ist es mindestens überaus hilfreich, daß man über mehr als nur "ausreichendes Wissen" in diesem Gebiet verfügt.


Ich möchte keinen (auch dich nicht Vakt) von solch einem Projekt abhalten. Aber ich gebe zu Bedenken, daß der Weg "steinig" und kostenintensiv sein wird und dann vielleicht auch nicht mal erfolgreich.


Gruss.



P.S.: Ich selbst würde sowas vielleicht für motorsportliche Aktivitäten (also ohne Eintragung) in Betracht ziehen. An solch ein Projekt "mit Eintragung" traue ich mich nicht heran, obwohl ich oben genannte Kriterien fast erfüllen täte.

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 14:08
von 53b16v scirocco
[quote="scirocco1979"]Hallo,


die Eintragungsfähigkeit eines nachgerüsteten Einzeldrosselklappensystems alleine ist schon bezüglich des Aufwandes (auch finanziell) recht aufwändig.
Um allerdings solch ein Einspritzsystem überhaupt "zum Laufen zu bringen" und abzustimmen, ist ein freiprogrammierbares Zünd-/Einspritzsystem bzw. Motormanagementsystem bestimmt sehr hilfreich. Aber genau diese Systeme sind nicht eintragungsfähig, da die Anforderungen an die Manipulationsssicherheit nicht gegeben sind, da dort ja genau das Gegenteil ermöglicht wird.
Eine Möglichkeit bezüglich der Eintragungsfähigkeit wäre vielleicht beispielsweise, wenn man die durch das freiprogrammierbare System ermittelten Werte/Kennfelder/... in ein nicht programmierbares Steuergerät überträgt, was dann so gesiegelt wird, daß das Siegel beim Öffnen des Steuergeräts verletzt wird.
Diese Möglichkeit könnte die Anforderungen an Manipulationssicherheit erfüllen.


Moin Moin,

mal ne bescheidene Frage.

alle Mitsubishi Evolution Modelle ab Modell 7 haben ein freiprogrammierbares Steuergerät und die haben alle ein Zulassung!!!

Das man diese Systeme nicht eingetragen bekommt,ist also Quatsch!!

Man muss sich da Prüfer suchen,die mit diesen Systemen/Umbauten, erfahrung haben.


Das dieser Umbau nicht ganz einfach ist,wissen wir alle.Da kann man sich aber Hilfe holen bzw bei diversen Tunern,die mit solchen Systemen arbeiten,einfach mal nachfragen,ob die bei der Abstimmung helfen.

Die haben das Fachwissen und das Equiment dazu,alles so zuändern,das es läuft und auch richtig abgestimmt ist.


Gruß Alex

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 16:47
von dsghary
Ich hätte noch eine Preisgünstige Alternative http://www.k-data.org/ Die kann auch fast alles . Sogar mit Breitbabdlamdasonde. Und zwei umschaltbaren Kennfeldern eins zur Eintragung mit reiner Waldluft am Endschalldänfer.
und Eins für Leistung. :engel:

Gruß Silvio

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 17:34
von Vakt
Mein Tüvler sagt genau das gleiche wie scirocco1979,
Das Steuergerät ist nicht manipulationssicher.
Das ich ein Abgasgutachten brauche, wurde mir auch schon gesagt. Aber als ich im Abgaslabor nachfragen wollte, war keiner da :/ und das an nem Werktag... tzetzetze ;)
Ich habe allerdings gehofft, dass die vielleicht ein Auge zudrücken, weil mein Tüvler auch schon meinte: "Naja.. Euro1.. sollte ja jetzt nich so schwer sein.."

Mir wurde sogar noch gesagt, dass ein Testlauf auf ner Rennstrecke nötig sei.. naja sei mal dahin gestellt, liegt ja alles im Ermessen des Prüfers.

Abstimmungstechnisch habe ich sogar von einer Firma gelesen, dass die das direkt abstimmen, ohne Prüfstand. Also quasi auf der "Straße".

@Alex: Die von mir angesprochene Motronic soll angeblich auch frei programmierbar sein ( http://rb-kwin.bosch.com/at/de/kraftfah ... index.html )

@Silvio: Naja K-Data ist ja eine Abart von Megasquirt und es steht groß und breit dabei, dass es nicht für die StvZo zugelassen ist. :( Ansonsten wärs natürlich auch ne coole Alternative.

Ich werd morgen mal bei Bosch anfragen, was die mit freiprogrammierbar meinen.

Eventuell geb ich das Projekt dann eben auf. :/

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 18:04
von Stephan
Ich habe mir das da im Link mal durchgelesen und glaube, Du sitzt sowieso einem Irrtum auf.

"Die Motronic war das erste softwaregesteuerte und damit frei programmierbare Steuergerät in der Motorsteuerung und das erste System, das Benzineinspritzung und Zündung zusammenfasste."

das heißt doch nichts weiter, als das die Hersteller dort erstmalig die Chance hatten, Einspritzung und Zündung über 1 System so miteinander zu verquicken, das alles per Software in 1 Steuergerät geregelt werden konnte. Somit hat man 1. keine mechanischen Systeme mehr und 2. nicht mehrere Steuergeräte für den Motor, die vorher getrennt waren. Allerdings war das bei der Digifant auch schon alles in 1 Gerät und bei der L-Motronik (hies die so) schon in den 1980ern. Die passende Software und Hardware für die "freie Programmierung" haben doch eh nur die Entwickler bei den Autokonzernen.

Daher denke ich, dass Du so nicht weiter kommst.

Ich habe, wie gesagt, noch eine 4424i da. Falls da Interesse bestehen sollte, kannst du Dich ja mal melden.

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 19:07
von Andy-GTII
Also von wegen Manipulationssicherheit:
So ziemlich bei jedem neueren Auto kann man die Kennfelder ändern. Voraussetzung dafür ist dementsprechende Software und die Kenntnisse dafür.
Die Software kann man für mehrere Tausenden von € kaufen oder sich selbst damit beschäftigen was aber sehr sehr viel zeit in anspruche nehmen würde.
Die Kenntnisse kann man dafür kann wiederum nicht kaufen. :-)
Zumindest ist das bei der Bosch EDC16 so.

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: So 18. Dez 2011, 19:42
von Stephan
Man kann alles irgendwie manipulieren. Wie Du selbst schreibt, setzt das in Deinem Fall Soft- und Hardware vorraus, die man erst erwerben muß. Du kannst also nicht einfach mit einem Schraubenzieher oder irgendwelchen anderen einfachen Mitteln dran herum drehen. Laptop mit Kabel reicht nicht. Weiterhin wirst Du Logincodes benötigen, denke ich.

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Mo 19. Dez 2011, 16:28
von 53b16v scirocco
Moin Moin,

mein kamerad vom Bund,hat ne Software ganz Legal gekauft und kann dadrüber auf seinen Scirocco 3 GTI (2,0TFSI) drauf zugreifen und alles verändern.Die gleiche Software benutzt VW auch und er hat nur sehr wenig dafür bezahlt.

Man kann dadurch auf wirklich alles zugreifen in der Elektronik.Die ersten Veränderungen waren,den gelben Blinker zum Standlicht zu machen und auf 35% Lichtstärke zu ändern.
Ebenfalls kann er jetzt 4 Bremslichter haben und die hinteren Bremsleuchten als Blinker ansteuern,das sind nur einige Dinge,die man mit der Software ändern kann.

Mfg Alex

AW: Motronik freiprogrammierbar ?!

Verfasst: Mo 19. Dez 2011, 17:26
von Stephan
1. Das er das legal kaufen kann, ist gar keine Frage. 2. greift er damit auf CanBus Funktionen zu und das ist auch toll, das das geht. Er kann dort sicherlich über Logincodes Einstellungen vornehmen. Sowas kann zB. VCDS auch.

Aber das ist kein Zugriff auf Zünd- und Einspritz, Ladedruck, Lambda- und Korrekturkennfelder, sowie sonstige Motorspezifika. Sowas gibts auch, aber das ist erheblich teurer.