So, da ich jetzt um kurz vor 2 auch mal ein bißchen Zeit zum entspannen hab dachte ich mir schreib ich noch ein paar Details zu dem Projekt auf.
Motivation
Zum neuen Auto wollte ich mir auch mal eine besser sortierte Musikwiedergabe gönnen. Da ich mittlerweile leichte audiophile Neigungen und eine Sammlung von grob 500 Interpreten/25gb musik habe, war mir klar dass mein altgedientes Sony Mp3 Radio es irgendwann nicht mehr so rausreißt. Klar kann man sich immer ein paar sachen auf cdrw brennen aber ab 20 alben wirds dann auch schon wieder eng.
Also hab ich angefangen nach Möglichkeiten zu gucken meine sammlung möglichst komplett ins auto zu holen und dabei kein geld auszugeben. Ich hatte erst überlegt ein Mp3 Radio mit USB eingang zu holen aber auf einem 10-Zeichen Display durch die oben genannte Sammlung zu navigieren wäre wohl ein totaler Alptraum geworden. Überlegt hatte ich noch einfach nen Handheld oder Mp3 Player ins Auto zu hauen (die sind ja schließlich dazu gebaut worden), aber soviel wie ich auch rumgesucht habe ist mir irgendwann aufgefallen dass ich viel speicherplatz und viel Flexibilität nur dann habe wenn ichs selber baue. Außerdem sollte das ganze ja auch nix kosten, ein gutes Radio hatte ich ja schon und ich kauf mir ja nich dauernd neue sachen wenn sie dann in 1-2 jahren wieder veraltet sind.
Zu erfüllende Aufgaben
- Musikwiedergabe!
- möglichst schnell vom anschalten bis zur musikwiedergabe
- möglichst schnelle Navigation durch das Verzeichnissystem Genre->Artist->Album->Title
- eine gut lesbare Anzeige des aktuellen Titels und der Playlist
Wahl des Betriebssystems und der Software
Tja, hier bin ich noch nicht 100% zufrieden aber bis siehts so aus.
- Betriebssystem FreeDos: Im Grunde wie MSDos, nur kostenlos und flexibler. Bootet sehr schnell.
Das Problem mit dem TFT ist dass er für längere Texte aufgrund der bescheidenen Auflösung nicht geeignet ist. Leider ist die Schriftgröße in DOS einen Tick zu klein/unscharf um sie gut lesen zu können, aber ich hab einfach keinen Player für ein anderes Betriebssystem gefunden der so gut das macht was ich will, wie MPXPLAY unter DOS.
- Playersoftware MPXPLAY: Hat als einzige mir bekannte Playersoftware Funktionen um tatsächlich in einer Struktur wie Genre->Artist->Album->Title per Keyboard bequem zu navigieren. Hat leider nur eine einfache Textausgabe unter DOS als Display (Spectrometer mit Buchstaben, gewöhnungsbedürftig).

Habs mittlerweile aber geschafft programmiertechnisch alles soweit einzurichten dass ich eigene Plugins für die Darstellung für den Player schreiben kann. Hoffe mal dann sehe ich genug.
Hardware
Die wurde hauptsächlich durchs Budget bestimmt

Da ich nur Musik hören will bin ich nicht auf große Systemleistung angewiesen, also hab ich mich erst in meinem eigenen Fundus und dann bei Ebay in den unteren Regalfächern bedient und mich für ein Socket7-Mainboard mit einem atemberaubenden AMD K6-2 300mhz prozessor entschieden, und noch einen 32MB Ramriegel draufgesetzt. Erstens brauch ich nicht mehr und zweitens zählt das Mainboard am Start den Ram hoch und bei 256mb dauert das schonmal 10-20 sekunden
Zum Bildschirm: ich habe mich für die Kombination BilligTFT-für-Gamekonsolen + AGPkarte mit TV-Out entschieden. Die Auflösung ist zwar schlecht aber gut genug für meine Zwecke. Der BilligTFT hat den Vorteil dass er dank Massenproduktion wirklich lächerlich billig war (7" für 40, und ein 220V spannungswandler war auch noch mit bei! und ne coole tragetasche!). Wenn die Schrift so klein ist dass ich sie aufgrund der niedrigen Auflösung nicht mehr erkennen kann kann ich sie während der Fahrt von weiter weg eh nicht mehr erkennen.
TV-Out via AGP hat den Vorteil dass man die Grafikkarten nachgeworfen bekommt und der TV-Out nicht per Treiber aktiviert werden muss sondern beim Booten ohne eingestöpselten Bildschirm automatisch angeht. Für DOS entscheidend.
Navi usw fällt also sowieso flach wegen dem schlechten Bildschirm, also ist der dezente Einbau in der Mittelkonsole schon ok
Stromversorgung ist wie gesagt der umgebaute Spannungswandler (dauer 100w, max 200w) und ein stabnetzteil (135w, ausm Fundus, mal bei Ebay fürn Euro geschossen). An der Steckdose gemessener Verbrauch ist 53w, plus der Verlust vom Wandler macht ca. 60 Watt. Der TFT läuft nicht über den Wandler und hat einen geschätzten Verbrauch von 3w.
Eingabegeräte
Da das Betriebssystem DOS angepeilt ist und ich keine Lust hatte nach exotischen Treibern zu suchen hab ich mich für eine zwar nicht sehr hübsche, aber sehr nützliche Lösung entschieden:
Ein Numpad hat den großen Nachteil dass es hässlich ist, aber daneben jede Menge Vorteile:
- schön klein
- dank Kabel flexibel
- Wird am Keyboard PS/2 eingang angeschlossen und somit funktionieren die Tasten ganz normal wie der Ziffernblock auf dem Keyboard
- man braucht keine Treiber
- dank Quickkey-Konfiguration kann ich genau einstellen was welche Taste macht
und das beste: mit der NUM-Taste links oben auf dem Numpad kann umgeschaltet werden zwischen Ziffern und Funktionstasten, d.h. man hat praktisch doppelt so viele Tasten zur Verfügung.
Ich habs bis jetzt so eingestellt dass ich im Funktionstastenmodus durch die Verzeichnisstruktur wechseln kann, also zwei Tasten für Titelwechsel, zwei für Albumwechsel, zwei für Interpretwechsel und zwei für Genrewechsel, und wenn ich auf den Zahlentastenmodus wechsele kann ich jeden Titel in der Playlist direkt starten indem ich seine Nummer eingebe.
Speicher
Noch nicht fertig eingerichtet, wird aber folgendes:
CF-Adapter +
für das Betriebssystem und eine 12GB Festplatte für die Musik.
Ist mal einem aufgefallen dass es mittlerweile 128mb CF karten im supermarkt für 3€ gibt? hammer oder? sowas hat vor ein paar jahren noch nen Arm und ein Bein gekostet. Naja mir solls recht sein.
Naja von den Kosten, wo steh ich da eigentlich? ohne Kleinteile bis jetzt irgendwo bei 50€ oder so

)
Die Komponenten reißen sicher keinen vom Hocker aber erstens sind meine Ansprüche auch sehr niedrig im Vergleich zu anderen CarPC setups, und zweitens bin ich so flexibler... ich würde mich nie trauen an einen 500€ Touchscreen mit dem Dremel ranzugehen...
Soweit solls jetzt erstmal gut sein.
Ich muss jetzt noch die Konsole einbauen, das Kabelchaos verstecken und die Endstufe anschließen. Das sollte bis zum Wochenende geschafft sein. Die Software muss noch verfeinert werden und die Musiksammlung sortiert/kopiert werden, danach gibts noch einiges an Details zu erledigen, aber ansonsten kann man ja schon erkennen was es werden soll.
Wer noch Fragen oder Meinungen hat, bitte schreiben
lg nomo
Beitrag bearbeitet (26.06.07 03:21)