Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Alles zum Scirocco, was nicht woanders reinpasst...
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Borstel
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Borstel »

Gude - dann berichte mal weiter von deinem Projekt. Da werden sicher noch einige Überraschungen auf dich zukommen.

Gruss Torsten
http://www.borstel-ostharz.de

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80er Rocco I / Umbau auf 16V http://www.sciroccoforum.de/forum/showthread.php?327667-Back-to-the-Roots-80er-Rocco-und-kein-Ende-in-Sicht
76er Rocco I / Original mit 56000km und Automatik

...sind 38cm Scheinwerferaustrittskante normal ???
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dr.scirado
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von dr.scirado »

Glückwunsch, das ist ja cool!!

Wie viel musstest du noch hinblättern dafür?

LG
Scirocco II CL, 1983, Zender Z400 Breitbau, Projekt.
Scirocco II GTL, 1985, Servo, Sitzheizung, Elektro-Fensterheber, Bastuck Edelstahl. Oldtimer.
ID4 1st Edition MAX, 2021, Fuck you Klimawandel.
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Betare
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Betare »

Moin,

Ja glaube mit Überraschungen bin ich da gut bedient.

Habe gestern mal den Heckspoiler zerlegt. Die Schrauben die ihn seitlich zusammenhalten waren so stark korrodiert, dass die Köpfe alle abgefallen sind beim Ansetzen vom Schraubendreher. 2 von 4 Gewinden habe ich schon raus bekommen, an den anderen muss ich noch etwas rumpopeln. So sind es schon die kleinen Dinge die einen ein paar Stunden beschäftigen können. :erschrecken:
Im Oberteil stecken jetzt auch noch Gewindehülsen mit metrischem Gewinde ganz tief im Schaum wo er mittig verbunden war. Da muss ich mir noch was einfallen lassen wie ich die zerstörungsfrei da raus kriege.
Nachher kann man den dort zu Not auch kleben, denke die Schrauben dort sind eh etwas übertrieben.

Die Verbreiterung hinten ist übrigens genietet. Waren aber wohl auch schon mal Schrauben drin, da in regelmäßigen Abständen auch Löcher im Seitenteil sind. Aber habe sie noch nicht ab

@Doktor:
War so im gehobenen 3 stelligen Bereich. Sonst hätte ich das auch nicht gewagt.
Sehe grade du hast auch so ein "Projekt" :-) ) Da kann ich ja in deinem Thread mal stöbern. :D

LG,
Tilman
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Betare
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Betare »

Moin,

Mal ein kleines Update, hab weiter bisschen was abgebaut außen und im Innenraum.
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Heckstoßstange ist schon arg knusprig, glaube der Bauschaum hätte beim Unfall noch am meisten Energie aufgenommen. :thumb:

Ansonsten ist der hintere Bereich unter dem Spoilerseitenteil leider sehr stark angegriffen, da muss ein neues Blech rein. Radlauf war ja eh klar, hatte da an ein Reparaturblech gedacht, welches man sich anpasst, muss ja eh wieder breiter werden wenn der Bausatz wieder ran soll.
Das Spoilerteil ging leider sehr bescheiden ab, da mit Liebe geklebt. Hängt das halbe Seitenteil noch dran am Schaum. :zahnlos:

Dann hab ich den 85PS Motor nach der langen Zeit mal vorsichtig zum Laufen gebracht. (Eventuell zum Rangieren)
Sprang mit Benzin aus der Flasche und ein paar Spritzer in die Brennräume sofort an. Muss wohl in den 25 Jahren Standzeit mal gelaufen sein.
Dreht aber viel zu hoch, denke da spielt eins der Vergaseranbauteile verrückt. Zahnriemen schleift auch irgendwo.
Ist ja aber eh erstmal nicht Thema.

Ich werde die Karosse jetzt erstmal komplett leer machen als nächsten Step. Und dann bräuchte ich mal Ratschläge bezüglich der weiteren Vorgehensweise.
Hätte jetzt gesagt die Karosse teilweise Strahlen, als Rostschutz mit Schweißprimer o.Ä. grundieren lassen und dann hätte ich mich den Schweißarbeiten gewidmet.

Oder was sagt ihr? :-)

Hat aber etwas Zeit, so weit bin ich ja noch nicht. Würde dann nur schon mal eruieren, wer mir da in Sachen Strahlen/Lackieren am besten weiterhelfen kann in der Region.

LG,
Tilman
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Mento
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Mento »

Hallo Tilman,

also da du ihn eh zerlegst und schweißen musst spricht eigentlich nichts gegen strahlen lassen.
Allerdings sollte es jemand machen der Erfahrung im Strahlen mit Fahrzeugen hat und nicht zu grobes Strahlgut verwendet oder mit zuviel Druck arbeitet.
Wenn du dir da sicher sein kannst spricht nichts dagegen. Habe ich bei mir auch so gemacht. Da beide Schweller aufgemacht und geschweisst werden mussten konnt ich alles Strahlgut entfernen später.
Die Holme, Bodengruppe, Knotbleche sowie den Innenraum kann man super strahlen. An einigen Flächen ist jedoch Vorsicht geboten. Da war auch mein Sandstraher etwas unvorsichtigt und es gab Wellen in einigen Blechen.
Zum Glück hat er mich angerufen bevor er weitergemacht hat und so hab ich dann nur alle Stellen weiterstrahlen lassen die schlecht zum schleifen sind.. Holme, Einstiege, Heckklappe etc.
Alle "weichen" Bleche ohne Verstärkung hab ich dann letztlich geschliffen und vorsichtig mit ...Keksen, glaub Grobreinigungsvliesscheiben nennen die sich, vorsichtig entlackt ohne das Blech heiß werden zu lassen durch die Umdrehungen der Flex. Hier ist nur eine regelbare Flex nutzbar.

Die Karosse hab ich dann komplett mit Brunox behandelt.
Hintergrund: Da auch mein Projekt ein Langzeitprojekt ist an dem ich nur hin und wieder Zeit finde weiterzumachen, konnt ich so sehen ob irgendwo nochmal der Rost blüht durch Standzeiten und Luftfeuchtigkeit.
Man liest ja oft das man durch elektrisches Schleifen mit Drahtigeln, Fächerscheiben etc den Rost ins Material einarbeitet. Aber bis auf 2 kleine Stellen ist in 3 Jahren Standzeit nichts passiert die seit dem Schleifvorgang vorbei sind. Brunox lässt sich auch schweißen, ich arbeite gerne damit.
Ich behandele damit auch die Innenflächen von Einschweißblechen bevor ich diese anpunkte. Aber das macht sicherlich jeder für sich etwas anderst und in den Foren wird sich schon seit Jahren bekriegt über die perfekte Methode der Blechbearbeitung.
Bei Oldtimern oder Nutzfahrzeugen werden schon zurecht teure Verfahren angewendet der Entlackung und Konservierung.
Da die meisten unsere Fahrzeuge aber eh mehr im Sommer unterwegs sind und keinen Schnee sehen... dann seh ich keinen Grund für teure Fachfirmen. Vieles klappt ganz gut in der heimischen Werkstatt. Und wenn dein Projekt viel zeit benötigt bis zum Lackiertermin, dann wirst du schon sehen wo du rosttechnisch nacharbeiten musst.
Meiner hat sein 4 Jahren ein Brunoxkleid... und rostet nur da wo kein Brunox verwendet wurde.

Nur mal so ein Hirngespinst... :
Hast du dir mal überlegt evtl. deine Verbreiterungen die durch die Spachtelei soviel Rost entfacht haben einfach durch Blech zu ersetzen? also ich mein damit die Verbreiterungen als Muster nehmen und die aus Blech nachbauen?
Darunter würde sich besser konservieren lassen.. du könntest sie fest verschweissen und es gibt keine Übergänge von verschiedenen Materialien. den wenn hier für gespachtelt wird muss man zum Einen mehr Spachtel auftragen,
zum Anderen kann er irgendwann dort reißen, da sich die Atome ja unterschiedlich zusammenziehen und ausdehnen (Kälte /Wärme).
Das war in den 90igern oft ein Problem bei verklebten Breitbauten in der Tuning Szene. Und du musst dort ja eh Bleche einschweißen laut deinen Bildern.

Ich selbst hatte am 1er den Stephan SS1 Bausatz dran... vor dem Projektstart und wollte diesen zuerst wieder montieren. Letztlich kam es zwar komplett anderst und ich hab ein wenig umgeplant.
Trotzdem hab ich die Karosse selbst überall verstärkt durch Knotbleche und dezent verbreitert komplett in Blech. Meine Radläufe und Seitenwand sind etwa 3cm breiter auf jeder Seite (vorne wie hinten).

Wünsch dir ganz viel Erfolg bei deinem Projekt!
Ich bastel schon seit 7 Jahren dran..also nicht die Geduld verlieren ;-)

Gruß Mento
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christian_scirocco2
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von christian_scirocco2 »

Der Nachbau aus Stahl wäre aber bestimmt nicht mehr TÜV konform, ganz zu schweigen von den enormen Kosten sowas herstellen zu lassen.

Zur Restauration kann ich dir nur empfehlen ein Drehgestell zu bauen. Wir haben an Material ca.250€ investiert. Damit ließ sich der Rocco dann komplett drehen und dank 4 Rollen auch verschieben.
Auch beim Zusammenbau war es sehr angenehm die neuen sämtliche Arbeiten am Unterboden "von oben" ausführen zu können.

Gruß Christian
Scirocco 2 GT2 16V
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Mento
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Mento »

Da stimm ich dir zu mit dem Drehgestell. Sowas hätte ich bei den Arbeiten auch gerne gehabt und hätte vieles erleichtert.
So etwas aus Blech nachzubauen geht natürlich nur wenn man selbst die Möglichkeiten hat, sprich Know how und die benötigten Werkzeuge/Maschinen.
Machen lassen wird unbezahlbar sein.

Da die Formen aus Karosserieblech nachgebaut werden würden sehe ich da TüV technisch schon die Möglichkeit.
Im besten Fall beim TüV mal nachfragen. Bei Eigenbauten in GFK, Formvlies oder PE gibt es beim TüV natürlich Schwierigkeiten wegen Festigkeitsprüfung und Materialzertifikaten.
Aber bei Karosserieblecharbeiten ist das mit einem TüV Prüfer der das Projekt begleitet sicher machbar.
Viele 1er (Scirocco /Golf 1) wurden früher mit Blechradläufen oder selbstgebauten Heckblechen beim TüV durchgewunken. Oft wurden die Front und Heckstosstange entfernt und durch ein neues Heckblech oder Verblendungsblech (vorne) neu designed.

Aber wie gesagt, war nur ein Gedanke ;-)
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Betare
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Betare »

Moin

Ja das mit dem Wärmeverzug durchs Strahlen hatte ich auch schon gelesen, da müsste ich mich dann genau erkundigen. Es geht ja primär um die Schweller, Unterboden, Radläufe und das Seitenteil hinten außen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher bezüglich Motorraum z.B. der lässt sich ja eher schlecht schleifen und wenn ich nachher komplett lackieren lassen möchte muss der ja auch vorbehandelt werden, wie geht man da vor? Doch strahlen lassen?

Diese Vliesscheiben nutze ich auch gerne zum entlacken, das ist ein guter Tipp. Zum Grundieren habe ich bisher Brantho Korrux oder Schweißprimer bei Hohlräumen genommen aus der Dose, damit bin ich bisher ganz zufrieden. Schaue da immer beim KSD, sagt euch bestimmt was. :-)
Du meinst Brunox Epoxygrundierung bestimmt oder?

Was die Verbreiterung angeht, ist der Rost meiner Meinung nach eher weniger durch die Spachtelarbeiten, als vielmehr durch den Bauschaum (Schweller, Radläufe, siehe Stoßstangenträger :erschrecken: ) entstanden.
Gespachtelt wurde ja auf Blech ausschließlich die Verbreiterung hinten und der obere Bereich sieht auf dem Foto deutlich schlimmer aus als er ist. Das braune ist dort hauptsächlich Kleber, mit dem das GFK angesetzt wurde. Zusammen mit etwas Flugrost natürlich, war ja oben schon aufgerissen.

In Blech ist mir das einmal zu viel Aufwand, habe auch kaum bis gar keine Möglichkeiten Bleche so zu bearbeiten, und ich möchte wenn dann schon die originalen Zender Teile verwenden. Aber um die Verbreiterungsgeschichte mach ich mir Gedanken wenn ich soweit bin, das wird mir sonst zuviel auf einmal jetzt. :-) )

Über ein Drehgestell habe ich auch schon nachgedacht. Dann müsste ich die Arbeiten allerdings im "Abstellraum" durchführen, da ich ihn mit Drehgestell nicht zwischen Werkstatt und dem Raum hin und her schieben kann. (zu uneben)
Aber das zeigt sich dann wenn ich soweit bin. Erstmal lasse ich ihn möglichst Rollbar und dann muss ich klären wie ich ihn zum Strahlen anliefern soll wenn es soweit ist.

Danke für die Tipps, ich melde mich wieder, wenn ich weiter bin. :thumb:

LG,
Tilman
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Mento
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AW: Der etwas andere (breitere) Scheunenfund aus dem Hause Zender

Beitrag von Mento »

Hallo Tilmann,
den Motorraum kannst du bedenkenlos strahlen lassen. Hab ich auch gemacht.
Das sehe ich unter Knotblechen an, sprich alle Bleche die durch ihre Form, Versteifungen oder Abkantungen die Statik der selbsttragenden Karosserie ergeben.
Der Motorraum ist komplett aus gestanzten Formblechen von Werk aus gebaut die sich bedenkenlos strahlen lassen.
Kritische Stellen am Rocco sind: Motorhaube, Dachhaut, Seitenwände, Kotflügel und Türhaut... also alle Bleche die schwingen wenn man leicht dagegendrückt.
Hier ist beim schleifen, wie auch beim schweißen Vorsicht geboten. Sonst verbringst du später ewig Zeit damit die Dellen wieder zu glätten/dengeln oder musst zuviel Spachtel auftragen vorm lackieren.
Bei Schweißarbeiten an solchen Stellen legt man auch gern nasse Baumwolltücher um die Schweißstelle herum um den Verzug auf einfache Weise niedrig zu halten.. Dem Blech Wärme entziehen und so oder so immer nur punktuell schweißen, damit das Metall sich nicht verspannt.
An meiner Motorhaube hab ich auch noch so ne Stelle wo ich schauen muss wie ich es wieder glatt bekomme. An dieser waren allein leider knapp 50 Stunden Schweißarbeiten nötig und trotz allem aufpassen .. irgendwann passierts halt mal. :lupe:

Brunox Epoxygrundierung! Genau die meint ich... ich bearbeite die Bleche damit, innen wie aussen.. schweiß die ein. Und wenn das Auto mal fertig ist check ich die Hohlräume vorm lackieren und flute die danach mit entsprechender Konservierung.
Ich nutze es gern da es eben schweißbar ist und nicht wie Fertan danach abgewaschen werden muss. Oder einfach um metallische Gegenstände vor Flugrost zu schützen wenn sich die Arbeiten über Wochen und Monate ziehen. Nicht nur beim Auto.


Bin echt gespannt wie der wird. Und werd hier immer mal wieder reinschauen und mitlesen.

Gruß Mento
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christian_scirocco2
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Beitrag von christian_scirocco2 »

Jedenfalls ganz großen Respekt daß du den noch anpackst. So wie der schon am rosten ist will ich nicht den Rest sehen.
Unterer Bereich B Säule seh ich auch ein riesen Loch oben im Schweller?! :lupe:

Vielleicht wäre es generell besser eine Karosse in besserem Zustand zu erwerben und die Eintragungen zu übernehmen?!
Scirocco 2 GT2 16V
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